Vielen Dank (Schauungen & Prophezeiungen)

Abbe Faria, Mittwoch, 29.04.2015, 08:22 (vor 3287 Tagen) @ Abbe Faria (5157 Aufrufe)

Vielen Dank für die Antworten.
Ihr stellt natürlich meine Frage in den richtigen Zusammenhang.
Mir ging es jedoch nur darum, bei dieser Textstelle die „Inspiration hinter der Inspiration“ oder „die Quelle hinter Lorbers Quelle“ auszumachen, z.B. nach dem Motto (ich fantasiere jetzt mal) das erinnert an … Trithemius oder den Propheten Daniel oder Bernhard von Clarvaux oder ägyptische Mythologie oder sowas ähnliches steht im goldenen Zweig von Fraser (Sorry, den gab es damals doch noch nicht – kam aber trotzdem schon vor) oder im Mabinogion oder Wieland der Schmied hat in der Edda sowas ähnliches gesagt oder weiß der Geier. Denn Lorber ist im Endeffekt noch viel komplexer als aus dem Eggenstein-Buch z.B. hervorgeht. Natürlich kann man auch Überinterpretationen erliegen, deshalb sollte man mit ein bisschen Humor an die Sache gehen. Jedoch ich bin auf der Suche nach Querverbindungen, mehr nicht.
Trotzdem danke.
Was Ihr schreibt, ist durchaus berechtigt, jedoch muss man dennoch einschränken, dass es zu Lorber im Netz durchaus Desinformation gibt. Dinge die hanebüchen wirken, und polemisch dargestellt werden, kann man – wenigstens zum Teil - gut widerlegen. Die Fopp-Geister sind anscheinend auch im Internet unterwegs ;-)
Aber darum geht es mir überhaupt nicht, es ist auch nicht mein Anliegen.
Was einige von Euch geschrieben haben, trifft absolut das Problem im Ganzen und dies finde ich viel interessanter. Das Problem berührt ja auch andere Prophezeiungen, Offenbarungen oder Schauungen, egal ob von Lorber, Cayce, Irlmaier, Johannsson, Fatima, Swedenborg, Hopi-Indianer, Pio …
Bei diesen „Durchgaben“ ist man auf die menschliche Sprache, auf Worte, beschränkt, also suchen wir z.B. bei der europäischen Prophetie nach Analogien, wir operieren mit Ähnlichkeit und Verdacht – am Schluss verweist (per Assoziation) alles auf alles und alles erklärt alles. Man muss nur lange genug suchen und argwöhnen. – Aber „ähnlich“ bedeutet nicht zwangsläufig „identisch“.
Auch bei der europ. Prophetie, wo oft großartige Seher dabei sind, gibt es diese Unschärfe. Diese Quellen haben auch Ihre Quellen – seien es Geister, Ihr Gehirn, Gott, das Multiversum, ihre Kaffeetasse.
In der Studie „Revelation – The divine fire“ hat Brad Steiger dieses Phänomen untersucht. Es stellte sich heraus, dass Seher, Propheten, Medien, Kontakter immer die gleichen Informationen räumlich und zeitlich unabhängig voneinander bekommen.
Die Gemeinschaft der Adventisten vom Siebten Tag wurde in dem Glauben gegründet, dass der Weltuntergang bevorstand, Propheten an anderen Stellen der Welt glaubten dasselbe, die Hopi und Navajo-Indianer glaubten zur gleichen Zeit dies auch. Die Zeugen Jehovas wurden 1872 unter der gleichen Prämisse ins Leben gerufen. Auch Fatima verklausulierte Ähnliches in obskuren theologischen Begriffen.
Immer wieder haben diese Leute ihre Anhänger auf Hügeln versammelt, doch dann lassen „diese Wesen“ sie auf den Weltuntergang, den 3. WK oder den Kometen warten, der nicht kommt. Die Wesen oder „Quellen“ überzeugen die Betroffenen von ihrer Aufrichtigkeit, Verlässlichkeit und Genauigkeit, indem sie Ihnen „Prophezeiungen“ geben, die ihr Umfeld betreffen und auch tatsächlich eintreten – doch was globale Ereignisse betrifft, dann lassen sie sie hängen. Letztlich ist die Prophetie aufrichtig gemeint, aber falsch.
Als Problem bleibt nun: Ist diesen Wesen daran gelegen eine Art von Verschmutzung an Übersinnlichen in der Welt zu forcieren? Hier stellt sich die schwerwiegende Frage, wie die Spreu vom Weizen zu trennen ist. Gibt es überhaupt Weizen? Und im Grunde kann man jeden Text widerlegen, wenn die Einstellung fehlt. Ihre Logik ist nicht die unsere.


Gesamter Strang: