Wissen als Ausgangsbasis für Zukunftsprognosen (Schauungen & Prophezeiungen)

Baldur, Sonntag, 09.04.2017, 13:33 (vor 2571 Tagen) @ fenice (3023 Aufrufe)

Hallo, fenice,


so spricht ein ausgemachter Einfaltspinsel, der einerseits den Unterschied zwischen Realität und Wirklichkeit nicht begriffen hat und sich andererseits einbildet, daß fleißiges Sammeln von „Wissen“ (quasi wie Briefmarken) zu irgendeiner verbindlichen Gewissheit führen könnte.

nehmen wir mal die beliebten Vorhersagen über die allernächste Zukunft der Finanzmärkte (Gruss nach ZH :-)...).

Da gibts die notorischen Finanzuntergangspropheten (mit angelesenem Halbwissen aus dubiosen Quellen und berufsfremden Ich-denk-mir-halt-mal-so) einerseits, und die Experten der Materie andererseits, die täglich damit umgehen.

Wer hat bisher Recht behalten?

Wenn man Folgenabschätzungen bringt, sollte ein gewisses Basiswissen schon vorhanden sein.

In diesem Zusammenhang möchte ich an CrisisMaven aus dem gelben Forum erinnern, der gerne arrogant mit seinem angeblichen Allwissen hausieren ging, und der eine Rettung des Abklingbeckens in Fukushima als nach allem Ermessen so gut wie ausgeschlossen beschrieb, und die ultimative Sofortmegakatastrophe als unausweichlich darstellte.

Tatsächlich haben die Japaner das gemeistert. Er war halt weder dort, noch kannte er die Details der Rettungsmöglichkeiten, noch kannte er die wirklichen Schäden.

Wenn jetzt Sagitta anmahnt, man solle bitte auch Kenntnisse der Situation mitbringen, bevor man sich derart weit aus dem Fenster lehnt, ist das doch absolut richtig.

Es reicht eben offensichtlich nicht aus, nur eine Seite der Medialle zu kennen oder zumindest zu sehen (die Fragwürdigkeiten), wenn man die stabilisierenden Kräfte nicht berücksichtigen oder einschätzen kann.

Es schadet auch nicht, aus eigenen übersinnlichen Wahrnehmungen zu lernen, und sie relativierend anzupassen.
Wenn sich herausstellt, dass zwar Ereignisse wie vorherempfunden eintreffen, aber in weit geringerer Intensität, lässt dies darauf schliessen, stets ein paar Abstriche zu machen, um näher ans Ziel zu kommen.

Wer einen Krokodil erkennt, und deswegen auf Ägypten und den Nil zielt, hat sich die Schnauze vielleicht zu wenig angesehen und weiss nicht, dass Alligatoren ganz ähnlich aussehen, aber ganz woanders vorkommen...

Usw. - deswegen werden übersinnliche Aussagen meiner Erfahrung nach umso belastbarer, je mehr (Berufs-) Erfahrung das Medium sammeln konnte.
Übung macht den Meister.....

Beste Grüsse vom Baldur


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