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1. Neuere Motive besonders authentisch? 2. Marseille (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Mittwoch, 01.05.2013, 14:28 (vor 4035 Tagen) @ Gerhard (5016 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Mittwoch, 01.05.2013, 14:44

Hallo!

Interessant wäre es, solchen Motiven wie dem "Riss der Erde" nachzugehen. Denn der ist nicht biblisch (höchstens in den Psalmen und bei den Muselmanen gibt es Stellen, die verwertbar wären), und man könnte fragen, wo das zum ersten Mal berichtet wird

Solche neueren Motive, die man sich definitiv nicht auf Bibelgrundlage oder Auslegung der europäischen Weissagungstradition (Antichrist, Kirchenverfolgung, Strafgericht, großer Monarch usw.) hat denken können, sind wahrscheinlich besonders authentisch.
Dazu gehören unter anderem:
- Der Himmelskörper, der bis vor kurzen überhaupt noch nicht gesehen/beschrieben wurde.
- Die Überflutung der norddeutschen Tiefebene.
- Der Erdriß in der Tschechei, bzw. die vom Waldviertler beschriebene Supereruption.
- Die Besetzung Deutschlands durch russische Truppen, was bis vor kurzem auch noch nicht gesehen wurde.
- Gewisse physikalische Details der Finsternis, z. B. Wolkenwände, aus denen Steine fliegen, Staubtod, Symptome von Säureverätzungen, etc.
- Schauungen, welche die Bundesrepublik im Zustande desolater Auflösung zeigen (Stuttgarter Lehrerein, IT Oma, Hungersnot in München-Pasing, Gärtnerin, Vision 1)

Dazu haben wir jeweils mehrere Quellen, so daß es sich nicht um Hirngespinste einzelner Seher handeln kann.

... dass dort der Untergang von Paris erwähnt wird und gleichzeitig der von Marseille. Das erstere könnte man als Wiederkäuen der Lenormand bezeichnen: Aber gibt es zum "Verschlingen" von Marseille eine Quelle vor 1848 (1871)???

Es ist denkbar, daß die Voraussage des Untergangs von Marseille eine bloße Reaktion der Propheten auf die Rolle Marseilles während der französischen Revolution und darauf ist, daß die Marseillaise, ein Revolutionslied, das 1795 beim Einzug marseillaisischer Truppen im Paris gesungen wurde, Nationalhymne wurde.

Wikipedia:
"Die Bevölkerung von Marseille war seit jeher stolz und unabhängig und im ganzen Land bekannt, sich gerne gegen die Obrigkeit und den König aufzulehnen. So schickte die Stadt im Jahr 1792 500 freiwillige Kämpfer, um die neue Regierung der Aufständischen während der Französischen Revolution zu unterstützen. Das von den Kämpfern aus Marseille in den Straßen von Paris gesungene Lied wurde als die Marseillaise bekannt. Am 14. Juli 1795 wurde die Marseillaise zur französischen Nationalhymne erklärt."

Aus Sicht konservativer christlicher Kreise, aus denen die französischen Prophezeiungen allesamt stammen, mußte Marseille zwangsläufig als ähnlich verrucht gelten wie Paris und daher der göttlichen Strafe würdig.

Andererseits liegt Marseille genau auf dem europäischen Grabenbruch, der Mittelmeer-Mjösen-Zone. Bei einer globalen Großkatastrophe mit tektonischen Komponenten dürfte dieser Bruch vermutlich aktiv werden und von Marseille bis zum Rheingraben oder gar bis zur Eifel Ereignisse auslösen. Daß da irgendwas sein wird, ist z. B. in den Feldpostbriefen und bei Irlmaier angedeutet:

Feldpost: "Beim dritten Geschehen soll Rußland in Deutschland einfallen und zwar im Süden bis Chiemgau, und die Berge sollen da [nämlich zu dieser Zeit!] Feuer speien, und der Russe soll alles zurücklassen an Kriegsgerät."

Irlmaier: "Durch eine Naturkatastrophe oder etwas ähnlichem ziehen die Russen plötzlich nach Norden."

Irlmaier (in einer allerdings durch Zeitzeuge "Gärtner" interpretierten und rationalisierten Fassung): "Irlmaier war seinerzeit bei der Familie G. am Chiemsee häufiger Gast. Der damals junge G. berichtet, Irlmaier habe gesagt, es gebe 'vorher' ein weltweites Erdbeben. Betroffen seien vor allem die USA. Bei uns wären die Beben am stärksten entlang des Rheingrabens. 'Hier' (also in Bayern) seien die Beben aber auch zu spüren. Während des russischen Feldzuges gäbe es noch immer Nachbeben, und zwar in solcher Stärke, daß sowohl die Angriffs- als auch die Verteidigungsoperationen darunter litten."

Auch die Eifel, die in unmittelbarer Nähe des Grabenbruches liegt, dürfte damit zu tun haben. Darüber haben wir eine Aussage einer Frau aus Montabaur, die offenbar unscharf irgend etwas vulkanischen Ursprunges in den Rhein fallen sah:
"Ein schöner Sommertag in Neuwied/Hettersdorf am Rhein. Kirmes/Volksfest, und fröhliche Menschen auf den Gassen. Plötzlich schrecken Alle auf: Von der Eiffel her (also aus West) fliegt ein länglicher, riesiger Felsbrocken daher. Die Sonne verdunkelnd. Grösse nur schwer zu schätzen, vielleicht fussballfeldgross. In Panik stürzen die Menschen in die gepflasterten Nebengassen. Das Trumm schlägt im Rhein ein. Riesige Gischtwolke, Autos, Menschen, alles Bewegliche mit sich reissend. Erdbeben." (Der fliegende Felsbrocken bereitet mir Kopfschmerzen, denn ein Meteorit wäre zu schnell und zu verheerend. Gischt/Wasserwolken spielten dabei keine Rolle, anders als beim Zusammentreffen von Lava und Wasser.)

Irgendetwas scheint am Grabenbruch zu geschehen, das wahrscheinlich auch Marseille beeinträchtigen würde, vielleicht in dem Grade, den Kugelbeer nennt:
"Marseille wird von der Finsternis von einer Meeresflut in einen tiefen Graben, der sich um es gebildet hat, geschwemmt."
Kugelbeer ist, obwohl er angeblich ein visionärer Handwerker vom Bodensee war, eindeutig von französischen Prophezeiungen beeinflußt, wie seine Beschreibung der Kaiserkrönung mit der Lilie und der Ausdruck "großer Monarch" beweisen.

Zu guter Letzt ist noch Bariona zu nennen, die in Diano San Pietro (230 km östlich Marseilles) sah, daß der Meeresspiegel um 80 m steigt, bzw. das Land entsprechend absinkt (Hab' das vor Urzeiten mal als animiert.). Womöglich sackt da ein ganzes Stück der Mittelmeerküste rund um den Grabenbruch mit Marseille im Zentrum einfach ab. Dazu passend wäre vielleicht auch der Nostradamusvers III/86:

Vn chef d'Auſonne aux Eſpaignes ira,
Par mer fera arreſt dedans Marſeille:
Auant ſa mort vn long temps languira,
Apres ſa mort on verra grand merueille.

Ein italienischer Chef wird zu den Spaniern gehen,
übers Meer wird er in Marseille Halt einlegen.
Vor seinem Tode wird er/es lange Zeit dahinsiechen,
nach seinem Tode wird man großes Wunder sehen.

Die zweite Zeile läßt sich aber ebenso gut übersetzen mit:
Durch das Meer wird Marseille ein Ende gesetzt (siehe arreter).
(Der Vers beschreibt vielleicht das Wunder in Garabandal, die Reise des Papstes dorthin, den Tod eines Papstes oder das Siechen Marseilles (?), alles in derselben Epoche stattfindend aber nicht unbedingt kausal zusammenhängend.)

Daher will ich mich auf die Variante, daß der Untergang Marseilles eine fixe religiöse Idee sei, nicht festsetzen.

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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