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Kommentar: rationale Zugänglichkeit der Schauungen/Schauungsbehauptungen (Freie Themen)

Taurec ⌂, München, Montag, 07.11.2016, 19:13 (vor 2727 Tagen) @ Taurec (1812 Aufrufe)

Hallo!

Zu dem hier:

Taurec will so etwas "Nicht-fassbares" und "Un-fassbares, Spirituelles" wie Prophezeiungen und Vorhersagen eben sind, wissenschaftlich analysieren.

Das mag ein nobler Ansatz sein, ist aber (wenn wir ehrlich zu uns sind), gar nicht durchführbar.

Im Laufe der Jahre schrieb ich mehrmals, daß sich Schauungen der völligen Ergründbarkeit mit Methoden des Verstandes entziehen.

Als ein Beispiel unter vielen sei dieser von mir auf die Schnelle wiedergefundene Beitrag angeführt:

Natürlich folgt daraus, daß es letztlich nicht möglich ist, alles dem menschlichen Verstand begreifbar, d. h. erklärbar zu machen. Dringt man tief genug vor, kommt man irgendwann stets zu Urfragen, die sich nicht klären lassen und vom Menschen eine glaubensmäßige Stellungnahme fordern. Daher werden wir auch nicht abschließend klären können, was Schauungen sind.

Was ich in Frage stelle und was durchaus mit logischen Mitteln ergründet werden kann (sofern man die nötigen Informationen hat), ist die Urheberschaft einer Aussage, also die Frage ob jemand tatsächlich eine Schauung hatte oder ob er schlicht lügt und betrügt. Dieses Problem entzieht sich der Logik nicht, da Betrug sich gänzlich in diesseitigen, dem menschlichen Zugriff nicht letzthinnig verschlossenen Gefielden abspielt, anders als vermutlich Schauungen.
Da in unserem Thema gelogen und betrogen wird, daß die Zimmermänner mit dem Zimmern neuer zu brechender Balken gar nicht hinterherkommen, müssen für die Vermutung der Authentizität (also das Vorliegen echter Schau) plausible Gründe vorliegen. Dazu zählt einfach, daß die Person als Mensch greifbar ist. Hierfür muß die Person nicht ihre Identität völlig lüften. Es wäre schon ausreichend, wenn ein Autor mit Namen für sie bürgte oder sie selbst ein Lebenszeichen von sich gäbe. Darüber hinaus muß eine Person, die Schauungen hat, in der Lage sein, diese zu beschreiben. Wann ist die Schau aufgetreten? Wie waren Wahrnehmungen und Empfindungen während des Sehens?
Liegen die genannten plausiblen Gründe nicht vor, muß man einfach der Sicherheit halber davon ausgehen, daß die Aussagen mit größerer Wahrscheinlichkeit nicht echt (im Sinne eines seherischen Ursprungs) sind. Andernfalls läuft man Gefahr, falsche (also erlogene oder zusammenphantasierte) Aussagen in sein Weltbild zu integrieren und damit selbst die Unwahrheit weiterzugeben.

Im Falle Rubensteins ist weder die Identität des Autors, noch die Existenz seiner Seherin nachgewiesen. Desgleichen wird von Rubenstein absichtlich abgelehnt, was die Alarmsirenen klingen lassen sollte.
Schauungsbeschreibungen liegen auch nicht vor. Jemand der behauptet oder von dem ein anderer (Rubenstein) behauptet, seine Äußerungen wären irgendwie höher inspiriert, ohne daß ein abgrenzbares seherisches/inspiriertes/entrücktes Erlebnis vorläge, kann auch nicht als Seher gelten.

Erst, wenn das zutrifft, kann man sich über die Schau und ihren Ursprung Gedanken machen, ohne daß ich den Anspruch erhöbe, sie mit Verstandesmitteln restlos erklären zu können. Dann kommt das Transzendente/Jenseitige/Metaphysische/Spirituelle/Religiöse ins Spiel.
Daß Schauungen nicht restlos in Übereinstimmung gebracht werden können, daß immer ein unerklärliches Element bleibt, sollte inzwischen klar geworden sein, und wird auch von mir nicht geleugnet. Warum auch?

Bei Maria S. sind wir aber noch längst nicht bei dieser Ebene angelangt und werden es wohl auch nie. Nicht zielführend, ja richtiggehend "wahrheitsfeindlich" wäre es, die Unklarheiten hinsichtlich Rubensteins und Maria S. mit der Irrationalität des Phänomens an sich zu verbrämen und das Denken einzustellen, bevor es überhaupt begonnen hat.

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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