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Allerlei Unwägbarkeiten (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Samstag, 30.01.2016, 00:40 (vor 3012 Tagen) @ Tribun (3047 Aufrufe)

Hallo!

Bei der Sache gibt es allerlei Unwägbarkeiten und prinzipielle Einwände, die das Phänomen Schauungen betreffen, weswegen ich den Träumenden nicht unter Druck setzen würde.

Hier geht es um ein Ereignis das eine Datumsangabe erhält, eine Ortsangabe, der Angabe von Gebäuden (die beschädigt werden) und es wird mitgeteilt vom Träumer das es sich höchstwahrscheinlich um einen Anschlag handelt.

Somit hat der Träumer die Pflicht dies den Sicherheitsbehörden in dieser Stadt mitzuteilen. Ja, mitzuteilen was er hier "geträumt - geschaut" hat.

Das ist sicher nicht der einzige dieser Träume. Wahrscheinlich bekommen die Sicherheitsbehörden eine Menge solcher Warnungen. Vermutlich werden diese alle ignoriert, weil:

  • In den Behörden niemand an Schauungen glaubt.
  • Selbst wenn jemand daran glaubte, würde er es nicht äußern aus Angst, für dumm gehalten zu werden und berufliche Nachteile zu bekommen.
  • Sind Schauungen in der Regel zu unpräzise, um kriminalistisch brauchbare Informationen abzuleiten. (Etwas anderes sind womöglich hellsichtige Wahrnehmungen, die zur Aufklärung bereits geschehener Verbrechen führen, worin sich auch Irlmaier hervortat.)

Dort sitzen im Idealfall kühl kalkulierende Analysten, die nichts auf unzuverlässige hellsichtige Wahrnehmungen geben, sondern auf reale Informationen, die aus nachprüfbarer, belastbarer Quelle stammen. Im weniger idealen Fall sitzen dort Inkompetente, die per se Probleme hätten, die Sicherheit zu garantieren. Letzteres scheint mir im BRD-Regime nicht unwahrscheinlich.

Was hier als scheinbar präzise Information daherkommt, kann in Wirklichkeit ganz anders aussehen, weil das Bild allegorisch verfremdet wurde oder Informationslücken mit Inhalten aus dem Gedächtnis des Sehers gefüllt wurden:

  • Es könnte die falsche Kirche erkannt worden sein.
  • Es könnte das falsche Haus erkannt worden sein.
  • Es könnte das falsche Datum vermeint worden sein und tatsächlich ist nicht der Karneval 2016, sondern 2017 oder eine andere Veranstaltung/Feiertag 2016 gemeint.
  • Nachher stellt sich womöglich heraus: Es war gar keine Bombe, sondern eine Gasexplosion oder in Köln wurde mal wieder eine U-Bahn gebaut. Vielleicht steht die Explosion symbolisch für etwas anderes.

Falls etwas präkognitives an dem Traum ist, enthält er nur einen Ausschnitt oder Teilaspekte des Geschehens, was es unmöglich macht, herauszufinden, was wirklich passiert. Hätten die Behörden allerdings die Informationen, um das Ereignis zu verhindern, bedürften sich der Schauung nicht.

Die Erfahrung hat auch gezeigt, daß Schauungen nicht verhinderbar sind. Eher führt der Versuch der Verhinderung zum Eintreffen. Hypothetisch (!) betrachtet könnten die Terroristen merken, daß man ihnen auf den Fersen ist und den Anschlag zeitlich und örtlich verlegen, so daß er zur Schau paßt. Vielleicht führt sogar der Zugriff der Polizei zur Explosion im Haus, die eigentlich woanders geplant war.
In den wenigen Ausnahmen, wenn eine Schau abgewandelt wurde, ist immer noch die gesamte Rahmensituation eingetroffen.

Wenn es anders wäre, gäbe es schon seit Jahrzehnten professionelle Seher bei der Polizei.

Die Welt ist eben nicht wie im Film "Minority Report".

Nicht zuletzt kannst Du nicht davon ausgehen, daß die Behörden hier nicht mitlesen würden. Die wissen schon bescheid. Allerdings dürften sie substantielle Informationen, die nachrichtendienstlich gewonnen wurden, mehr Gewicht beimessen als den Äußerungen von uns Spinnern.

Das ein oder andere ist im Vorfeld noch verhinderbar, aber nur dann wenn es vorher aufgedeckt wird und die notwendigen Maßnahmen getroffen werden.

Mir ist nicht bewußt, daß schon mal eine Schau verhindert worden wäre.
Mir ist aber auch nicht bewußt, daß einer dieser Träume, die von einem kurz bevor stehenden Ereignis künden, schon mal eingetroffen wären. Daher sehe ich die Sache recht locker und empfehle dem Seher dasselbe, allein um einen kühlen Kopf zu bewahren.

Oder andersrum gesagt: Wenn jemand einen möglichen Anschlag "träumt oder schaut" und nichts unternimmt und seine Schauung erfüllt sich, so hat er sich Schuld aufgeladen.
In dessen Haut möchte ich nicht stecken.

Wohl kaum. Schuld hat in erster Linie, wer die Bombe zündet.
Falls die Sache einträfe, würde ich mir an Stelle des Sehers keine Vorwürfe machen, da es im Grunde trotz Schau wahrscheinlich nicht verhinderbar wäre.

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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