Es ist und bleibt der fehlende Impakt, wirklich (Schauungen & Prophezeiungen)

Eyspfeil, Vorort Stuttgart, Mittwoch, 20.02.2013, 04:54 (vor 4093 Tagen) @ BBouvier (4822 Aufrufe)

Hallo BBouvier,

"Im Gegensatz zu landläufiger Meinung bestehen die Ursachen
von Revolutionen fast nie in "unerträglichen Zuständen",
sondern darin, dass Hoffungen (!) enttäuscht worden sind."

Für viele (nicht nur) aus der Unterschicht ist das jedoch schon seit
Mitte der 90er Legion, als der zentrale Neoliberalismus sprich die
Globalisierung mithilfe des Internets so richtig durchgriff.
Und nach dem vorbereiteten, geplanten Ende des Eisernen Vorhangs,
der die Welt zuvor "geteilt" hatte, vor allem die Kapitalisten.

Also wenns bei jeder enttäuschten Hofnung eines Einzelnen eine
Revolution geben würde? Das wär ja noch mal schöner.:-D
Mit Repressalien kann man ein Volk noch mehrere Jahrzehnte
hindurch unterdrücken, auch wenn die Staatsverschuldung schon
zum Himmel gewachsen ist und das BSP nur noch per Quersubventionierung
der Konzerne gesteigert wird, und wenn man einen ganzen Teil
der minderqualifizierten völlig entwurzelten Arbeitsnomaden
gar nicht mehr braucht, um das System aufrechtzuerhalten.

Die ganzen "Rettungsschirme" wurden ja 'nur' aufgespannt, damit auf
Teufel komm raus alles so bleibt wie es ist, d.h. daß wir allesamt
weiterhin die Rolle des Schuldners spielen. Damit die Eliten die
entwurzelten Arbeitsnomaden weiter durch die Wüste treiben können.

Das Prinzip "enttäuschten Hoffnung" stimmt zwar schon grundsätzlich,
bislang haben jedoch im reichen Deutschland bestimmt noch knapp zwei
Drittel aller arbeitsfähigen Leute einen unbefristeten Vollzeitjob.
Man neigt immer dazu das halbleere Glas zu sehen und nicht das halbvolle:
Also das Millionenheer von Minijobbern und Befristeten Arbeitnehmern,
aber nicht diejenigen, die bisher mit Champagner durch die Krisen
gekommen sind.

Erst wenn deren Hoffnung mal plötzlich kollektiv enttäuscht wird, dann
wird's interessant. Nach den H4lern kräht nämlich kein Hahn, die haben
auch keine Lobby.
=> Damit meine ich Architekten, Ingenieure, Ärzte, Offiziere, Zahnärzte,
Professoren, Journalisten, Programmierer, etc.

Also ich lebe in einem reichen Stadtviertel, und da geht's kein
bißchen anders zu als 1996, als ich da zugezogen bin.
Alles Arbeitsroboter, die Punkt fünf Uhr früh aufstehen.
Um sechs Uhr fahren hier im Sekundentakt die PKWs raus auf die
Autobahn. 'Kraftwerk' läßt grüßen, ihr kennt das Lied sicherlich.:-D
Würde ich meine Nachbarn auf das Forenthema ansprchen, dann
müßte ich wirklich die weiße Minna fürchten, ehrlich.:schief:

Solch etwas Gravierendes ist bisher noch nicht passiert, daß die
Architektur dieses Systems ins Wanken gebracht worden wäre.
Ich meine sowas kann nur ein Himmelskörper o.ä. richten, selbst
solche lokalen Mißernten wie vor der Franz.Rev kommen heute
nicht mehr in Betracht (höchstens durch einen Impakt geschuldet),
da man heute das Getreide rund um den Globus fliegt und schippert.
Nee, systemimmanente Kriselchen werden heute mithilfe von
Unterdrückung und mehr und mehr orwellscher Überwachungs-Techniken
in den Griff gebracht. Und mithilfe von Fußball, McDoof,
der PlayStation und diversen anderen Verblödungs-Instrumentarien.

LG,
Eyspfeil


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