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1816 erst! (Schauungen & Prophezeiungen)

BBouvier @, Mittwoch, 07.10.2009, 01:18 (vor 5320 Tagen) @ detlef (7095 Aufrufe)

speziell glaube ich nicht an einen vulkanisch
(oder auch atomar) verursachten kaeltesommer.
einfach deshalb, weil die noetige eintruebung,
um minustemperaturen zu erreichen so stark sein muesste,
dass sie von den sehern haette bemerkt werden muessen.


Hallo, Detlef!

Der Ausbruch des Tambora war im Frühjahr 1815.
Und im Sommer 1816 erst gab es in den USA zwei
massive Kältewellen mit Schneeblizzards,
in denen tausende erfroren.
Von massiver Eintrübung wird da nichts berichtet.

Zitat:
"Die Staubteilchen wurden durch Luftströmungen
um die ganze Erde verteilt und verursachten sogar noch
in Europa Missernten und Hungersnöte.
Der folgende Sommer, im Volksmund „Jahr ohne Sommer“ genannt,
war der kälteste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.
Zahlreiche europäische Staaten erlebten Ernteausfälle,
Hungersnöte und Wirtschaftskrisen, die viele Menschen
zur Emigration veranlassten.
In Frankreich und England kam es zu Aufständen,
in der Schweiz musste sogar der Notstand ausgerufen werden.
...
Im Anschluss an den Vulkanausbruch waren die Sonnenuntergänge
des Biedermeier in Europa von nie da gewesener Pracht –
in allen Schattierungen von Rot, Orange und Violett,
gelegentlich auch in Blau- und Grüntönen..."

Zitat II (USA):
"Aber wie verlief dieser Sommer nun konkret?
Die erste Kältewelle begann am 6. Juni und dauerte bis zum 11.
Sie war verbunden mit sehr kalten Ostwinden
und brachte gebietsweise im Norden der Neuenglandstaaten
5 - 15 cm Schnee.
Auch in Kanada kam es dabei zu größeren Schneefällen:
aus Montreal wird von Schneefällen zwischen dem 6. und 8. Juni berichtet,
und nahe Quebec häuften sich bis zum 10. Juni 30 cm Schnee an.
Um den 9. Juli herum traten dann wieder
Nachtfröste auf und ebenso in der letzten Augustdekade."

Die Quelle aus dem Rheinland berichtet ebenso von zwei
Kältewellen im Sommer, wobei die erste noch relativ harmlos sei.
Und das ist definitiv Spezialwissen und war der Frau
sicherlich nicht als "Vorlage" bekannt.

Zitat III:
"Danach setzte aber schönes Wetter ein
und die Farmer machten sich an eine zweite Aussaat,
um die erfrorenen Pflanzen zu ersetzen.
Aber die zweite Kältewelle zwischen dem 5. und 9. Juli
machte mit offenbar starken Nachtfrösten
(in Maine gefroren Wasserflächen über Nacht)
diese Arbeit wieder teilweise zunichte.
Zwischen 12. Juli und 20. August kam dann aber der Sommer zurück,
nur um in der letzten Augustdekade erneut
mit kräftigen Nachtfrösten zuzuschlagen:
wieder erfror ein großer Teil der Ernte."

Dioe Parallelen sind frappant.

Noch ein Zitat:
"In Deutschland kam es zu schweren Unwettern,
zahlreiche Flüsse (u.a. der Rhein) traten über die Ufer.
In der Schweiz schneite es jeden Monat mindestens
einmal bis auf 800 m Meereshöhe.
Im August setzte auch in Europa der Frost ein,
die Folge waren katastrophale Missernten."

Gruss,
BB


- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."


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