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Ambivalente Situation derzeit (Schauungen & Prophezeiungen)

Fenrizwolf, Mittwoch, 25.01.2017, 04:34 (vor 2649 Tagen) @ Malbork (3663 Aufrufe)

Hallo!

Eigentlich sollte ich schweigen, da ich in der jetzigen Situation weder über volles
Potential im Geiste noch im Empfinden zur Verfügung habe.
Verrückt bin ich nicht geworden, aber ich kann mich des Eindrucks eines präsenten
surrealen Zustandes im Außen nicht erwehren.

Anstatt einen diffusen Strauß verwelkter Emotionen in den Flur zu werfen, will ich
mich bemühen, das einigermaßen in sinnvolle Bilder zu packen.

Einerseits scheint Goliath noch größer als zuvor und wirft einen immer Größeren Schatten,
aber es wird offenbar, daß er ein schlechter Tänzer ist.

Trotz allen Trotzes sind alle Straßen wie Alleen von Ikonen.
Aber wer sich bewegt, passiert sie - selbst wenn der Eindruck besteht, auf der Stelle zu treten.

Wir stecken derweil vielleicht weniger im drögen Sumpf fest, als es scheint.
Mir scheint, als würden die Fliehkräfte des Karussells und an den Rand drücken wollen,
während der Motor nicht heller summt als sonst.

Aber da ist unbemerkt ein Rasseln im Getriebe zu vernehmen, das nur von wenigen wahrgenommen wird.
Der Rest verdrängt es womöglich halb bewußt, während nachts im Schlafe die Zähne sich selbst zermalmen.
Aber es ist wohl nur der soliden Bauart und der Trägheit der Masse zu verdanken, daß die Zahnräder
wie beim Schläfer langsam erodieren, stetig oxidieren und schließlich implodieren, anstatt plötzlich zu zerbersten.

Es hat etwas von sich gegensätzlich gearteten Kurven, die sich nun am Scheitelpunkt treffen.
Plus und Minus egalisiert sich vordergründig, die Lauge hebt das Gemüt der Säure, und alles wirkt
wie ein Unentschieden - wie immer wenn die Götter dem Faustkampf frönten.


Aber dieser Tjost endet nicht wirklich egal. Das Pferd des Ritters mit der kunstvollen Rüstung geht im
Galopp - ganz wie gewohnt.
Der eitle Mann zu hohem Roß reitet aufrecht - wie immer - ins abonnierte Ziel des Siegers.
Der Boxer in der blauen Ecke hisst siegessicher beide Fäuste gen Himmel.
Erleichtert zwar, wie nie zuvor, doch selbstgerecht wie eh und je.
Der Boxer in der Roten Ecke, erwartet den obligatorischen Betrug, den Raub an den offensichtlichen
Zeugnissen seiner Tapferkeit.
Zu oft blieb es unbemerkt, als daß noch jemand von Betrug reden wollte, zu offensichtlich waren
die mafiösen Künste des Faktischen, daß sich überhaupt jemand noch empörte.

Prinz Pillepalle von Hohenrossen ritt "aufrecht" wie eh und je, stolz seiner Entourage siegessicher entgegen.
Der Boxer in der blauen Ecke posierte für die Fernsehkameras urgewaltig in den Ecken des Ringgevierts.

Doch dann rann das Blut aus dem geharnischten Helm. Erst kaum merklich, dann mehr - schließlich ein Meer.
Die Lanzenspitze des Opponenten zu hölzernem Pferde hielt, da offensichtlich zerborsten, dem Streite nicht Stand.
Es war kein offizieller Sieg, es war als Akt der Schande verschrien, doch das Ergebnis unabänderlich.

Das Schicksal des Boxers aus der blauen Ecke ist bis heute ungewiß. Die sonst so parteiischen Fernsehkameras
drehten sich schließlich um ihre Achse und lichteten den sichtlich betroffenen und unglücklichen "Sieger"
nach "knock-out mortale" unsicher und verlegen als strahlenden Helden und Retter des Abendlandes ab.


Daß das gelegentliche Spinnen, meine Form des Fechtes ist, konnte nicht verborgen geblieben sein.
Es ist nicht Weissagung, noch Propaganda, sondern die heimliche Absicht, die Ödnis in Hirn und Herz mit borstigem
Pinsel schreckensvoll an die Wand zu schmieren.
Das war Graffiti - Ich war hier!

Es ist etwas anthropozentrisch, vom Ausgang der US-amerikanischen Maulheldenwahl innerhalb einer luftdichten
Arena des Wahns, abhängig zu machen, wann endlich China wie ein Sack Reis zusammenfällt.

Die größten und gewaltigsten Nürsel (Anm. d. Verf.: westf. für das Haupte des jeweils singulär betr. Menschen)
unserer Epoche vermochten nicht zusammenzufügen, was vermutlich tausende Jahre zuvor in ähnlich fortschrittlichem
Grade erforscht wurde.

Gesegnet sind jene, die ewig grinsen. Verdammt sind die Kräfte der Finsternis, die ganz in Tradition unserer
verstohlenen Wahrheitssuche anno 2037 im Beek Forest nach der verheißungsvollen "Gludernden Lot" suchen.

Angel Merx I, der phalluslose, ungelockte Sohn des Herrn, soll in apryphischen Schriften den Willen des
Herrn bekunden.
"Einst auf Engelland ward niedergeschlagen 'hessel der dolf', roter die Nas, karottig in ballig weiß Gewandt.
Der Kaiser von Mexiko und das Macho aus Mockbah ergaben sich des Elends des Weibes
Menschenkind hüte Dir und niemals Denke Dir ein Geschöpf herbei weniger lockig am Haupte
(froher Fensisgolf von der heilg sieben Berchen)

Ich fürchte, es bleibt uns nicht vergönnt, diesen gordischen Chaoten zu zerschlagen.
Zu verquer ist das ganze Spiel, und unsere Sicht ist die Froschperspektive.
Ich fürchte nur, wir verausgaben uns bei Leibes- und Liebeskräften daran vorwärts zu kommen,
wobei der ganze Clou ist, Pac Man mit einem Pfeilsymbol per Fingerschnippen nach oben zu hieven.

Wir Denker, Antiquare zerleiben den Körper der Zivilisation und lesen aus den Eingeweiden.
Mein Arzt hält das alles für Quatsch, aber andere suchen neue Krankheiten zwecks Profilneurose,
während wieder welche wider andere schreien, den Verdammten zum Sterben zu helfen sei schlecht.

Es muß doch da Licht sein - irgendwo!

Und dann erbricht sich das Geburtstagskind über die Torte.

Ich schlußfolgere: Falls es Humor gibt, laß ihn bitte sein, sonst ist er nicht.

Aus den schneelosen Bergen des Sauerlandes

grüßt heimlich

Fenrizwolf


der den Verdacht nicht loswird, hier Witze kopiert zu haben.

Augen nach vorn, Speere nach vorn!
Wir führen nur Gutes im Schilde: Uns!


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