Eher allgemein geantwortet (Schauungen & Prophezeiungen)

Selly, Donnerstag, 04.02.2010, 21:38 (vor 5200 Tagen) @ Gerhard (5873 Aufrufe)

Hallo Gerhard,

Dear Selly!

Hab's ja geahnt (und deswegen den Vorsatz mit hingeschrieben: wenn erlaubt
...).

Trotz allem: vielen Dank für Deine Ergänzungen!

Herzlichen Dank auch Dir für Deinen ausführlichen Beitrag.


Schauungen lassen sich zwei Kategorien einteilen.

Na, ich weiß nicht, ob man das überhaupt irgendwie eingrenzen kann.


(1) In solche, die auf die Person des Schauenenden bezogen bleiben,
demnach wohl zu dessen Lebzeiten eintreffen und ihn mitbetreffen. Derart
sind beispielsweise die Schauungen des Waldviertlers, der in seinen
Visionen sozusagen ständig hin- und herläuft (woraus ich schließen möchte,
dass er auch im Alltag "agil" ist). Derart sind etwa auch, seit ich auf dem
Forum mitlese, die Berichte von EinMensch.

(2) Dann gibt es weiter diejenigen Visionen, die zwar auch "gesehen"
werden, aber bei denen der Seher nicht als Person integriert ist. Ein
Beispiel ist die Vision des Waldviertler's von New York. Oder der
nachfolgende Text, falls authentisch, aus Gann, Sybille, von mir etwas
modifiziert:

Von der Teynkirche höre ich zehn dumpfe Schläge.
Ein fürchterlicher Orkan braust über der Stadt.
Die Erde bebt.
Steine fliegen durch die Luft, Mauern bersten, Klüfte öffnen sich.
Überall gibt es Feuer.
Der Hradschin steht in hellen Flammen.
Vom Vysehrad her wälzt sich ein ungeheurer Feuerball.
...
Dann ist das Licht erloschen, Dunkelheit herrscht überall,
nur das Heulen des Sturmes verdeckt das Unglück.
Dort, wo einst der stolze Dom stand, ist nur noch undeutlich der blutrote
Ball der untergehenden Sonne zu sehen.
Es ist vorbei.


Selbstverständlich können bei ein und demselben Seher beide Formen der
Schauung vorkommen. *) Und deswegen muss man beim Umgang mit
entsprechenden Texten sehr vorsichtig sein. Als ich Dich fragte, von wo
aus
Du das "große Schiff" gesehen hast, standen solche Überlegungen im
Hintergrund. Denn vielleicht liegt die Szenerie, die Du Richtung Kinzigtal
gesehen hast, in einer viel ferneren Zukunft als die Szene mit dem
10-m-Boot zwischen den Häusern.

Wann irgendwas sein könnte, da kann ich nichts dazu sagen. Es liegt nahe, dass der höhere Wasserstand später sein könnte, rein von der Logik her. Es gab nicht den kleinsten Hinweis, dass ich mich selbst auf einem Schiff befunden hätte. Eher so, dass das Bild einfach da war. Also bei Deiner Einteilung käme (2) in Frage.


Interessant ist nun, dass Du, obwohl Du selbst "Schauungen" hast, mit
Christine Bauer Rapp nicht "warm werden" magst. Warum nicht?

Mein geliebte Heimat völlig zerstört ... bitte nach meinem Ableben. ;-) Aber, das ist es nicht nur. Jedoch möchte ich nicht darüber diskutieren. Bitte respektiere/respektiert das. Danke.


Ich möchte zu ihr sagen (und indirekt natürlich auch in Deine Richtung):
dass ich niemals eine Vision, einen Traum usw. für sich
genommen
als "Schwachsinn" ansehe. Und natürlich auch nicht den Seher
bzw. die Seherin.

Was aber zu oft wirklich schwachsinnig ist, das sind die
Interpretationen und Schlußfolgerungen, die aus den Schauungen
gezogen werden.

Jeder wird sich wohl etwas dabei gedacht haben, bei seinen Interpretationen und Schlussfolgerungen. Da ist nichts, aber auch gar nichts schwachsinnig. Jeder ist wie er ist und alles ist wie es ist ... oder so. :-) Eine Beurteilung oder Verurteilung ergibt sich aus dem Beurteilenden. >

Unser alltäglicher Wahrnehmungsapparat neigt an sich schon zur
Übertreibung. Ferne oder künftige Sachverhalte können nur dann durch
"außergewöhnliche" Wahrnehmung hereingeholt werden werden, wenn hierfür
eine gewisse zusätzliche emotionale Anregungsenergie vorhanden ist. Und
das birgt Gefahr für weitere Übertreibungen (weswegen früher so viele
"religiös Ergriffene" unter den VisionärINNen waren **). Bei Christine
Bauer Rapp, wenn man ihre Texte liest, sind diese Emotionen sehr klar
sichtbar, und das färbt dann auch auf die Eindrücklichkeit der gesehenen
Bilder ab - wie auch auf ihre Wiedergabe mit Worten. Sinnlich
sehen wir die Wirklichkeit niemals so, wie sie "an sich
ist", wir können sie nur mit unserer subjektiven "Röhre" wahrnehmen, und
das gilt auch für die "übersinnlichen" Dinge. Es gibt außerdem noch ein
"Wissen um die Wahrheit", eine Art stilles, tiefes, unfehlbares Wissen.
Aber das ist dann völlig abstrakter Natur (die sog. Gewissheit).

Zum Schluß noch ein paar allgemeine Bemerkungen zu den "Überflutungen".

Wir haben es bei dem, was vor uns liegen mag, wohl mit mehreren
Flutereignissen und verschiedenartigen Überflutungen zu tun. Einige von
ihnen hängen (meine Vermutung!) mit ungewöhnlichen, singulären
Störungen aus dem Weltraum zusammen. In diesem Zusammenhang ist es für
mich vorstellbar, dass kurzzeitige Flutstöße auch das Rheintal hochlaufen
(von den Küsten ganz zu schweigen). Ich möchte annehmen, dass die
betreffenden Ereignisse sich teilweise vor "dem Krieg" zeigen werden.
Teilweise in den Krieg hineinreichen (wie ja auch die Finsternis und Beben
während des Krieges berichtet werden). Weitere Flutereignisse werden in der
gleichen Zeit wohl auch militärische Ursachen haben (wie auch manche der
berichteten Erdbeben***).

Es ist darüberhinaus vorstellbar, dass in einer ferneren Zukunft
****) die Erde erneut eine "geophysikalische Krise" durchmacht. Die ersten
Andeutungen in diese Richtung habe ich aus den Readings von Edgar Cayce.
Dort ist die Rede von gravierenden Veränderungen der Erdoberfläche, die
sich dereinst innerhalb einer sehr kurzen Zeitspanne ereignen würden, die
also einen katastrophenartigen, apokalyptischen Anstrich haben.

Im Augenblick haben wir nicht so viel Wasser auf der Erde, dass wir den
Meeresspiegel um 300 Meter heben könnten. Kontinentale Plattenabsenkungen
um 300 Meter kann es ebenfalls nicht geben. Dergleichen gab es (nach dem
derzeitigen Stand der Wissenschaft) auch noch nie, insbesondere innerhalb
von "vier Wochen", wie oft suggeriert wird. Es gab wohl auch noch nie eine
totale Kippung der mechanischen Drehachse der Erde. Und eine magnetische
Polverschiebung dauert Jahrhunderte bis Jahrtausende (nach meinem
Kenntnisstand gab es eine komplette Vertauschung der Pole auch noch nie).

Die oben angedeuteten apokalyptischen Ereignisse könnten, wenn es sie
wirklich gäbe, nur zusammenhängen mit gewaltigen Stößen an den
kontinentalen Plattengrenzen, an den Sockelübergängen sowie an den
Rändern kleinerer Schollen (oft auch als Graben bezeichnet: Rheingraben,
Ostafrikanischer Graben etc.). Dort könnten über Scherspannungen dann
Kräfte freigesetzt werden, die zu den gewaltigen Überflutungsereignissen
führen (wie etwa Cayce berichtet) sowie zu den Veränderungen an den
Küstenlinien. Ein solches Szenario wäre aber auch verknüpft mit massiven
Änderungen an der sichtbaren Landoberfläche. Und unter anderem deshalb
habe ich auch die Christine Bauer Rapp hier zitiert, eben weil bei ihren
Visionen nun sogar Berge "einrutschen". Aus der Geologie wissen wir, dass
es neben den langsamen Verschiebungen und Hebungen/Senkungen auch solche
schnellen Ereignisse früher schon gegeben hat - was immer die
Ursache gewesen sein mag. Und warum dann nicht auch in Zukunft ...

Deine Schau vom großen Schiff, aus dem Kinzigtal kommend, in erhabener
Ruhe, ist insofern trostvoll und stimmt hoffnungsfroh, als Menschen
offenbar auch derartige Szenarien überleben werden.

Naja, bis zum nächstgrößeren Ereignis.

Abschließende Erklärungen für die Überflutungen kann ich nicht liefern. Ich weiß nur: " Was ich gesehen habe, habe ich gesehen." :-)


Herzlich, Gerhard

Liebe herzliche Grüße von
Selly


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