was willst du wirklich? (Schauungen & Prophezeiungen)

Sagitta, Dienstag, 07.03.2017, 13:03 (vor 2609 Tagen) @ Phoebus (3674 Aufrufe)

Hallo Phoebus,

Meistens fühle ich dann nur Vibrationen im Körper, und dabei bleibt es, und ich sehe nur eine Schwärze vor mir.

Mit Bezug auf das markierte 'nur' ist mir nicht klar: stören Dich die Schwärze und die Vibrationen? Wenn ja, dann empfehle ich, dass Du Deine Aufmerksamkeit aktiv abwechselnd auf sie richtest und von ihnen wieder wegnimmst. Dann werden sie irgendwann, ohne dass Du es noch bemerkst, komplett verschwinden.

Letztlich hängt es aber davon ab, was Du mit der Meditation überhaupt bezwecken willst. Darüber sollte man sich grob klar sein, bevor man damit beginnt.

Wenn Du etwa, wie aus Deinem weiteren Bericht erschließbar, untergründige Freude/Ängste in Bezug auf kriegerische Ereignisse hast oder wenn Du Blicke in die Zukunft wünschst, dann ist es kein Wunder, dass Du Bilder wie das folgende bekommst:

Diesmal aber wich, irgendwie, ohne dass ich darauf geachtet hätte, dann das Schwarze ganz urplötzlich vor meinen Augen, und ich befand mich auf einer Art fliegender Plattform ...[zusammen mit einem General] ...

Wichtig sind hier die Satzteile: "ohne dass ich darauf geachtet hätte" oder auch "ganz urplötzlich". Denn da täuschst Du Dich sehr. Zwar scheinen die Bilder im Zustand der Meditation plötzlich und unerwartet zu kommen. Tatsächlich aber hast Du schon lange vor dieser Meditation BEABSICHTIGT, dass gerade diese Bilder kommen sollen. Diese ABSICHT (Intention) war Dir aber möglicherweise nicht bewußt oder Du hast ihr nicht die Bedeutung zugemessen, die Du ihr zumessen solltest. Denn in der Meditation ist es wie mit dem Träumen: es wird gespiegelt, was man im Alltag denkt und treibt.

Das kann man, falls gewünscht, nur dadurch steuern, dass man sein alltägliches Denken ändert UND indem man diesen Bildern außerdem keine Bedeutung mehr beimißt. Denn sie sind zu 99,99% nur Gedanken- und Emotionenechos oder gar -schrott ...

Den Alltag ändert man natürlich nur dann, wenn man DEN WEG konsequent gehen und alle menschlichen Möglichkeiten auf diesem Felde ausschöpfen will. DER WEG besteht darin, die Konzentration absolut rein, wach und stark zu halten und dann sie sodann operabel zu machen.

Alles andere, auch in und mit der Meditation, ist nichts anderes, als ins Stadion zu gehen und sich ein Fussballspiel anzuschauen. Ich persönlich halte es sogar für unangemessen, eine Meditation zu machen, um die Gedanken zur Ruhe zu bringen - obwohl Meditation ja gerade darin so effektiv ist.

Fazit: Dein 'General' ist allgemein gesehen so uninteressant wie die 'Energien' von @eFisch oder die 'Stühle' von @Schwan.

Im Leitfaden von Patanjali werden diese Fragestellungen ausreichend abgehandelt (etwa 1.51 gehört hierher). Der Zustand der vollen und operablen Konzentration (Samadhi) wird nur erreicht, wenn man diese sekundären, aus dem Unbewußten oder auch aus dem Äußeren kommenden Bilder nicht beachtet sowie die sie verursachenden Strukturen 'auflöst'.

Für den folgenden LINK lege ich nicht meine Hand ins Feuer, kenne diese Webseite eigentlich nicht, aber es finden sich dort auf die Schnelle einige Erläuterungen und Anregungen für alle jene, die diese Thematik tiefer interessiert.

http://vedanta-yoga.de/rajayogasutras-1-47-51-hoehere-samadhi-zustaende/


mfG, Sagitta


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