Transzendenz (Schauungen & Prophezeiungen)

Gerhard, Dienstag, 11.08.2009, 22:16 (vor 5373 Tagen) @ Taurec (2915 Aufrufe)

Hallo und guten Abend!

Ich bin schon sehr erstaunt, wie schnell Taurec und BBouvier zur Sache kommen: ohne Umwege direkt zum Kern vorstoßen! Ein starker Wille spricht daraus, und natürlich der bereits erwähnte sechste, siebte und achte (Spür)sinn. Aber seid Ihr wirklich bereit?

Taurec hat am 08.06.2008, also vor über einem Jahr, ein paar Sätze über Naturgesetze geschrieben. Hier stimmt jedes Wort. Nachdem ich das gelesen hatte, war mir klar, dass dieses Forum keine Schwätzerbude ist.

Wenn wir sagen, jenseits der Naturgesetze gibt es eine Tranzendenz, dann müssen wir aber aufpassen. Dieses Jenseits ist nicht hinter einer Wand, meilenweit fern von uns, sondern es ist -hier und jetzt - am gleichen Ort und zu gleicher Zeit mit der materiellen Welt da, und zwar vollständig (Neues Testament: inwendig in Euch). Wenn eine Blume ihre Blüte entfaltet, dann ist dies einerseits eine materielle Harmonie, die sich vor unseren Augen entwickelt. Gleichzeitig aber liegen hinter diesem Ereignis Dutzende von transzendenten Ebenen, die wir niemals erfassen können - nichteinmal die Evolutionsgeschichte dieser Blume haben wir heutzutage schon begriffen.

Ich vergleiche die materielle Welt immer mit einem Klavier. Das hat feste Tasten und Saiten, und hinter denen steht eine erste völlig unmaterielle Ebene, nämlich ein bestimmtes Potential an Tönen, Harmonien, Melodien, das durch die Tasten erweckt werden kann. Auch wenn niemand das Klavier berührt, ist dieses Potential im Prinzip da. Und dann kommt nun jemand und spielt auf diesem Instrument, das trotz seiner strukturellen Beschränkung (Tasten und Saiten) unendliche Kombinationsmöglichkeiten in sich hat. Wer ist es, der dieses unser Universum als Instrument gebaut hat und nun darauf "spielt"? Auch uns spielt? Oder haben wir vielleicht ein klein wenig von der Schöpferkraft mitbekommen? Sind wir Mitspieler? Die christliche Tradition sagt: ja, aber sollt Euch an die Harmonielehre halten ...

Der Prophezeiungstext auf Seite 162 ist einer der Fremdkörper im gesamten Buch, ein erratischer Block. Er hat nichts mehr zu tun mit einem Krieg, nichts mit Naturkatasrophen, nicht einmal mehr mit der katholischen Kirche. Er ist sehr weitreichend, eine ferne Vision in der Vision.

Oberflächlich sind wir bei Däniken angekommen. Auf den Azoren wird man die Rollen finden. Das darf man wörtlich nehmen. Denn die Azoren waren, das ergibt die moderne Archäologie, bereits von den Phöniziern angesegelt worden. Und vor den Phöniziern vermutlich noch von anderen Kulturen. In dieser alten Zeit, so die Prophezeiung, gab es schon Kontakte mit Außerirdischen. Wer also Däniken nicht glaubt (und ich tue es nicht, weil seine Belege eben doch nicht "handfest" sind), der wird dann aber überzeugt sein, wenn die Rollen (aus Metall?) einmal gefunden sind. Warten wir's einfach ab.

Aber Begegnungen haben schon stattgefunden. Und wurden regelmäßig verschwiegen? Nein, nicht ganz. Wer viel Zeit hat, der kann mal die Berichte zu diesem Thema auf


durchgehen. Selbst wenn nur 5% davon wahr wären, sieht es schlecht für uns aus: wir sind nicht alleine in diesem Universum, nicht die einzige Krone der Schöpfung. Schlimmer noch: vor einem Jahr hatte ich einen Link im Internet, dass im Vatikan ein kleine Gruppe existiert, die sich mit genau dem Thema befasst, nachdem ein amerikanischer Dienst den Vatikan darüber informiert hatte, dass man mit Außerirdischen in Kontakt sei. Ich kann den Link nicht mehr reproduzieren, hab ihn verloren, aber halte dieses Gerücht für plausibel. Und vielleicht hat die Begegnung, von der die Prophezeiung redet, schon stattgefunden.

Dennoch befinden wir uns mit all diesen Dingen erst an der Oberfläche. Von der Prophezeiung wird nämlich die UFO-Thematik nur ("trickreich") benutzt, um noch einen Schritt weiter zu gehen. Da steckt echte rhetorische Raffinesse dahinter: von verschiedenen Seiten her, "Azoren" und "Wernher von Braun" und "Arthur's Stelldichein beim Papst" und "Zeitparadoxon hoch Lichtgeschwindigkeit" - wird die Sache uns plausibel und schmackhaft gemacht. Aber das ist nur ein Sprungbrett, nur das "Sternentor" für den Salto die Transzendenz.

DIE ZEIT IST NICHT, WAS WIR KENNEN.
WIR SIND immer WIR SELBST.
DIE ZEIT TAUSCHT UNS nur AUS.

Hinter der Menschheitsgeschichte, und sogar hinter der raumfahrttechnischen Meisterung intergalaktischer Abgründe (die die "Anderen" offenbar schon geschafft haben), möchte die Prophezeiung uns eine weitere Dimension öffnen, eine wichtigere: die materielle Erscheinung ist nur der Schleier des Unendlichen, des Ewigen, des wahrhaft Schöpferischen.

Die ersten, die das menschheitsgeschichtlich entdeckt haben, waren die alten Griechen. Deswegen beginnt dieser Textabschnitt mit der Legende von den "Sieben Weisen" - es war die Rosenkreuzerlegende der Antike. Die Schüler dieser legendären Weisen waren dann die sogenannten Vorsokratiker (Heraklit, Phythagoras, Demokrit mit seiner Atomtheorie, Parmenides mit dem Sein an sich). Hier beginnt die abendländische Philosophie, ja die Philosophie an sich und überhaupt. Das ist die sog. "Achsenzeit" der Menschheitsgeschichte nach Karl Jaspers, denn gleichzeitig tauchen nun auch in Indien Leute wie Buddha auf, in China Laotse und Kungfuzius, in Persien Zarathustra. Es war eine Schwelle - so die Prophezeiung-, die damals weltweit überschritten wurde. In Europa ist Sokrates die nächste Generation, dann Platon, dann Aristoteles. Was wir von Platon überliefert haben, sind nur die exoterischen Lehren. Jeder UniProf in Philosophie gibt heute zu, dass es daneben eine mündliche platonische Überlieferung gab, die aber als verloren gilt.

Oder doch nicht? "Von Jesus wiederholt" - sagt die Prophezeiung. Hier nur ein einziger Hinweis, damit ich keine Ausführungen über das Wesen der "Auferstehung" machen muss. Wie ist das Bild entstanden, das im Leinen des Grabtuchs von Turin aufscheint? Durch eine Strahlung. Im Augenblick, wo der Körper, wo die Materie sich auflöst, entsteht - als letzter Gruß an die zurückbleibende materielle Welt - ein intensiver Lichtschein. Wer mit dem Christentum nichts am Hut haben will, der kann aber beispielsweise gerne nach dem Begriff "Regenbogenkörper" googeln (denn das Geheimnis ist in fast allen Kulturen/Religionen bewahrt worden). Da landet man dann beim Buddhismus, und (wenn es eine gute Website ist) beim Dzogchen, der zuvor schon in Tibet praktiziert worden war, und von dem die Buddhisten diese Sache nur übernommen haben. Und was war vor Tibet? Da wurde am gleichen Thema in den zentralasiatischen Steppen experimentiert, was uns auch die Prophezeiung andeutet (Seite 145):

Madonna der Schneeregionen und der Steppen,
geflüchtet in der Nacht mit dem neuen Sohn.
Du hast das Schwarze gesehen und gewartet,
wobei Du Dich mit dem Lotus wärmtest.

Gestern hatten wir Rasputin dran, und ich hatte seine "Sekte", die Chlysten, erwähnt. Die kühnsten Religionshistoriker glauben heute Verbindungen der Chlysten nach Indien zu erkennen (? so etwa Klaus Mailahn), aber die Geschichte lief umgekehrt: von den "Madonnen" und den "Schamanen" Zentralasiens ist das Geheimnis erst nach Tibet und Indien gewandert, und die Chlysten sind vor Ort in Russland die letzten Hüter einer Tradition, die tausende Jahre alt ist. Und ein Abzweig geht über Griechenland, und ein anderer nach Jerusalem.

Auch in unserer Gegenwart wird das Geheimnis wieder erkannt und geschätzt werden: "Von seinen neuen Kindern wiederholt," heißt es am Anfang des Textes, den wir besprechen. Ich denke, wenn die kommenden Katastrophen sich aktualisieren, dann wird man Zeit und Gelegenheit finden, über Themen wie Transzendenz, Auferstehung und ewiges Leben neu zu reflektieren.

Doch welch eine verkehrte Welt: ich bin zum Weltenwende-Forum gestoßen, weil ich von Euch wissen wollte, ob es vor dem Krieg nun eine Flut gibt oder nicht. Und stattdessen überflute ich Euch mit Wortschwallen über das Jenseits!>

Aber ich mach's natürlich gern und schließe mit einem Zitat aus Carpi, diesmal ein Satz echt von ihm selbst, der in der Einleitung steht, die wir aus Copyright-Gründen nicht ganz abdrucken können:

"Die Untersuchung eines prophetischen Textes muss eine Bereitschaft zum Aufbruch beinhalten. Man muss begreifen, dass es nicht so sehr wichtig ist, die Zukunft, sondern vielmehr sich selbst zu kennen. Wenn das letztere gelingt, existiert die Zukunft nicht mehr."

Man möchte ergänzen: und die Vergangenheit auch nicht mehr. Man ist dann ganz in der Gegenwart angekommen. Und die ist das Tor in die Ewigkeit.

Gute Nacht noch, und träumt man schön ...

Euer Gerhard


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