Ockhams Rasiermesser (Freie Themen)

rauhnacht, Samstag, 20.08.2016, 19:10 (vor 2799 Tagen) @ Ulrich (2623 Aufrufe)

Hallo,
Russells Barbier-Paradoxon :-P :
Man kann einen Barbier als einen definieren, der all jene und nur jene rasiert, die sich nicht selbst rasieren.
Die Frage ist: Rasiert der Barbier sich selbst?

Beim Versuch, die Frage zu beantworten, ergibt sich ein Widerspruch. Denn angenommen, der Barbier rasiert sich selbst, dann gehört er zu denen, die er laut Definition nicht rasiert, was der Annahme widerspricht. Angenommen, es gilt das Gegenteil, und der Barbier rasiert sich nicht selbst, dann erfüllt er selbst die Eigenschaft derer, die er rasiert, entgegen der Annahme.

Russels Lösung :-( :
Es gibt keinen, der genau diejenigen rasiert, die sich nicht selbst rasieren. Die auf den ersten Blick sinnvoll erscheinende Barbier-Definition erzeugt also einen harmlosen leeren Begriff beziehungsweise eine leere Menge.
Russells Lösung zeigt nur den Definitionsfehler auf, gibt aber keine Lösung an, wie der Barbier eines Ortes sinnvoll zu definieren wäre. Das ist auch unwichtig, denn seine fiktive Barbier-Definition diente ihm nur zur Veranschaulichung seines abstrakten Gedankengangs für beliebige Relationen. Darin liegt die Bedeutung des Barbier-Paradoxons.

ABER ;-) :
Eine Antinomie (griechisch ἀντί anti ‚gegen‘, νόμος nomos ‚Gesetz‘; sinngemäß „Unvereinbarkeit von Gesetzen“) ist eine spezielle Art des logischen Widerspruchs, bei der die zueinander in Widerspruch stehenden Aussagen gleichermaßen gut begründet oder (im Fall formaler Systeme) bewiesen sind.

Da wir alle leider nicht wissen, ob Rubenstein Barbier ist , lediglich Bücher über Barbiere schrieb oder aber nur rasiert wird, bietet sich Ockhams Rasiermesser :-D an:
1. Von mehreren möglichen Erklärungen für ein und denselben Sachverhalt ist die einfachste Theorie allen anderen vorzuziehen.
2. Eine Theorie ist einfach, wenn sie möglichst wenige Variablen und Hypothesen enthält und wenn diese in klaren logischen Beziehungen zueinander stehen, aus denen der zu erklärende Sachverhalt logisch folgt.


Und da komm ich zu dem ganz einfachen Schluß seine „Inspiration“ dort zu verorten, wo er m.A. nach seine stärkste „Neigung“ hat.
Mit Schauungen hat dies Maria S. Geschreibsel dann nichts zu tun, mit Zukunftsplanungen aber sehr wohl :-( .
Und das reichte jetzt aber auch, der Bart ist ab und es wurde halt Zeit sichere „Mauern“ auf zu suchen :cool: .

Viele Grüße von Rauhnacht


Gesamter Strang: