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Schicksalsgeflecht (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Samstag, 30.01.2016, 10:11 (vor 3012 Tagen) @ Eyspfeil (2859 Aufrufe)

Hallo!

Falls Gott lebt, muß jener zwangsläufig eine Überpersönlichkeit
innehaben, wir sind eben bloß zu mickrig, dies zu erkennen,
denke ich mal.

Man mag es "Überpersönlichkeit" nennen oder irgendwie. Der Kern ist, daß man nicht den Fehler begehen sollte, "Gott" Eigenschaften zu verleihen, die den eigenen, kleinlichen, menschlichen entsprechen. So kommt man zu einem rachsüchtigen, strafenden oder andersherum alles liebenden, verzeihenden Gott oder zumindest zu einem, der willkürlich in seine eigene Schöpfung eingreift und damit eingesteht, daß die Schöpfung und er selbst (ganz menschlich) fehlbar sind.

Wenn nicht erkennbar oder verstehbar ist, was diese "Überpersönlichkeit" sein soll, ist der Begriff "Persönlichkeit" wie jeder andere fehl am Platze.

Ansonsten wär das Weltall wirklich nur eine Art intelligentes
physikalisches Rechenprogramm, aus Planeten, Neutronensternen, ...

Kein physikalisches und auch kein Rechenprogramm, sondern eine sinnvolle Sache, in der nichts dem blinden Zufall überlassen ist.
Solche blinden Zufälle würden entstehen unter der Annahme, daß der Mensch tatsächlich in der Welt etwas entscheiden könnte, das nicht bereits im Plan läge.

Was das für Schauungen bedeutet, haben wir wahrscheinlich schon dutzende Male durchdiskutiert.
Schauungen treffen ein und wenn sie nicht eintreffen, waren sie womöglich von Anfang an so beschaffen, um den Menschen zu Handlungen zu bewegen und ein bestimmtes Ergebnis zu erreichen.

Zusatz: Sowohl der "Schmetterlingseffekt", als auch der ganze Komplex "abgewandelte Zukunft", "mögliche Zukünfte", "Zeitlinien" und "Paralleluniversen" wurde von modernen, zivilisierten Menschen in die Welt gesetzt, die Materialisten sind und sich den Kosmos nur als (im Grunde gottloses) kausalistisches Ursache-Wirkungs-Geflecht vorstellen können, als Dominoreihen, die stur umfallen. Dem folgt der Gedanke, daß eine andere Reihe umfällt, wenn man einen anderen Stein umstößt. Dies ist ein steriles, anorganisches und daher ungeordnetes, lebloses Konzept. Kälter und leerer als der Raum zwischen den Galaxien.
In Wirklichkeit ist das Weltgeschehen ein Schicksalsgeflecht, in dem Ordnung herrscht und die Dinge eine Bestimmung haben (die nicht kausal ist, aber kausal verwirklicht wird). Wenn ich in diesem Schicksalsgeflecht hypothetisch (!) eine Stelle oder Verknüpfung ändere, so paßt sich das Ganze dynamisch und organisch an, um das große Bild zu erhalten. In dieser Welt herrscht Bewegung, Entwicklung und zwar sinnvoll und zielgerichtet, was den Menschen sich nicht als Objekt des Chaos in intervenierenden Kausalketten verlieren läßt, sondern ihn in etwas einbettet, das über ihn hinausgeht und seinem Leben erst Sinn verleiht.

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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