Re: eigentliches Szenario (@ Detlef) (Schauungen & Prophezeiungen)

Leserzuschrift @, Donnerstag, 03.02.2011, 00:15 (vor 4837 Tagen) @ detlef (6125 Aufrufe)

Hallo detlef,

fuer mich sind meine schauungen das "eigentliche" szenario.
ich habe meine, damals noch sehr kleinen, toechter gesehen. sie beginnen
jetzt so auszusehen, wie ich sie in den schauungen sah.
wenn sie ganz erwachsen werden, und nicht mehr so aussehen, wie ich sie
sah, dann kann ich wohl davon ausgehen, dass diese schauungen nicht die
persoenliche warnung an mich sind, fuer die ich sie halte.

im gegensatz zu den meisten anderen hier, bin ich pragmatiker, kein
theoretiker.

wenn ich so pragmatisch wäre, wie ich gerne sein würde, und wenn mich eine persönliche Gewissheit über künftiges Geschehen frühzeitig dazu veranlasst, wichtige Entscheidungen und Vorbereitungen usw. zu treffen, die sich "danach", rückblickend als richtig und wichtig für mich und/oder andere erweisen, dann würde mir mein Pragmatismus - rückblickend - sagen, egal wieviel Unstimmigkeiten mit anderen Szenarien bestanden: Exakt das, was ich wusste, hat mich zu den notwendigen Entscheidungen, zu den entscheidenden Weichenstellungen veranlasst.

Zumindest aus meiner Erfahrung schliesse ich, dass sowohl die Art der Befürchtungen die einen anspornen und aufrütteln, als auch die Art der Befürchtungen die einen lähmen und resignieren lassen, individuell (sehr) verschieden ist. Und wenn Schauungen keine behandlungsbedürftige seelische Störung sondern ein Geschenk und eine wertvolle Hilfe sind, dann würde ich
eben darum weder Widerspruchsfreiheit noch Vollständigkeit erwarten, sondern eine jeweils individuelle Perspektive, einen jeweils individuellen Fokus, und soviel an Information, wie individuell hilfreich ist, um die richtigen Weichen zu stellen.

Darüberhinaus scheint es mir manchmal, daß das Analysieren und Vergleichen von Szenarien, mit der Absicht ein Gesamtbild zu erhalten auch dazu verleiten kann zu glauben, die Dinge "im Griff zu haben" und sich in einer trügerischen Sicherheit zu wähnen, genau zu wissen, was kommt, während Widersprüche und offene Fragen die Wachsamkeit und den kritischen Blick fördern.

Analysieren und Vergleichen, um die falschen Prophezeiungen der falschen Propheten z.B. der 2012-Eso-Industrie zu erkennen und auszuschliessen, scheint mir notwendig. Wenn sich aus dem, was übrigbleibt, ein widerspruchsfreies Gesamtbild ergeben sollte, um so besser. Wenn nicht, auch gut, dann wird man wohl abwarten müssen.

Aber so richtig sauer wäre ich vermutlich - "danach", rückblickend- , wenn ich mir von 2012-Lemmingen einen
"Verfalls-Termin", eine Frist für das Eintreffen zukünftigen Geschehens hätte aufschwatzen lassen, um dann das Fazit ziehen zu müssen: ich wusste zwar nicht "wann", aber DIE lagen total daneben, dumm gelaufen.

Dann hätte mein Pragmatismus versagt und statt unbefangen zu schauen, welche (verschiedenen) Theorie(n) sich aus meiner persönlichen Gewissheit und den (wenn auch teils widersprüchlichen) anderen Aussagen Anderer ergeben, hätte ich mich von einer Theorie verleiten lassen, der sehr viele Aussagen entgegenstehen, ich wäre also vom Pragmatiker zum Theoretiker mutiert.

Am Rande:
In "das funzt nicht zusammen!" listete WG drei Links zu einer Einschätzung von José Argüelles Datierung/Theorien durch Carl Johan Calleman. Calleman hat eine eigene Datierung, 2011 statt 2012, die ist nicht weniger fragwürdig, aber die Fakten zum Hintergrund von Argüelles Datierung sind vernichtend.

Daß José Argüelles Phantastereien durch Terence McKenna's "Timewave Zero" so richtig hochgejubelt wurde, und ohne den der derzeitige 2012-Kult kaum denkbar wäre, scheint längst in Vergessenheit geraten zu sein. Und wenn Terence McKenna recht hätte, daß es die Verwendung von psychoaktiven Pflanzen ist, die die entscheidenden evolutionären und spirituellen Entwicklungssprünge der Menschheit verursacht hat, dann sollte man wohl keine Zeit mit dem Analysiern von möglichen Szenarien verschwenden, weil die Frage hiesse dann eher: Roter Libanese oder Schwarzer Afghane. Ich sehe das anders.

Gruß
[XY]


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