Sefer Milchamot, das Buch der (siegreichen) Kriege IHVHs (Schauungen & Prophezeiungen)

Theodor, Dienstag, 02.06.2015, 15:29 (vor 3271 Tagen) @ schwelmi (3805 Aufrufe)

Etwas weiter hinten erklärt Spiesberger so ganz nebenbei das Alte Testament, und zwar so, dass ich es jetzt wohl auch verstehe. Er geht dabei auch auf den Kampf der Israeliten mit den Ägyptern ein, der lt. seiner Darstellung der Kampf eines Elohim auf Seiten der Israeliten war. Damit ein Elohim oder eine geistige Kraft in der materiellen Welt wirken kann braucht er ein Volk, das an ihn glaubt und zu ihm betet. Deshalb war es auch legitim, dass Moses so hart bei seinem Volk durchgriff, als einige begannen, das goldene Kalb, also das Symbol der ägyptischen Götter anzubeten.


Hallo schwelmi!

interessanter Beitrag von Dir, vielen Dank! Karl Spiesberger war Mitglied der Fraternitas Saturni, das weißt Du aber sicherlich.

Nach seinen Ausführungen wäre man vielleicht versucht, den gesamten Pentateuch nur als den Auseinandersetzungsprozeß des Eloahs IHVH mit den Elohim acherim, den anderen Göttern (Götzen) zu betrachten. So wäre der Pentateuch nichts anderes als das Sefer Milchamot, das Buch der (siegreichen) Kriege IHVHs. Sein Volk würde hierbei stellvertretend für ihn agieren. Alle „Unreinheiten“ (Tumot) müssten von seinem Volk ausgesondert werden. Denn alles Unreine würde - dieser Logik folgend - von den anderen Elohim, den Götzen stammen. Die Kaschrut-Vorschriften fügen sich auf den ersten Blick gut in diesem Zusammenhang ein.

Rudolf Steiner hingegen betont das Organische der Elohim in ihrer höheren Einheit:

„Die Bibel kennt die Vorstellung, daß die Elohim gleichsam vorher die Glieder einer Gruppe sind und sich dann zusammenordnen zu einer Einheit, so daß sie vorher zusammenarbeiten wie die Glieder einer Gruppe, und nachher von einem gemeinsamen Organismus aus gelenkt werden. Und diese reale Einheit der Elohim, in welcher die einzelnen Elohim tätig als Glieder, als Organe wirken, nennt die Bibel Jahve-Elohim [sic]. Daher spricht die Bibel auch zunächst in ihrem Berichte nur von den Elohim, und fängt an, da wo die Elohim selber zu einer höheren Stufe, zu einer Einheit vorgeschritten sind, von Jahve-Elohim zu sprechen. Das ist der tiefere Grund, warum am Ende des Schöpfungswerkes der Jahve-Name plötzlich auftritt.“ (GA 122)

Die Exegese der Gottesnamen ist m.E.n. ehedem problematisch und letztendlich Glaubenssache.

Doch für die Analyse von Prophezeiungen können Kenntnisse hierüber hilfreich sein, da sich Eschatologie und Prophetie oft bis zur Unkenntlichkeit miteinander vermischen können.

Mit freundlichen Grüßen:
Vom Theodor


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