Hallo Wizard,

... dass es sich bei der Schauung von Neu-Hannover eben nicht um uralte bzw. nach völlig veralteter Technik gebaute Segelschiffe handelt, ...

Es ist schwer zu sagen, ob das moderne Technik war, was ich da sah.

Laut meinen diesbezüglichen Schauungen handelt es sich neu gebaute / umgebaute Segler in "Mischtechnik" (um es mal so zu nennen). Motoren sind keine zu sehen, es scheinen also reine Segler und Ruderer zu sein. Bei der Bauweise handelt es sich um einen Mix aus alter, neuer und neu erfundener Technik. Allerdings ist es nur ein kleiner Hafen in einer Bucht, und somit auch nur kleinere Boote. Maximal die Größe, die man heute beispielsweise an der Nordsee als Fisch- und Krabbenkutter sehen kann. Die Meisten der Boote scheinen auch dem Fischfang oder kleineren Transporten zu dienen.

Ich mutmaße, dass da aus der Not eine Tugend macht, und man an Wissen und Material anwendet, was vorhanden ist. Beispielsweise in dem man ehemalige Motor betriebene Boote nachträglich mit Masten und Segel versehen hat, oder Segelboote deren Original Masten ersetzt wurden.

So in etwa:
http://www.ueberbevoelkerung.ch/schifffahrt/segelboot-375.jpg
Nur mit halber Mastlänge und einem Segel wie bei einem Langboot (Wikingerschiff)

Ebenso sind dort und an anderen Stellen Kanus und Kajaks zu sehen, die mit Auslegern, Masten und Segel versehen wurden. Und diverse Eigenbauten komplett aus Holz sind stellenweise auch zu sehen.

Die Schiffe und Boote, die ich im Hafen von Neu-Hannover sah, sahen schon recht professionell aus. Die waren nicht irgendwie zusammengeflickt. Es gab außer den Frachtseglern auch große flache Lastkähne, die meiner Ansicht nach nicht gerudert wurden (es fehlten die Dollen und die Ruderbänke, bzw. die Aussparungen für Ruder in der Schiffswand). Segel oder Masten sah ich bei denen auch nicht. Vielleicht wurden sie gestakt, es gab in Neu-Hannover ja viele Kanäle. Oder es gab doch einen Motor-Antrieb, vielleicht mit Batterien und Windstrom. Kanus und Kajaks sah ich im Hafen nicht, das war offenbar ein Frachthafen, ein richtiger Waren-Umschlagplatz, wo es auch Lagerhäuser gab. Insofern vermute ich, daß meine Landkarten-Schau einige Zeit später liegt als Deine Schau, zu einer Zeit, wo man sich in Deutschland mit den neuen Umständen schon gut arrangiert hatte. (Anders als in Frankreich, wo es überhaupt keine Hafenstädte mehr gab, nur Fischerdörfchen.)

Ja, ist bei meinen diesbezüglichen Schauungen ähnlich. Wobei die Sachen (beispielsweise Fahrräder) nicht neu sind, sondern nur gut gepflegt. Ich mutmaße, dass die Sachen deswegen so gepflegt werden, weil es keine oder kaum noch Ersatzteile gibt. Und niemand schmeißt mehr seinen "Müll" auf die Straße, weil man keine Rohstoffe mehr zu "verschenken" hat. Im Harz scheint es da noch Zugverkehr zu geben. Dieser aber eher selten (vielleicht alle paar Tage mal) und mit den alten Dampfloks. Die fahren zwar mit Holz, aber auch damit geht man sparsam um. Es scheint dort alles auf Wind- Wasser- oder Muskelkraft zu laufen. Strom scheint es zwar zu geben, wird aber kaum verwendet. Öl, Benzin, Gas oder Kohle scheint es dort nicht zu geben. Zumindest habe nicht eine Schauung, wo sowas verwendet wird.

Ob die Fahrräder neu waren, konnte ich nicht sehen, es waren aber die heute üblichen Radformen. Velomobil-Raketen hab ich leider keine gesehen, die hätten wohl auch die Pferde scheu gemacht .

Für die Verbrennung von Öl, Benzin, Gas oder Kohle habe ich auch keine Hinweise gesehen. Es war allerdings Sommer bei mir, daher weiß ich nicht, ob und wie die Leute im Winter geheizt haben. Die Züge selbst habe ich nicht gesehen, nur die Bahnhöfe und Gleise, darum kann ich nicht sagen, womit sie fuhren.

Was mir zu denken gibt, ist die Verbindung zwischen Küste (Neu-Hannover) und dem Alpenraum. Wie ist denn da der Warenaustausch gelaufen? Durch den Urwald dazwischen gab es allenfalls Saumwege, von oben waren jedenfalls keine Straßen, Gleise, breite Wege oder Dörfer zu erkennen. Rheinaufwärts rudern, mit beladenen Schiffen?! Glaub ich nicht. Vielleicht hatten sich die Winde so geändert, daß man rheinaufwärts segeln konnte. Oder sie hatten doch eine neue Art von Antrieb.

Grüße
ITOma