Buchela und "Anlageberatung" (Schauungen & Prophezeiungen)

RichardS, Montag, 10.12.2012, 11:12 (vor 4163 Tagen) @ BBouvier (6733 Aufrufe)
bearbeitet von RichardS, Montag, 10.12.2012, 11:17

<"daß die Dame nicht gerade Fachfrau für Anlageberatung ist.">

Silber - die Unze 1991 für $4 gekauft -
und 10 Jahre später für $44 verkauft ... das wäre
schon ein lohnender Hinweis gewesen:
Weiss man dann später! :-D

Hallo BB!

US-amerikanischer Papierpreis von 1 oz Ag:

1991: 4 USD

2001 (also Deine „10 Jahre später“): 4 USD plus einige US-Cent

Also: Kein „Geschäft“.

Richtig wird Dein Hinweis, wenn Du die 10-Jahres-Zeitspanne nach rechts verschiebst. Denn 2011 (also 10 Jahre nach 2001) waren es die 44 USD und in der Spitze sogar ein paar Dollar mehr, die 1 Unze Silber kostete.
Und da war’s dann ein „Geschäft“, aber obiges doch auch nur für den, der folgende 2 Bedingungen erfüllte: a) den vorhergehenden rechtzeitigem Einkauf und b) – nicht zu vergessen! – den nachfolgenden rechtzeitigen Verkauf. Viele der heutigen Silberbesitzer erfüllten weder die eine noch die andere Bedingung (ohne dass dies gegen den Besitz von Silber spricht).

Zurück zu Buchela: Sie schrieb Ihr Buch 1983, da befand sich der Papierpreis von Silber (wie der von Gold) auf einem lange Jahre währenden, Edelmetallbesitzernerven strapazierenden Sinkflug: von 1980 bis etwa zum Jahr 2000, also 20 Jahre lang (von in der Spitze ca. 50 USD auf den Tiefpunkt ca. 4 USD)! Und nimmt man Buchelas Rat von 1983 zum Ausgangspunkt, dauerte der Sinkflug immer noch 17 Jahre lang. Da war der Besitz von Silber kein „Geschäft“ in Deinem obigen Sinn. Erst um die Drehe 1999 / 2000 herum begann die immer noch andauernde Hausse bei Gold und Silber. Und zweitens: 1983 riet Buchela zu Silber: Kaufen. Weil es das „Metall der Zukunft“ sei. Und sie meinte sogar, dass es sich lohnen würde, Silber in Form von Schmuck zu erwerben, für Töchter und Frauen… Jeder gewöhnliche „Trader“, Zocker oder „Edelmetallinvestor“ würde sich an den Kopf greifen bei der Vorstellung, auf eine dermaßen überteuerte Weise (wie über den Kauf von Schmuck) zu Silber zu gelangen. Das auf Zahlen fixierte Gewinnemachen im Sinne eines guten „Deals“ scheint mir Buchela also nicht im Sinn gehabt zu haben bei ihrem Rat, abgesehen davon, dass ihr Rat zu einem für "Trader" und Konsorten erdenklich schlechten Zeitpunkt erfolgte und sie jeden, der ihrem Rat folgte, zu allem anderen als zu einem „Geschäft“ verhalf. Dennoch halte ich Buchelas Rat für gut. Und ich schätze, dass das, was sie zwecks Zukunftsvorsorge auf Silber brachte (neben Grundstücken), tatsächlich noch in der Zukunft liegt. (So wie es in der Vergangenheit bei Menschen, die es sich leisten konnten, gang und gäbe war, mit Silberbesteck zu essen. Zum Beispiel. Das war nicht nur ein Statussymbol. Sondern Silber wirkt antibakteriell. (Der Rohstoff Holz soll auch in dieser Hinsicht gut sein.)) Gleichwohl ist klar, jedenfalls für mich, dass Frau Buchela wohl kaum jemanden davon abgehalten hätte, bei Silberkäufen und –verkäufen geschickt auf den Wellen zu reiten, um zwischenzeitliche Gewinne zu machen (die derjenige dann in Papiergeld hält und hochrechnet), wenn er von diesem Geschäft etwas versteht.

Gruß, Richard


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