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Sinnvolle Kritik (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Donnerstag, 08.09.2016, 22:42 (vor 2786 Tagen) @ Wayne Schlegel (6211 Aufrufe)

Hallo!

Wenn auch hier und da Vorurteilvolles mehr als durchscheint (ist m.E. vollkommen verzichtbar, da doch so viele überzeugende fachlich-handwerkliche Argumente kritischer Art nennbar sind).

Von "Vorurteilen" kann keine Rede sein. Die anderen, schon mehr als fragwürdigen Ergüsse der Dame zu ignorieren und das Neue, substantiell nicht davon Verschiedene so zu behandeln, als gäbe es diese nicht, ist allerdings nicht zielführend.

Ich kenne sie nicht, auch nicht ihr früheres Schaffen und kann daher vollkommen vorurteilsfrei die Interviewinhalte nehmen wie sie sind.

Das bedeutet also: Nach dem Kennenlernen gebildete Urteile sind dennoch Vorurteile und man kann nichts mehr nehmen, wie es ist? Besser hat es derjenige, der dumm wie am ersten Tag die Dinge betrachtet, ohne je eine Erkenntnis aus wiederholten Unsinnigkeiten zu ziehen? ;-)

Dennoch (und jetzt eine leichte Kritik der Kritik (sollte auf akademischer Ebene erlaubt sein)) ist - wie jeder weiß - eine Interviewsituation anders als vor der Tastatur recherchierend überlegen zu dürfen und nochmal anders, wenn man Interviewgesagtes als Steilvorlage in Ruhe haarklein sezieren kann. Aber so soll es sein, dass hatte ich mir ja gewünscht. Das bedeutet, dass die Meßlatte an Präzision mündlich vielleicht nicht ganz so hoch liegen darf, wie bei einem Traktat.

Trotz meiner Abneigung gegen stundenlage Videos, habe ich mir im Laufe der Jahre doch das eine oder andere angesehen. ;-) In der Regel waren die Gäste Vogts und anderer Journalisten in der Lage, trotz Interviewsituation sinnvolle und vernünftige, dabei oftmals auch verschachtelte Sätze zu bilden.

Die Text auf ihrer Internetseite sind allerdings auch nicht besser, strotzen vor Argumentationslücken.

Im Moment scheint mir der Schwerpunkt der Kritik an Frau Sterns Thesen auf einen unzureichend (erklärten?) Weg der quellentechnischen Erkenntnisfindung hinaus zu laufen. Nicht aber auf die Kritik der am Ende da stehenden Ergebnisse.

Ohne eine nachvollziehbare, plausible Methode, die frei von Zirkelschlüssen ist und von Behauptungen, die um ihrer selbst willen wahr sein sollen, kann man auch die "am Ende dastehenden Ergebnisse" nicht ernst nehmen. Die Frage, wie sie zu ihren Aussagen kommt, muß geklärt werden, bevor diese Ergebnisse überhaupt für eine Diskussion in Frage kommen.
Wenn sie, um bei Nostradamus die Methode der vermeintlich sinnvollen Verstellung der Texte zu lesen, die Texte erst nach eben derselben Methode verstellen muß, ist das ganze halt Müll.

Falls es eine Veröffentlichung Sterns gibt, in der sie ihre Methode nachvollziehbar darlegt, und diese von jemandem hier gelesen wurde, wäre ich dankbar, derjenige würde sie uns kurz darlegen. Dafür ist das Forum ja da.

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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