Wetteranomalie von 535/536 (Schauungen & Prophezeiungen)

querpunkt, Donnerstag, 11.04.2013, 17:33 (vor 4034 Tagen) @ BBouvier (5677 Aufrufe)

Hallo zusammen!

[...]Quellen wie von Prokopios, Michael der Syrer oder Flavius Cassiodorus berichten für das Jahr 536 von niedrigen Temperaturen mit Schnee im Sommer sowie von Missernten. Ebenso berichten die Geschichtsschreiber davon, dass selbst mittags die Sonne nur einen matten Schatten warf und dass die Umstände, die ansonsten eine Sonnenfinsternis begleiten, fast ein Jahr anhielten. Auch in zeitgenössischen chinesischen und indonesischen Quellen ist von ungewöhnlichen atmosphärischen Ereignissen die Rede, sodass es sich offenbar um ein globales Phänomen handelte.

Eine Analyse von Baumringen durch den Dendrochronologen Mike Baillie von der Queens University in Belfast zeigt ein abnormal geringes Wachstum der Irischen Eiche für 536 und nach einer teilweisen Erholung einen weiteren starken Rückgang im Jahre 542. Ähnliche Muster sind auch durch Jahresringe verschiedener Baumarten in Schweden, Finnland und Kaliforniens Sierra Nevada sowie bei der Alerce im Süden von Chile bekannt.

Diese Abweichungen könnten durch Asche- und Staubmengen hervorgerufen worden sein, welche durch den Einschlag eines Kometen, eines Meteoriten oder durch einen gewaltigen Vulkanausbruch in die Atmosphäre gelangten und so einen vulkanischen Winter herbeiführten.

Zeitgenössische Berichte, die auf die tatsächliche Ursache verweisen, sind nicht bekannt. Es ist daher zu vermuten, dass das auslösende Ereignis in einer damals abgelegenen, jedoch vor dem Ereignis nicht zwangsweise unbewohnten Region der Welt stattgefunden hat, so dass entsprechende Nachrichten über besonders starke lokale Verwüstungen gar nicht erst entstanden sind oder sehr lokal blieben und somit auch nicht in die überlieferten Aufzeichnungen zu dieser Zeit einfließen konnten.[...]

http://de.wikipedia.org/wiki/Wetteranomalie_von_535/536

[...]Folgenschwer war der Ausbruch des Tambora auf Sumbawa im Jahr 1815, der bei einer Explosivität von 7 auf dem Vulkanexplosivitätsindex (VEI) einen Trübungsindex von 3000 erreichte. Er wirkte sich durch einen Rückgang der Durchschnittstemperatur um 2,5 Grad Celsius aus, und es gab in Europa Frost im Juli, weshalb das Jahr 1816 auch das Jahr ohne Sommer genannt wird. Bis 1819 führte die Kälte zu Missernten und dadurch zu Auswanderungswellen von Europa nach Amerika.[...]

http://de.wikipedia.org/wiki/Vulkanischer_Winter

Viele Grüße,
querpunkt


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