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Der "dritte" Feldpostbrief (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Donnerstag, 26.08.2010, 17:12 (vor 4999 Tagen) @ Simun (5309 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Donnerstag, 26.08.2010, 17:17

Hallo!

Von den Briefen sind nur die beiden bekannten erhalten und von Frumentius überliefert worden.
Offenbar hatte Rill den Franzosen aber schon im vorhergehenden Brief erwähnt. So, wie es sich liest, jedoch nur am Rande, vielleicht mit Erzählung der Umstände seines Auffindens und wenig oder gar keinem für uns relevanten, prophetischen Inhalt.

Der erste Brief datiert vom 24. August 1914 (hatte also vorgestern Jahrestag ;-) ), der zweite vom 30.
Rills Einheit kam am 14. August im Elsaß an.
Ein Kapuzinerpater aus Straßburg, den Hans Bender bei seinen Recherchen zu den Briefen kontaktierte, sagte aus, daß in dem betreffenden Kloster ein bis zwei Tage deutsche Soldaten einquartiert gewesen seien und am 20. August schon die Franzosen dort einzogen.
Womöglich lief es folgendermaßen ab:
Die Deutschen kamen am 18. August infolge einiger Quartierswechsel ins Kloster, blieben dort eine Nacht, in der sie mit dem Franzosen sprachen, und rückten am 19. schon wieder ab, weil sich die Franzosen näherten. Rill hatte wohl nur Zeit, einen Brief zu verfassen mit allgemeinem Lagebericht, in dem er den seherischen Franzosen am Rande erwähnte. Dann ging es durcheinander und die Einheit war im Felde.
Sechs Tage später war wieder Ruhe: "Wir sind heute in Ruhe, und da will ich Euch von dem Komplizen schreiben..."

Wenn man annimmt, daß alle sechs Tage, bzw. einmal wöchentlich ein Brief geschrieben wurde, kommt man auch auf den 18.
Rill schrieb den Brief also entweder vor der Nacht mit dem Franzosen (konnte also noch gar nichts über seine Aussagen wissen) oder tags darauf. Letzter Fall wäre interessanter, weil er dann Informationen frisch aus dem Gedächtnis hätte aufschreiben können und nicht erst ein, zwei Wochen später.

Der Anfang des ersten (offiziellen) Briefes liest sich aber so, als hätte Rill erst da Zeit gehabt, inhaltlich auf die Aussagen des Franzosen einzugehen.

Der verschollene Brief enthält daher mit Wahrscheinlichkeit keine Informationen über das Weltgeschehen, insbesondere den uns noch bevorstehenden Teil, als vielmehr über den Franzosen selbst, vielleicht seine Identität. Womöglich ist das der Grund, warum er schichsalhaft verschollen ist?

Ein Indiz, daß keine Aussagen über Zukünftiges im verschollenen Brief enthalten waren, ist die Tatsache, daß nur die beiden bekannten Briefe an Rills Hausarzt weitergegeben wurden, der sie später an Pater Frumentius weiterreichte. Wer auch immer dafür verantwortlich ist, also entweder Rill selbst oder seine Frau, hat nur die beiden bekannten Briefe aufgrund ihres Inhalts als Einheit aufgefaßt. Der vorangegangene, dritte Brief scheint dahingegen unwichtig gewesen zu sein.

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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