genauer gelesen ... (Schauungen & Prophezeiungen)

Gerhard, Mittwoch, 17.02.2010, 23:51 (vor 5188 Tagen) @ Selly (6029 Aufrufe)

Liebe Selly!

Damit keine Unklarheiten entstehen, sollten wir den Text von Christine Bauer Rapp nochmals im Detail ansehen. Ich zitiere aus der Quellensammlung von Taurec und mache zusätzlich ein paar Markierungen:

"Ich schaute aus dem Fenster meiner Küche und sogleich begann draußen ein heftiger, fürchterlicher Sturm. Der Wind riß Bäume, Häuser und Menschen mit sich. Alles flog durch die Luft, so als wären die Häuser Spielzeug und die Menschen Strohpuppen. Zugleich mit dem Sturm bebte die Erde. Von hohen Bergen sah ich gewaltige Stein- und Geröllmassen zu Tale stürzen; ganze Berggipfel wurden abgetragen und breiteten sich über die Ebenen. Das war ein Krachen, Dröhnen und Rauschen von so einer furchtbaren Lautstärke, daß ich meinte, ich müßte jeden Moment ohnmächtig werden. Die kleineren Berggipfel, die ich herabstürzen sah, waren bewaldet. Der größere Teil der Bergkuppen und Berghänge, die ich zu Tale stürzen sah, bestand aus blankem Felsen.
Es schien mir, als wenn es so hohe Berge im Schwarzwald nicht geben würde. Die ungeheuren Steinmassen stürzten mit einer enormen Geschwindigkeit hinab in die Täler und Ebenen. Nach nur wenigen Minuten waren die Berge nur noch ungefähr halb so hoch wie zuvor und der Lärm von rutschenden Stein- und Geröllmassen hörte auf. Dann kam das Hochwasser. Ich hörte ein lautes Rauschen und spähte, wo das herkommen möge. In den nächsten Momenten erblickte ich in der Feme unvorstellbare Wassermassen, die sich in einer Breite, so weit ich schauen konnte, über das Land bewegten. In ganz kurzer Zeit bedeckte das Wasser alles Land. Der Wasserschwall, so meine ich, muß mindestens fünfzehn Meter hoch gewesen sein, denn sogar Kirchtürme wurden von den Wassern überschwappt. Als alles überflutet war, regnete es plötzlich Feuer vom Himmel. Überall wo ich hinsah, fielen Feuertropfen vom Himmel und verschwanden in den Wassermassen. Es waren schlanke Feuerzungen, ich meine, so lang wie eine Menschenhand und ganz schlank und feurig. Und dann verspürte ich ein Gefühl, als finge die Erde zu schaukeln an, so wie wenn ein Schiff auf hoher See in den Wellen schaukelt. Das ist schwer zu beschreiben, denn es war als hätte die Erdanziehungskraft sich gelockert oder verändert. Obwohl ich geistiger Weise am Fenster meiner Küche stand, wurde mir beim Anblick der schrecklichen Heimsuchungen die Gnade zuteil, daß ich alles so beobachten konnte, als hätte ich aus einer Raumkapsel irgendwo im Weltraum zugesehen. In mir war ein Gefühl, als beträfe das die ganze Erde, als würden diese furchtbaren Katastrophen, die ich so oft habe schauen dürfen, auf dem ganzen Globus gleichzeitig geschehen."

Es ergibt sich aus dem Text, vorsichtig formuliert, dass die beschriebenen Bergstürze nicht unbedingt im Schwarzwald sich ereignen müssen bzw. dort nicht in der gravierendsten Form. Auch wenn Christine Bauer Rapp an ihrem Küchenfenster steht, so schweift ihre Vision auch in andere Regionen (die sie offenbar nicht kennt), ja nimmt sogar die "Weltraumperspektive" ein. Nichtsdestotrotz: auch im Schwarzwald/Rheintal könnte es heftig zugehen. Christine Bauer Rapp hat ganz sicher ein anderes "Temperament" als Du, der Du Schiffe in ruhigem Wasser siehst. Bei ihr zeigt sich starke Angst und Unruhe, ihre Visionswahrnehmung ist aus dem Affekt geboren und von daher wahrscheinlich etwas "gepfeffert".

Ich persönlich nehme aus (allen) ihren Schauungen nur drei Dinge heraus:

(1) Es mögen große Steine vom Himmel fallen, die Erde mag stark beben, Berge mögen einrutschen und Flutwellen übers Land schwappen.
(2) Menschen geraten (während der Finsternis? ***) in Panik und werden aggressiv.
(3) Die Region Oberrhein/Schwarzwald dürfte von all dem nicht ausgenommen sein.

Für mich stets Konjunktiv. Denn ich kenne Christine Bauer Rapp nicht persönlich und baue mein Leben nicht auf Prophezeiungen. Aber wenn ich letztere in das Kalkül der Möglichkeiten unbedingt mit einbeziehen wollte, und wenn ich in der Region Nordschwarzwald bleiben müßte, dann würde ich mich dort nach einem "stabilen" Haus an höher gelegenem Ort umsehen. Ein Haus, das weder von einem darüberliegenden Berg(hang) verschüttet werden noch selbst (hangmäßig) abrutschen kann. Und ich würde "bei" diesem Haus die üblichen, hier im Forum wohl bekannten Vorbereitungen treffen. Dazu müßte es nicht nötig sein, das Haus zu besitzen (man könnte auch kurz vorher erst mieten etc.). Adolf Schwär, um zu ergänzen, deutet an, dass das Oberrheintal auch in Kampfhandlungen hineingezogen werden könnte (bitte dabei beachten: "Feuer" auch aus Richtung Frankreich!). Dies erfordert zusätzliche Vorbereitungen. Wie immer gilt: wir kennen nicht im Voraus die Flugbahn und den Einschlagsort jeder einzelnen Granate und jedes einzelnen Granitbrockens. Es kann bei den besten Vorbereitungen uns immer noch erwischen ...

Dich jedoch nicht. Denn Du wirst eines Tages ein Schiff sehen.

Meint, herzlich grüßend, Dein Gerhard

PS: kleines, nettes Bildchen von 1517, der Name der Stadt ist schwer zu lesen, aber es handelt sich tatsächlich um Freiburg. Doch Vorsicht: ist nur ein verspäteter Karnevalsscherz von meiner Seite ...

http://www.ub.uni-freiburg.de/>id=fachgesch

***) hier im Forum wurde möglicherweise noch nicht ausreichend diskutiert oder klar gestellt, in welchem zeitlichen Verhältnis die Finsternis zu den Meteoren/Beben/Fluten steht.


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