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Irlmaier: "In Wien überlebt Niemand!" - Ach ja? (Schauungen & Prophezeiungen)

BBouvier @, Freitag, 24.06.2016, 17:39 (vor 2863 Tagen) @ BBouvier (7558 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Freitag, 24.06.2016, 17:58

Wie so vieles andere, hat Irmaier auch
obige Behauptung "sich nur mal so (aus)gedacht",
und dann als seine eigene "Prophezeiung" in die Welt gesetzt.

Die "Quelle" Irlmaiers frecher Erfindung ist das "Lied von der Linde",
das ein uns unbekannter Autor 1920 auf Basis
der Prophezeiungssammlung "Konzionator" gedichtet (!) hat,
und das dann Irlmaiers Verleger Adlmaier betrügerisch
um einige Jahrzehnte zurückdatiert hat, um diejenigen im "Lied"
aufgeführten Verse, die nur die damalige Gegenwart (!)
klagend zum Inhalt haben, als veritable "Prophezeiungen"
dem uninformierten Leser andrehen zu können. :-D

Im "Lied" heißt es:
=>
"Alle Städte werden totenstill,
Auf dem Wiener Stephansplatz wächst Dill
."

Der Dichter des "Liedes" hat das wiederum in der Sammlung "Konzionator",
und letzterer zuvor bei "Ludovico Rocco" gefunden.
"Rocco" selbst jedoch ist eine nicht nachgewiesene "Figur",
hat als Mönch angeblich im Sinai gewohnt und ist dort
angeblich 1840 gestorben.
Und von dem wird behauptet, er hätte mal gesagt:
=>
"Wien wird veröden...
Am Stephansplatz wird Gras wachsen..
."

"Dill" im Liede nur des Reimes wegen, und "totenstill" ,
weil das rasende Treiben der Moderne zum Erliegen gekommen ist.

Bei "Rocco" (vor 1840) wird Wien also völlig herunterkommen
(zu dessen fiktiver Lebenszeit war die Kaiserstadt Wien
eine der glanzvollsten Metropolen der Welt!)
und zwischen den Pflastersteinen wächst Gras.
Der Dichter des "Liedes" wählt dafür das Wort "totenstill".

Irlmaier hat wie üblich mangels eigener Schau keinen blassen Schimmer,
liest allerdings im "Liede" etwas von "totenstill"
und schon gibt es in Wien viele Tote,
schon müssen alle Wiener sterben, da:
=>
Überlebt in Wien Niemand!
=>
Wieder mal so ein echter "Irlmaier"!

Ja, Leute - geht´s eigentlich noch?

Grüße,
BB


- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."


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