eventuell Passendes (Schauungen & Prophezeiungen)

Sagitta, Dienstag, 11.04.2017, 11:12 (vor 2584 Tagen) @ Ulrich (3096 Aufrufe)

hierzu

oder aber die Differenz vom 1. März 2016 bis 8. April 2017 weist auf einen Zyklus doppelter Länge hin, innerhalb dessen sich Sagittas Standpunkt von einem "polaren" Extrem zum anderen bewegt

vom Altmeister:

Der richtige Weg zur Ganzheit aber besteht – leider – aus schicksalsmäßigen Um- und Irrwegen. Es ist eine „longissima via“, nicht eine gerade, sondern eine gegensatzverbindende Schlangenlinie, an den Wege weisenden Caduceus erinnernd, ein Pfad, dessen labyrinthische Verschlungenheit des Schreckens nicht entbehrt. Auf diesem Wege kommen jene Erfahrungen zustande, die man als „schwer zugänglich“ zu bezeichnen beliebt. Ihre Unzugänglichkeit beruht darauf, dass sie kostspielig sind: sie fordern das, was man am meisten fürchtet, nämlich die Ganzheit, die man zwar beständig im Munde führt, und mit der sich endlos theoretisieren lässt, die man aber in der Wirklichkeit des Lebens im größten Bogen umgeht.
(Jung, GW 12, § 6)

das Selbst ist jener Umfang, der Bewusstsein und Unbewusstes einschließt, es ist ebenso das Zentrum dieser Totalität, wie das Ich das Zentrum des Bewusstseins ist. (...) Im Leben fordert das Selbst, vom Ich erkannt, integriert und verwirklicht zu werden; aber mehr als einen Bruchteil dieser großen Totalität kann nicht in den beschränkten Rahmen des menschlichen Bewusstseins aufgenommen werden. (...) Daher ist die Beziehung des Ich zum Selbst ein niemals endender Prozess. Die Interaktion zwischen Ich und Selbst findet Ausdruck in der Individualität des Menschenlebens.
GW 9/ii - Die Struktur und Dynamik des Selbst

oder aus dem Märchen:

(der erstarrte und gelähmte Joringel kann Jorinde nicht retten, sie wird von der Hexe ins Schloß verbracht)

Joringel ging fort und kam endlich in ein fremdes Dorf; da hütete er die Schafe lange Zeit. Oft ging er rund um das Schloß herum, aber nicht zu nahe dabei [Anm.: aus Angst, erneut gelähmt zu werden]. Endlich träumte er einmal des Nachts, er fände eine blutrote Blume, in deren Mitte eine schöne große Perle war. Die Blume brach er ab, ging damit zum Schlosse: alles, was er mit der Blume berührte, ward von der Zauberei frei; auch träumte er, er hätte seine Jorinde dadurch wiederbekommen. Des Morgens, als er erwachte, fing er an, durch Berg und Tal zu suchen, ob er eine solche Blume fände; er suchte bis an den neunten Tag, da fand er die blutrote Blume am Morgen früh. In der Mitte war ein großer Tautropfe, so groß wie die schönste Perle. Diese Blume trug er Tag und Nacht bis zum Schloß. Wie er auf hundert Schritt nahe bis zum Schloß kam, da ward er nicht fest, sondern ging fort bis ans Tor. Joringel freute sich hoch, berührte die Pforte mit der Blume, und sie sprang auf.

http://gutenberg.spiegel.de/buch/die-schonsten-kinder-und-hausmarchen-6248/88

oder aus der Realität I:

(Maria Sabina hatte als sehr kleines Mädchen eine hilfreiche Erfahrung mit Pilzen; als ihr Onkel schwer krank wird, erinnert sie sich)

So ging ich also, um die heiligen Pilze zu holen, ich brachte sie in die Hütte meines Onkels, der im Sterben lag, und aß sie vor ihm. Und sofort brachten die heiligen Pilze mich in ihre Welt, und ich fragte sie, was mein Onkel habe und was ich tun könne, um ihn zu retten. Sie sagten mir, ein böser Geist ist in das Blut meines Onkels eingedrungen, und um das zu heilen, müsste ich ihm Kräuter geben. Ich fragte sie, wo ich diese Kräuter finde würde, und sie brachten mich im Geiste zu einem Platz auf dem Berg, wo hohe Bäume wuchsen und die Wasser eines Quellbaches flossen, und sie zeigten mir das Kraut und dass ich es aus der Erde ziehen musste, und sie zeigten mir den Weg den ich nehmen musste, um die Kräuter zu finden. Nach dem Erwachen ging ich auf den Berg und fand den gleichen Platz, den ich während der [Anm: Traum-] Reise gesehen hatte, und es waren die gleichen Kräuter. Ich nahm sie, ich brachte sie nach Hause, ich kochte sie in Wasser und ich gab sie meinem Onkel. Wenige Tage später war der Bruder meiner Mutter geheilt.

(nach dieser Erfahrung wird Maria Sabina eine Heilerin)

Maria Sabina : Botin der heiligen Pilze ; vom traditionellen Schamanentum zur weltweiten Pilzkultur ; erschienen als Geburtstagsgeschenk zum 90. Geburtstag von Albert Hofmann / hrsg. von Roger Liggenstorfer und Christian Rätsch. (Solothurn, 1996). [Anm.: Albert Hofmann hat das LSD entdeckt; im gleichen Verlag auch 'Die Gesänge der Maria Sabina', 2005].

(Kommentar: Es ist zu vermuten, dass auch Carlos Castaneda wegen jenem Hype um Maria Sabina nach Mexiko gezogen wurde, der nach dem Besuch von Gordon Wasson 1955 bei ihr entstanden war. Ihre Geschichte ist ein tragisches Beispiel dafür, was geschehen kann, wenn die Integration der beiden Welten bzw. des Selbst nicht gelingt. Man könnte aber auch argumentieren, dass die 'andere Welt' sich in dieser hier offenbaren wollte - und Maria Sabina nur, wie viele andere, das notwendige Opfer dafür war. Sie ist fast 90 Jahre alt geworden, und - wie etwa auch ein Irlmaier - unter NE/PL geboren).

oder aus der Realität II:

Gestern hatte ich Besuch von einem 'autorisierten Vertreter' einer 'tibetanischen Linie' und nahm die Gelegenheit wahr, ihn zu fragen, wie er, eigentlich ein Kerndeutscher, auf so fremdartige Wege geraten wäre. Er erzählte, dass er als Autodidakt in der Meditation angefangen habe, ein Buch und ein VHS-Kurs für den Einstieg hatten ihm genügt.

"Eines Tages [frühe 1970er] sah ich in der Meditation ganz kurz das Bild eines alten Mannes von asiatischem Einschlag. Kurze Zeit später entdeckte ich in der Wohnung eines Bekannten den in der Meditation gesehenen Mann als Photo an der Wand. Ich fragte, wer das sei, und der Bekannte erklärte mir, dass der in Frankreich ein Meditationszentrum habe. Als sich ein paar Tage danach zufällig eine Freundin meldete, die nach Frankreich in den Urlaub fahren wollte, bat ich sie, mich mitzunehmen. Der Aufbruch war überstürzt, und ich konnte den Bekannten nicht nach der genauen Adresse des Meditationszentrums fragen, da er selbst auf Reisen war. Also fuhren wir auf gut Glück los. Unterwegs, wieder bei der Meditation 'sah' ich dann ein Haus mit bestimmten Details, was es uns ermöglichte, mit dem ungefähren Ort und durch Fragen bei Einheimischen, das Meditationszentrum ausfindig zu machen. Dort hatte ich dann sehr viele und langdaurende Déjà-vu-Erlebnisse. Der Meditationsmeister allerdings war nicht vor Ort, sonderen wir mussten nach Paris fahren, um ihn kennenzulernen."

(Kommentar: Das 'Geschaute' bzw. das 'Gewußte', und dessen Umsetzung in die alltägliche Wirklichkeit oder dessen Erfahrung ebendort, sind zwei paar Stiefel. Und die obigen drei Beispiele zeigen, dass hinter echten Präkognitionen immer ein persönlicher Anlass steht, gewissermassen eine Führung (durch das SELBST), das mehr 'weiß', als dem momentanen Bewußtsein zugänglich ist. So genannte Hellseher müssen deswegen etwas haben, mit dessen Hilfe sie in das SELBST einer anderen Person 'einsteigen' können, um dann die Zukunft dieser Person sehen zu können. Schauungen 'einfach so' in die Zukunft der Weltgeschichte, wie im Kino, mit beliebiger Orts-, Zeit- und Ereignisauswahl, die gibt es praktisch nicht. Zu den wenigen Ausnahmen gehören etwa die Visionen des Eismeerfischers).

S.


Gesamter Strang: