Präzision vs. Symbolik; Unabänderlichkeit (Schauungen & Prophezeiungen)

nickela, Samstag, 30.01.2016, 11:08 (vor 3012 Tagen) @ Taurec (2755 Aufrufe)

Hallo Taurec, hallo zusammen,

Wahrscheinlich bekommen die Sicherheitsbehörden eine Menge solcher Warnungen. Vermutlich werden diese alle ignoriert, weil:

  • In den Behörden niemand an Schauungen glaubt.
  • Selbst wenn jemand daran glaubte, würde er es nicht äußern aus Angst, für dumm gehalten zu werden und berufliche Nachteile zu bekommen.
  • Sind Schauungen in der Regel zu unpräzise, um kriminalistisch brauchbare Informationen abzuleiten.

Es kann ja schon nicht schaden, wenn bei der Einsatzplanung die Wahl zwischen zwei gleichwertigen Möglichkeiten ("Ihr geht da / dort mal nach dem Rechten sehen!") so gefällt wird, dass man eher mal ein Auge auf St. Gereon hat als auf die Mülleimer der Domplatte. Da muss keiner zugeben, dass er Schauungen glaubt, er hat seine Leute "einfach mal hingeschickt."

Was hier als scheinbar präzise Information daherkommt, kann in Wirklichkeit ganz anders aussehen, weil das Bild allegorisch verfremdet wurde oder Informationslücken mit Inhalten aus dem Gedächtnis des Sehers gefüllt wurden:

Eine grundsätzliche Frage, die hier ja auch schon diskutiert worden ist. Ich habe keine Schauungen, aber selten Déja Vus, die dann absolut fotorealistisch sind, sonst aber keine Informationen beinhalten und total nutzlos sind. Seit ich darauf achte und es zulasse, habe ich dagegen immer häufiger ganz nützliche Vorahnungen, die Sekunden, Minuten, selten ein oder zwei Tage und sehr selten längere Zeiträume vorausgreifen. Die enthalten ganz im Gegensatz zu den Déja Vus überhaupt keine Bilder oder ähnliches.

Es scheint mir, es gibt da verschiedene "Übertragungskanäle". Bei intensiven Schauungen überlappen die sich möglicherweise ja - das mögen begabte Praktiker hier bitte bestätigen oder verneinen. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass anhand eines fotorealistischen "Schnappschusses" ein Gebäude präzise erkannt werden kann, inklusive Sonnenstand und damit Wetter, Tageszeit und Jahreszeit sowie Standort während der Schau. Allerdings kommt jetzt zu der eigentlichen Schau die Interpretation. Auch das was hier schon oft Thema.

  • Es könnte die falsche Kirche erkannt worden sein.
  • Es könnte das falsche Haus erkannt worden sein.
  • Es könnte das falsche Datum vermeint worden sein und tatsächlich ist nicht der Karneval 2016, sondern 2017 oder eine andere Veranstaltung/Feiertag 2016 gemeint.

Genau dieses. Ich habe gestern recht intensiv das Internet ausgequetscht. Angenommen, die Schau ist fotorealistisch und genau genug geschildert, dann glaube ich z.B. nicht, dass das Pullman Hotel das Gebäude ist, für das eine Explosion geschaut worden ist und von dem aus man die gesprengten Türme sehen kann, denn gerade vom Dach des Pullman Hotels (auf dem eine Webcam steht), sehen die beiden Türme von St. Gereon aus wie einer, sie stehen hintereinander. Außerdem ist das Hotel nicht weiß. Weiß ist dagegen das Wohnhaus westlich direkt daneben. Es ist so hoch, dass man die Kirchtürme sehen muss, und vom Winkel her müssten sie beide erkennbar sein.

Andererseits: Über die Hotel-Webcam sieht man in der genau der anderen Richtung, also südlich, ziemlich deutlich zwei Kirchtürme, die von der Entfernung her am Zugweg liegen könnten...

  • Nachher stellt sich womöglich heraus: Es war gar keine Bombe, sondern eine Gasexplosion oder in Köln wurde mal wieder eine U-Bahn gebaut. Vielleicht steht die Explosion symbolisch für etwas anderes.

Gegen die These einer fotorealistischen Schau sprechen einige praktische Details: Die Türme von St. Gereon sind romanisch, d.h. stilbedingt ziemlich dick und massiv gemauert und mit dem Kirchenkörper verbunden. Die kann man nur von innen heraus sprengen oder von außen Granaten hineinschießen, die dann ebenfall innen explodieren müssen. Wenn nicht gerade die letzten Wochen irgendwelche Renovierungen waren und noch "Zementsäcke" in den Türmen lagern, halte ich die Sprengung dieser Türme im Rahmen eines Anschlags für praktisch ausgeschlossen.

Dazu kommt die Uhrzeit: Abendrot ist am Rosenmontag in Köln gegen 17.15 Uhr. Dann ist der Zug schon längst in der Magnusstraße durch und dürfte sich sogar schon weitgehend aufgelöst haben. Es wäre wohl "terroristisch" unpraktisch abzuwarten, bis die Leute sich wieder verlaufen haben, die man eigentlich treffen will...

Die Erfahrung hat auch gezeigt, daß Schauungen nicht verhinderbar sind. Eher führt der Versuch der Verhinderung zum Eintreffen.

Das ist eine sehr grundsätzliche Frage, die ich für mich nicht als abschließend geklärt betrachte.

Einerseits: Nach physikalischer Logik ist es so, dass wenn Informationen aus der Zukunft in die Vergangenheit gelangen können, zwingend die Möglichkeit besteht, diese so zu verwenden, dass man die Zukunft damit ändern kann.

Andererseits: Meine kurze und bescheidene Erfahrung, mich auf meine Vorahnungen einzulassen, hat mir gezeigt, dass ich Dinge mache, von denen ich vorher weiß, dass ich sie lassen sollte. Das dümmste war, ein Auto für 50 Euro vollzutanken in dem Bewusstsein, dass die paar Liter im Tank für die restliche Lebenszeit des Fahrzeugs reichen. Es war eine alte Kiste, aber sie ist gefahren. Es war durchaus nicht klar, dass mein Vater das Auto in die Werkstatt bringen würde (DAS war nicht klar) und es dort aus Sicherheitsgründen stillgelegt würde (gut, dass war jetzt nicht so unabsehbar). Trotzdem: Die Klarheit, dass GENAU diese Tankfüllung die pure Geldverschwendung war und ich trotzdem vollgetankt habe, war eine intensive Erfahrung. Seit dieser und einiger weiterer kleiner Erfahrungen halte ich es doch für möglich, dass Schauungen nicht verhinderbar sind.

In den wenigen Ausnahmen, wenn eine Schau abgewandelt wurde, ist immer noch die gesamte Rahmensituation eingetroffen.
...
Mir ist nicht bewußt, daß schon mal eine Schau verhindert worden wäre.

Wie soll einem das auch bewusst werden? Jede verhinderte Schau ist einfach eine, die nicht eingetroffen ist. Und das ist doch eher die Regel als die Ausnahme, dass (vermeintlich???) Geschautes nicht eintrifft?

Also doch keine Unabänderlichkeit?

Mir ist aber auch nicht bewußt, daß einer dieser Träume, die von einem kurz bevor stehenden Ereignis künden, schon mal eingetroffen wären. Daher sehe ich die Sache recht locker und empfehle dem Seher dasselbe, allein um einen kühlen Kopf zu bewahren.

Das kann ich genau so unterschreiben!

Beste Grüße

Nickela


Et ess wie et ess, et kütt wie et kütt onn et hat noch emmer jot jang.


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