re: truman - Haussicherung, sicherere Gebiete? (Schauungen & Prophezeiungen)

Oberberger, Donnerstag, 28.01.2016, 14:44 (vor 3013 Tagen) @ truman (3076 Aufrufe)

Hallo 'truman', hallo allerseits!

Darüber habe ich mir auch schon oft den Kopf zerbrochen...
Ich denke, daß ist eine Frage, die man nicht pauschal beurtheilen kann, denn es kommt auf die individuelle Situation an, in der sich der eine oder andere Orth befindet.
Sicher ist nichts!:no:
Vorab auch gleich den Hinweis auf bereits viele dahingehende Gedankengänge und Hinweise von vielen, insbesondere auch von BB, in diesem Forum! => Suchfunction!

Und Syrien, wie Du schon bemerkt hast ("Die Banken functionieren..." immer noch!!!), ist eine ganz andere Situation. Hier handelt es sich um einen Kriegsschauplatz der Großmächte um territoriale Einflußsphären! Das ist kein reiner Bürgerkrieg, sondern vielmehr eine Mischung aus Krieg (Syrien&Russland versus VSA/NATO&Türkei), Bürgerkrieg (religiöse und politische Gruppen versus Regierung) und Partisanenkrieg (ISIS versus alle anderen) gleichzeitig! Die Welt außen herum ist aber noch vollständig INTACT und kann die Conflicte ganz bequem pecuniär und militärisch-politisch bedienen und am Köcheln halten!!!
Die Situation, der WIR HIER ins Auge zu blicken scheinen, ist dem hingegen eine völlig andere. Hier gehen wir von einem WELTWEITEN Scenario OHNE Banken, OHNE Electricität, OHNE Infrastructur, OHNE geordnete Socialstructuren, OHNE Parlamente, OHNE Landwirthschaft, OHNE Medicin, OHNE...was weiß ich nicht noch alles, aus - nirgendwo! Hinzu kommen noch unvorstellbare Verwüstungen durch nie gekannte Naturkatastrophen!
Städte sind dann nicht mehr bewohnbare Orthe!

Auf dem Lande, und damit meine ich wirklich auf dem Lande, also nicht in Orthschaften mit tausend oder einigen tausend Einwohnern (Dörfer und Kleinstädte), dürfte die Situation etwas sicherer sein, wenn, ja, wenn man vorgesorgt hat, auch in puncto Bewaffnung. Insbesondere dann, wenn man einige WENIGE Nachbarn hat, denen man vertrauen kann, und die auch eine Kampfgemeinschaft bilden könnten, so sie denn dann gebraucht wird. Also nicht Tante Erna mit Onkel Ernst und Omma Ilse im alten Bauerngehöfte bei denen der Pflegedienst und Essen auf Rädern täglich vorbeikommt oder die nette, "Aal' Fru Schmitz" von nebenan mit ihrem schönen großen Garten und ihren drei Langhaarkatzen! Auch die alleinerziehende Sabine aus großbürgerlichem Hause, die in der Krabbbelgruppe Vorsitzende ist und die örthliche Gendergruppe leitet, dürfte ebensowenig von Vortheil sein wie der Schwulen- und Lesbengruppenvertreter oder der Vorsitzende der örthlichen Flüchtlingsgruppe.
Bauer Jan, seine resolute Frau und seine Söhne, von denen einer bei der Freiwilligen Feuerwehr arbeitet, hingegen, sowie Herr Waidmann, Jäger und Vorsitzender des Schützenvereines und der nette junge Rolf, der die bekannten "Survivalgruppen-Wochenenden" leitet, passen da schon eher, genau wie das Polizisten-Ehepaar, dessen Sohn beim THW mitwirkt und ein guther Bekannter von Rolf ist! Nicht zu vergessen Frau K. deren Gatte bei der Bundeswehr Dienst thut.
Um das mal ganz schrill klischeehaft auf den Punct zu bringen.:ok:

Hinzu kommt, auf dem Lande eher die Möglichkeit zu haben, eine Flucht antreten zu können, als aus einer belagerten oder abgeriegelten und in Straßenkämpfen verwickelten Großstadt, und sei es auch nur aus einem Quartier einer solchen, herauszukommen, denn hier wäre, meines Erachtens nur noch die Canalisation eine, wenn auch nicht unbedingt sichere, Fluchtmöglchkeit, schon gar nicht, wenn man "keinen Plan hat", wo denn die einzelnen Gänge und Seitencanäle hinmünden und auch zu bedenken ist, daß auch andere Menschen diese Idee haben werden, auch und bestimmt erst recht die, die in Kriegshandlungen verwickelt sein werden; dies kann aber auch schon bei einsetzendem Niederschlage umgehend zur Todesfalle für alle werden!
Andererseits ist bekanntermaßen der sogenannte Häuserkampf der aufwendigste und bluthigste Kampf und kommt meist nur schleppend voran, was wiederum Vortheile bringen kann, wenn man sich unbemerkt während Kampfhandlungen davonschleichen kann, bzw. Verstecke hat, in denen man halbwegs sicher ausharren kann. Insgesammt denke ich aber, daß alleine schon aufgrund der Bevölkerungsdichte und der damit verbundenen complexen Verquickungen die Gefahr hier wesentlich höher sein wird, weil man nicht mehr weiß, wem man trauen kann und wem nicht, wer also Freund und wer Feind oder Denunciant ist. Fehlende Infrastructur (Ausfall der Wasser- und insbesondere der Electricitätsversorgung sowie der Telecommunication aber auch der Nahrungsmittelversorgung) sind weitere Probleme, speciell bei mehrgeschossigen Gebäuden/Gebäudecomplexen (Hochhäuser, Quartiere, Blocks), von völligem Fehlen von Polizei, Feuerwehr, Militär, THW und der ärztlichen Versorgung einmal complett abgesehen. Denn nur mit diesen Structuren ist urbanes Leben überhaupt möglich!
Umgekehrt kann auf dem Lande, bei bestimmten Arten der Bürgerkriegsscenarien davon ausgegangen werden, daß Gruppen, wie ich erst vor kurzem hier im Netz auf einer Seite gelesen, die Structuren und Absichten wie etwas ISIS aufweisen, durchaus speciell Dörfer und Weiler angreifen könnten, um dort Stützpuncte ihrer Organisation aufzubauen oder Geiseln zu nehmen oder einfach nur um Angst und Schrecken zu verbreiten oder Rachefeldzüge zu unternehmen, wie sie das auch in den Ländern, in denen sie bereits die Oberhand hatten oder haben, zu thun pflegen; siehe Massacre in Africa oder Naher und Mittlerer Osten. Die Situation in Syrien ist aber in diesem Puncte eine ganz situative, die nicht mit einer solchen hier in unseren Breitengraden verglichen werden kann! Wir haben hier auch noch größere Wälder, die als Verstecke dienen können und auch das Klima, mit Winter und Schneefall, was "Feldzüge" der Aggressoren (Banden, Gruppen, etc.) erschwert oder dann sogar zeitweise einfach fallengelassen werden mag, weil diese nicht in vernünftiger Relation von Ergebnis zu Einsatz stehen werden. Wer würde schon ein paar Flüchtlinge im verschneiten Walde verfolgen, um sie zu massacrieren?
Abgesehen davon ist wiederum die Vorsorge auf dem Lande definitiv leichter als in Städten. Besonders was Wasserbeschaffung (Brunnen!) und Verstecke für Nahrungsmittel (Erdkeller, Gruben im Walde, etc.), aber auch Nahrungsmittelanbau (Garten - insbesondere sogenannte "Secret Gardens" im Walde) oder Baumaterialbechaffung und Heizmaterialbeschaffung (Holz), speciell auch post bellum, angeht.
Zusätzlich kann man 'die paar Leutchen', die man in der Nachbarschaft hat, bestimmt besser einschätzen, was ihre innere Einstellung angeht, als das in einer Stadt der Fall sein dürfte, denn man kennt sich halt durch Feste, Veranstaltungen und dem bekannten "eine Hand wäscht die andere" in nachbarschaftlichen Dingen und weiß, wer wie 'tickt'; Fremde in der Gegend fallen umgehen auf!
Summa summarum bin ich der Ansicht: Sicherheit giebt es nirgends während solcher Zeiten, es giebt nur die Minimierung von Gefahr(en)!
Wer auf dem Lande lebt, sollte wirklich darüber nachdenken, wie er sich concret vorbereiten kann und auch für evt. Überfälle einen Fluchtrucksack parat haben, um 'ab in den Wald' zu fliehen und sich dort wenigstens zeitweise zu verstecken suchen. Dafür wären dann aber auch ein wenig Überlebenskenntnisse ('Survival-Knowledge') angebracht!:ok:
Was das Gesamtscenario der Schauungen angeht, kommt dann aber auch noch hinzu, Gebiete, die in die geschauten Überflutungen einzubeziehen sind (< 300 m ü.NN), oder Gebiete, die von Impacten und deren unmittelbaren Folgen betroffen zu sein scheinen, respective die in Durchmarschgebieten von Heeren liegen, oder die in der Nähe von Atom- und Chemiecomplexen und Autobahnen, Thalsperren und Industrieanlagen gelegen sind, so weit diese bekannt oder erkennbar, generell zu meiden; Land und Wald hin oder her!!:ok:
Berlin halte ich allerdings alleine schon aus Gründen der geographischen Lage (<300müNN) und der Position der Stadt als größte deutsche und Bundeshauptstadt (Regierungscentrale!) für absolut unsicher! => Sie wird zum Hexenkessel werden! :lookaround:

Ich selbst bin auch innerlich sehr zerrissen, was das Ganze angeht, und zuverlässige Rathschläge wird hier wohl kaum jemand, denke ich, ohne Bedenken ertheilen.

Gruß aus dem (Ober-)Bergischen!:waving:

Der Oberberger


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