Moin ITOma

Die Schiffe und Boote, die ich im Hafen von Neu-Hannover sah, sahen schon recht professionell aus. Die waren nicht irgendwie zusammengeflickt.

Auch wenn manche der Boote tatsächlich zusammengeflickt waren, und man es ihnen auch angesehen hat, machten die Meisten durchaus den Eindruck professioneller Arbeit. Meine Mutmaßung, man betreibt da bei den Booten einfach genau so "Recycling" wie bei allen anderen Sachen auch. Warum sollte man bei Materialknappheit ein Boot komplett neu bauen, wenn man Vorhandene nur umrüsten braucht? Die heutige Wegwerfgesellschaft dürfte da komplett verschwunden sein.

Es gab außer den Frachtseglern auch große flache Lastkähne, die meiner Ansicht nach nicht gerudert wurden (es fehlten die Dollen und die Ruderbänke, bzw. die Aussparungen für Ruder in der Schiffswand). Segel oder Masten sah ich bei denen auch nicht. Vielleicht wurden sie gestakt, es gab in Neu-Hannover ja viele Kanäle.

Vielleicht werden sie getreidelt?

Oder es gab doch einen Motor-Antrieb, vielleicht mit Batterien und Windstrom.

Wäre auch denkbar, wenn man die nötige Technik dazu hat. Oder auch eine direkte Umsetzung der Windenergie über Getriebe, ähnlich wie bei dem Trimaran in "Waterworld" (http://agathearmanddotcom.files.wordpress.com/2011/10/111005_wtworld7.png). Gibt allerdings in meinen Schauungen nichts, was auf sowas schließen ließe.

Kanus und Kajaks sah ich im Hafen nicht, das war offenbar ein Frachthafen, ein richtiger Waren-Umschlagplatz, wo es auch Lagerhäuser gab. Insofern vermute ich, daß meine Landkarten-Schau einige Zeit später liegt als Deine Schau, zu einer Zeit, wo man sich in Deutschland mit den neuen Umständen schon gut arrangiert hatte. (Anders als in Frankreich, wo es überhaupt keine Hafenstädte mehr gab, nur Fischerdörfchen.)

Durchaus möglich, dass deine Schauung erheblich später spielt als meine. Oder sie spielen annähernd Zeitgleich und die Unterschiede sind nur regional bedingt. In "Neu Hannover" dürfte es auch mehr Wasser unterm Kiel geben, als am Harz. Nach meinen Schauungen scheint es ja keine gesamtdeutsche Regierung (egal in welcher Form) mehr zu geben. Stattdessen eine Menge "Stadtstaaten" und kleiner "Fürstentümer", die allerdings wohl untereinander Frieden halten. Selbst der Harz als Halbinsel scheint da trotz "König" in mehrere "Fürstentümer" aufgeteilt zu sein. Zumindest gibt es da sowas wie Ratsversammlungen, wo die einzelnen Gegenden ihre Vertreter hinschicken. Beispielsweise wenn es um den Ausbau / Umbau des Streckennetzes geht.

Ob die Fahrräder neu waren, konnte ich nicht sehen, es waren aber die heute üblichen Radformen. Velomobil-Raketen hab ich leider keine gesehen, die hätten wohl auch die Pferde scheu gemacht .

Ich schätze mal weniger wegen der Pferde, sondern mehr wegen der Straßen und Wege. Zumindest im Harz werden die Neuen nicht mehr asphaltiert. Wo ein Neubau oder eine Reparatur fällig ist, wird von Hand gepflastert. Und auch das nicht überall. Ach ja, und nur noch einspurig mit gelegentliche Ausweichbuchten.

Was mir zu denken gibt, ist die Verbindung zwischen Küste (Neu-Hannover) und dem Alpenraum. Wie ist denn da der Warenaustausch gelaufen? Durch den Urwald dazwischen gab es allenfalls Saumwege, von oben waren jedenfalls keine Straßen, Gleise, breite Wege oder Dörfer zu erkennen. Rheinaufwärts rudern, mit beladenen Schiffen?! Glaub ich nicht. Vielleicht hatten sich die Winde so geändert, daß man rheinaufwärts segeln konnte. Oder sie hatten doch eine neue Art von Antrieb.

Darüber habe ich keine Schauungen, mutmaße aber, das man überwiegend die Flüsse benutzt.
http://www.naturpark-altmuehltal.de/tn_img/716026_treideln.jpg

Ebenfalls möglich:
Wenn du bei deinen Schauungen nur Sicht von oben hattest, und überall nur noch so schmale Straßen wie im Harz gebaut werden, dass du die schlicht übersehen hast. Wenn da eine Straße nur noch etwa 3 m breit und womöglich nicht befestigt ist, dem Gelände folgt und wenig befahren wird, dürfte die bei ausreichend hohen Bäumen und Gestrüpp von oben annähernd unsichtbar sein. Selbst kleinere Sidlungen dürften da bei entsprechender Bauweise kaum zu sehen sein, und einzelne Hütten noch weniger.

Bis denne

Wizard

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