Vollständiges Zitieren lohnt sich (manchmal) (Schauungen & Prophezeiungen)

RichardS, Samstag, 08.12.2012, 14:38 (vor 4164 Tagen) @ Taurec (7336 Aufrufe)
bearbeitet von RichardS, Samstag, 08.12.2012, 14:50

Hallo!

Mit obiger Überschrift meine ich, dass es sich lohnt, die Aussagen von Buchela zum sich verschlechternden Geld aus ihrem damaligen Buch vollständig zu zitieren. Warum genügt nicht eine verstümmelte Version wie die in Taurecs Eingangsfaden, die auf Herrn Berndt basiert? Antwort: Weil man nur durch das vollständige Zitat jener Passage dem näher kommt, was Buchela mit ihren Hinweisen und praktischen Ratschlägen uns erzählen wollte, und weil man nur darüber auch eine bessere Fundierung wie Handhabe für sein eigenes praktisches Vorgehen erhält (sofern man will und kann). Ich habe im Moment keinen Zugang zu jenem Buch Buchelas, doch habe ich auch die hier nur verstümmelt zitierte Passage noch ziemlich gut im Kopf - und eine Eingabe in die Suchfunktion dieses Forums warf einen Beitrag aus 2010 heraus, der zumindest meiner Erinnerung nach die betreffende Passage zum Glück vollständig wiedergibt (Georg sei Dank):

https://schauungen.de/forum/index.php?id=7959

„In sechs bis acht Jahren wird es mit dem Geld böse. Es wird zu einer Inflation kommen, die nicht so schlimm ist, wie in den zwanziger oder dreißiger Jahren, aber dennoch so, dass man für das Geld nicht mehr viel kaufen kann.
Das bedeutet aber nicht, dass die Regierenden in Deutschland das Geld ruiniert haben. Vom Ausland her wird es kaputt gemacht werden. Teils durch die Unfähigkeit der anderen, teils aus Böswilligkeit, um die Deutschen zu demütigen, weil sie nach dem verlorenen Krieg zu mächtig geworden sind. Auch wenn sie euch gegenüber freundlich tun, haben sie nie verziehen oder auch nur vergessen. Sie werden euch in den Abgrund der Unfähigkeit hinabziehen.
Dazu kommt noch eure Freundschaft zu anderen Ländern, die ihr ehrlich meint und die andere ausnutzen. Durch diese Verbindung mit jenen Ländern werdet ihr für eine einfache Semmel eine Mark bezahlen müssen und werdet sie gerne bezahlen, wenn ihr sie frisch bekommt und nicht aufgebacken. Für alles, was mit der Hand und im guten Glauben gemacht ist, werden sie mehr verlangen. Und weil ihr glaubt, auf eure Gesundheit achten zu müssen, werdet ihr Schlange stehen und gerne bezahlen.
Es gibt kein Rezept um den Verfall eures Geldes aufzuhalten. Ihr müsst damit leben, dass aus Felsen Kies wird.
Wer Geld besitzt oder Kredite borgen kann sollte zweierlei kaufen: Grundstücke und Silber. Wenn das Geld stirbt, die Grundstücke werden immer bleiben und das Silber auch. Wenn es Schmuck für die Frau oder Tochter ist, es ist das Metall der Zukunft. Kauft Grundstücke, auch wenn ihr noch nicht darauf bauen dürft.
...Sie werden euer Geld töten und euren Glauben missbrauchen. Zeiten werden kommen, in denen die, die vertraut haben, nicht das tägliche Brot beißen können, weil es ihnen fehlt.
Habt Acht auf die, die euch mit dem Gesetz verführen wollen, die sind nicht ehrlich.“

Hier wird klar, dass Buchela Silber (in welcher Form auch immer! – siehe oben) nicht etwa deshalb für empfehlenswerter als z. B. Gold hielt, weil der Goldpreis, in US-Dollar ausgedrückt, gerade mal „hoch“ stand (so Taurecs Überlegung) – wobei anzumerken ist, dass die Relation des Gold- versus Silberpreises zur Zeit der Höchststände beider Metalle, im Januar 1980, etwa 17 betrug (1 Unze Gold kostete ca. 850 USD, 1 Unze Silber kostete ca. 50 USD) und damit damals, historisch über die Jahrhunderte gesehen, alles andere als eine „Überbewertung“ des Goldes gegenüber Silber bzw. eine „Unterbewertung“ des Silbers gegenüber Gold anzeigte –, sondern weil Buchela Silber als „das Metall der Zukunft“ sieht. (Diese Sichtweise mag man teilen, in seine Kalkulation einbeziehen oder nicht, aber das ist ein anderes Thema.)

Wenn @offtopic, Taurec erwidernd, im obigen Folgebeitrag zu Taurec schreibt

„Ich denke eher, dass Silber eine "kleinere" Währung darstellt im Sinne des zahlbaren Tausches. Gold wäre für Alltagsgeschäfte schlicht zu viel. Wenn es heißt, man kann für ein Goldstück einen Bauernhof kaufen, dann rate mal, was passiert, wenn Du damit ein Laib Brot kaufen willst...“

dann ist dieser Gedanke für sich (!) sicher richtig, jedenfalls denke ich ebenso. Und ebenso ist die von @offtopic angesprochene Gefahr, als Goldbesitzer Gelüste auf sich zu ziehen, real. Nur scheint mir Buchela mit der Aussage, Silber sei das „Metall der Zukunft“, mehr ausdrücken zu wollen als dass in irgendeiner Zukunft die kleinen alltäglichen Geschäfte mit Silber handhabbarer wären und man mit Gold sich in gewissen Situationen zu sehr exponieren würde.

Dass „Kredite borgen“ ein ratsames Mittel zum Erwerb von Silber oder Grundstücken in den von Buchela und in unserem Forum unterstellten Verhältnissen wäre, bezweifle ich wie @offtopic. Hier macht mir Buchela tatsächlich geistige Bauchschmerzen. Und ganz wichtig ist auch der Hinweis von @offtopic: „Nichts ist leichter für einen maroden Staat, als sich die Grundbücher anzuschauen.“ Interessant finde ich dennoch den Gedankenanreger aus der unverstümmelten Buchela-Textpassage: „Kauft Grundstücke, auch wenn ihr noch nicht darauf bauen dürft.“ Über diese Bemerkung sich Gedanken zu machen, halte ich für spannnender als die olle Frage, ob Buchela sich in den von ihr genannten Zeitstrecken der Ereignisse verifiziere.

Gruß, Richard


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