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Antwort auf anonyme E-Mail eines Mitlesers wg. des Kunstbegriffes "Holobolo" (Freie Themen)

Fenrizwolf, Dienstag, 23.08.2016, 05:14 (vor 2803 Tagen) @ Fenrizwolf (2536 Aufrufe)

Lieber Mitleser,

da ich in ähnlichem Zusammenhang vor einiger Zeit eine vergleichbare Nachricht von einem
"Mitleser" erhalten habe, gehe ich von einem herausforderndem Charakter der Frage aus.

Schlimmstenfalls, denke ich mir, versucht mich jemand konfrontativ in eine Falle zu locken,
um mich, im Falle einer nicht opportunen Äußerung gegenüber sensiblen Themen, zu identifizieren und ggf. den Strafverfolgungsbehörden vorzustellen.

Bestenfalls fühlt sich wohl jemand durch eine Pauschalisierung meinerseits dazu ermuntert,
meinen Bildungshorizont zu erweitern.

Nebenbei ist "Mitleser" quasi Anonymität zum Quadrat, da Mißverständnisse bei dieser
Pseudonymwahl vorprogrammiert sind.

Da sich soeben ein "Mitleser" im Weltenwendeforum sehr kundig über die Osteuropäischen
Länder ausgelassen hat,
dachte ich mir, es könnte sich ja auch um jenen handeln, der mich da positiv beeindruckt hat.

Andererseits könnte sich auch jener Ruben Stein als leidenschaftlicher Zionist herausgefordert fühlen.

Um Deine Frage zu beantworten:
Meine Beiträge fallen in negativer Hinsicht oft emotionaler aus als mir lieb ist.
Die Wortschöpfung "Holobolo" kam mir mal in einem Fernsehbericht unter, der von einem
Möchtegern-Restaurant handelte, welches ausnahmslos jede kulinarische Kreation
kompromißlos mit Sauce Hollandaise und Käse überzog.

"Holobolo" war im Kontext meinerseits eine recht platte Verballhornung/Verunglimpfung des Begriffes Holocaust und des kritikwürdigen medialen und politischen Umgangs mit dessen geschichtlichen Hintergründen.

Solltest Du an meiner ungeschickten Wortwahl Anstoß genommen haben, und nun denken,
ich sei ein chauvinistischer Nationalist dessen Bestreben darin besteht, historische Tatsachen
zu leugnen, irrst Du.
Falls Du so denkst, bitte ich aufgrund der Irritation dennoch um Verzeihung.
Ich möchte niemandem Unrecht tun, und schon niemanden, der familiär betroffen sein könnte,
in seiner Würde verletzten, oder die Würde seiner Ahnen verunglimpfen.

Ebenso bin ich aber ein scharfer Gegner der Tatsache, daß nachkriegsgeborene Deutsche
nicht nur "entprussifiziert" sondern programmatisch traumatisiert und konditioniert werden,
um eine Wunde als eitrigen Wundherd willentlich zu belassen.

Die Tatsache, daß Widerrede unter schwerster Strafe steht, erregt eher den Verdacht unlauter
Intention als der Wahrheitsfindung zu dienen.

Ich bin nicht erbaut darüber, als ethnischer Deutscher das Stigma des potentiellen Judenmörders tragen zu müssen.
Daß dies seit Jahrzehnten mit politischen Willen in erbarmungsloser Penetranz vermittelt
wird, halte ich für einen Skandal.

Unter dieser Prämisse ist weder eine wahre Aussöhnung der Völker noch wahrheitsgemäße Bildung möglich.
Wenn einer per Dekret alles Recht hat und der andere alle Schuld, wird Verstehen unmöglich.
Da bleibt nichts anderes als penetrante Indoktrination und Zweifel an der Aufrichtigkeit der
transportierten Botschaft.

Wenn Deutsche assoziativ immer im Gleichschritt der Ignoranz alle Welt brutal unterwerfen wollen, und Juden parasitär alle Machtzentren subversiv unterwandern und ihrerseits unterwerfen, wird das Begreifen verunmöglicht.

Mein mitschwingender Groll ist nicht rassistisch motiviert, sondern dem Umstand der
Bevormundung geschuldet.
Es wäre doch ein Leichtes, all das einfach zu ignorieren, mit dem Hinweis auf den
linearen Verlauf der Zeit, und alle diesbezüglichen Irritationen dem Vergessen anheim zu geben.

Mit jungen Israelis hatte ich mal zufällig Kontakt, und dabei gab es keinerlei offensichtliche Vorbehalte.
Aber über jüdisches Leben in Deutschland hat man uns in der Schule nichts gelehrt.
Einzig der orchestrierte Angriff der SA auf jüdische Geschäfte in bekannter Nacht
wurde thematisiert.

Das größte Eskalationspotential entwächst doch aus der jeweiligen Unkenntnis des
Anderen und dessen kulturellem Selbstverständnis.
Daß Propaganda konspirativ und subversiv im Sinne eines Dritten mit Zündholz und
Reibfläche spielt, weißt Du ebenfalls.

Ob Du nun weltoffener oder rassistischer Jude, oder linksliberaler Nazijäger oder
Altnazi aus Nürnberger Zeiten bist;
Ich bin prinzipiell offen für das was Du eventuell zu sagen hast, denn ich kann meinen Kenntnisstand nur als unbefriedigend bezeichnen.

Falls es Dir ein Anliegen sein sollte, mich aufzuklären, zu belehren oder einfach nur anzuklagen,
bemühe Dich bitte um Offenheit und Wahrheit.

Daß meine Koketterie und partielle Identifikation mit meinen Altvorderen mir traditionell
als Nachteil ausgelegt wird, ist mir bewußt.
Ich sehe keinen aufrichtigen Grund darin, trotz Shoa bzw. Holocaust, einem provinziellen Deutschen völkische Identifikation zu verbieten,
wenn es doch für jeden anderen Volksgenossen eine Selbstverständlichkeit ist.

Eher sollte man aufrichtig vermitteln, wie Konflikte entstehen und eskalieren, anstatt
solche perfide herbeizuführen.

Ich der Hoffnung einer fruchtbaren anstatt furchtbaren Antwort
verabschiede ich mich

mit freundlichen Grüßen

Fenrizwolf


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