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Problem bei Experimenten (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Donnerstag, 18.05.2017, 08:45 (vor 2535 Tagen) @ Sagitta (2990 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Donnerstag, 18.05.2017, 08:53

Hallo!

Für die Experimentatoren war es dabei ein spezifisches Problem, die Validität einer Schauung festzustellen. Denn wie wir hier zur Genüge wissen, sind Schauungen der Zukunft nicht 1 zu 1, sondern 1 zu 0.7 (nur teilweise 'gesehen') oder 1.4 zu 0.8 (übertrieben und verzerrt 'geschaut'). Man hat deswegen bei diesen Experimenten 'unabhängige Juroren' mit gesundem Menschenverstand gebeten, die Schauungsberichte mit den realen Gegebenheiten zu vergleichen. Und die mussten dann entscheiden, was valide war. Sie sind zur Erkenntnis gekommen, dass valide Schauungen mit RV erzeugt werden können. Das war deren Fazit. Und zwar vor Ort, am 'Set', und ganz konkret.

Deinen Links zu den Studien bin ich durchaus gefolgt.

Mit Remote Viewing experimentell bereits vorab bekannte Ereignisse/zielgerichtet ansteuerbare Tatsachen zu überprüfen (andere sind experimentell nicht überprüfbar) mag zwar funktionieren, entspricht aber nicht einem wesentlichen Schauungscharakteristikum, nämlich (rational) unvorhersehbare/zufällige/spontane Ereignisse zu zeigen. Der Experimentalaufbau ähnelt den Versuchen zur Präkognition, die von diversen Parapsychologen durchgeführt wurden. Es werden kleine, unwesentliche Inhalte gesehen: Zeichnungen in Briefumschlägen, Personen auf künftig zu verteilenden Sitzplätzen etc. Damit erschöpft sich aber auch die Erforschbarkeit des Phänomens. Der Kern der Sache, das Unvorhersehbare, Schicksalhafte, Zufällige zu sehen, wird durch die Wissenschaft gar nicht berührt, weil sie es nicht kann. In diesem experimentell nicht überprüfbaren Bereich, scheint es, zeigt die Erfahrung das Versagen des Remote Viewings als Regelfall. Da gibt es keine konkreten Fokuspunkte (z. B. bekannte Personen, eine Vorauswahl an Orten und den zeitlichen Nahbereich), wodurch man ins Unbestimmte sieht, wo die Gefahr übergroß ist, im Phantasiehaften zu landen. Sofern dieses Urteil zutrifft, ist Remote Viewing für das Forumsthema wertlos.

Möglicherweise liegt es aber nicht an der Methode, sondern an den Anwendenden? Bestimmte persönliche Voraussetzungen und Talent sind womöglich vonnöten, so daß die Suche nach einem guten Remote Viewer, der auch über das experimentell nachstellbare hinaus sehen kann, der Suche nach einem hervorragenden Seher gliche. Der Erfolg wäre, wie für das Phänomen typisch, zufällig. Letztlich hätte man wohl keinen hervorragenden Remote Viewer, sondern einen sehr guten konventionellen Seher gefunden. Für den Rest der Menschheit wäre das Remote Viewing lediglich eine Methode, um nach Schema F Uninteressantes oder Müll zu produzieren.

Möchte ich wissen, ob es einen Nordseetsunami gibt? Oder will ich wissen, ob speziell ich von ihm erwischt - oder nicht erwischt werde?

Das Problem bei solchen Vorformulierungen ist, daß sie automatisch mit wenigstens unbewußten Vorannahmen verbunden sind, die das Ergebnis beeinflussen.
An die Möglichkeit eines Nordseetsunamis zu glauben, kann schon zum Sehen eines solchen führen. ⇒ Methode wertlos, da sie einem die eigenen Vorstellungen vorspiegelt.

Valider sind mit Methoden der Beabsichtigung erlangte Ergebnisse vielleicht, wenn sie systematisch Dinge zeigen, mit denen keiner der Probanden gerechnet hat, wie z. B. die Himmelskörper-/Globalkatastrophenbilder bei den Perincioliexperimenten. Da wurde wohl irgend etwas außen liegendes angezapft. Ob es aber auch tatsächliche Zukunft ist, entspricht der zweiten meiner hier aufgeführten Fragen.

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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