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"heilige Schrift"? (Schauungen & Prophezeiungen)

BBouvier @, Donnerstag, 31.03.2016, 13:30 (vor 2948 Tagen) @ Abbe Faria (2785 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Donnerstag, 31.03.2016, 13:37

Hallo, Abbe Faria!

<"die gehässig gegen die Heilige Schrift angehen
und mit Sucht Zweifel säen wollen
">

Nichts liegt mir ferner.

1.
Allerdings ist mir die Bezeichnung eines Buches,
durch ein im Nahen Osten ansässiges Volk als "heilig",
kein hinreichendes Argument dafür, meinen Verstand auszuschalten.

2.
a.
Sollte allein bereits die Tatsache, daß in dem fraglichen
Text nichts anderes "prophezeiht" worden ist,
als bis zum Zeitpunkt der angeblichen Entdeckung bereits Geschichte,
alle Warnglocken klingeln lassen:
"Prophezeiung es eventu."
b.
Und - selbst falls es sich nicht um eine Fälschung handeln
sollte - es befindet sich in dem Text doch nichts anderes
als eben die Geschichte des Nahen Ostens zwischen Nebukandezar
bis genau zum Zeitpunkt seiner wundersamen "Entdeckung"
unmittelbar nach dem Ende des griechischen Diadochenkönigs
Antiochus Epiphanes:
Wie in jedem damals kontemporären Geschichtsbuch ebenfalls nachzulesen.
c.
Im jüdischen Tanach zählt "Daniel" nicht zu den Prophetenbüchern, sondern zu "Schriftwerken",
der zuletzt kanonisierten Schriftgruppe.
Und das nicht ohne Grund: Die waren ja nicht völlig bescheuert.
"Daniel" wird wegen seiner sprachlichen und inhaltlichen Gestaltung
erst auf die Zeit um 164 v. Chr. datiert.

3.
Was den Johannes von Patmos betrifft, der die Offenbarung
verfaßt hat, so ist es völlig irrelevant,
ob sich früher mal Jemand gedacht hat, es handele sich dabei
wohl um den gleichnamigen Jünger Jesu, und auch, ob das sich jetzt
Jemand so denkt.

Grüße,
BB


- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."


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