Albrecht Dürer - Hans Gygax (Schauungen & Prophezeiungen)

Ulrich ⌂, München-Pasing, Sonntag, 24.04.2011, 16:29 (vor 4758 Tagen) @ Taurec (4925 Aufrufe)

Hallo Taurec,

Bei Bekh und Ellerhorst heißt es noch sinngemäß, der Nürnberger Maler
Albrecht Dürer (1471 - 1528) habe einen Atompilz gezeichnet. Sieht man sich
jedoch das zugehörige, von Dürer am Morgen nach der Traumvision gemalte
Bild an, erlangt mein bei unvoreingenommener Betrachtung einen anderen
Eindruck:
......
Es ist überdies nicht anzunehmen, daß Dürer eine ferne Erdgegend sah. Bei
der oberen Landschaft müßte es sich vielmehr um eine Region in der Nähe
seiner Nürnberger Heimat handeln. Es könnte durchaus sein, daß Albrecht
Dürer und der Bauer aus Selb Eindrücke ein und desselben Geschehens
erhielten, jedoch aus unterschiedlichen Perspektiven und von Dürer etwas
ausführlicher gesehen, nämlich einen oder mehrere Kleinimpakte im Norden
Bayerns.

der Verleger Ricco Bilger veröffentlichte 1995 das Faksimile eines Manuskripts des Basler Autors Hans Gygax (1906-2004): "Das Weltenende in Kürze. Das Überwissenschaftliche als Ärgernis."

Gygax, der sich mit der einschlägigen Schauungs-Literatur beschäftigte (in der Bibliographie nennt er Bekh, Schönhammer u.a., im Text Irlmaier, Waldviertler u.a.), widmete der Traumvision Albrecht Dürer's ein eigenes Kapitel ("Bikini"), in dem er sehr differenziert die Ähnlichkeiten zwischen Dürer's Bild und Photographien von Atombomben-Versuchen auf dem Bikini-Atoll analysierte und verblüffende Übereinstimmungen in zahlreichen Details feststellte.

Die deutschsprachige und US-Presse berichtete 2001/2002 mehrmals über ihn in Zusammenhang zum 11. September:
Ein weiteres Kapitel des Buches war eine Zusammenfassung eines anderen, unveröffentlichten Manuskriptes, in dem er auf 1.500 Seiten detaillierte Übereinstimmungen zwischen einem der Bilder aus Dürer's Illustrationen zur Johannes-Apokalypse und dem um ca. 400 Jahre jüngeren Stadtplan New York's in "Meyers Conversations-Lexikon" beschreibt. Allerdings nicht zur Abbildung direkt, sondern - seitenverkehrt und kopfstehend - zum Prägestock der Abbildung. Der Vergleich bezog sich sowohl auf die Geometrie, also Linien, Umrisse, Flächen, Winkel, Winkelverhälnisse, als auch auf die Symbolik von Dürer's Bild analog zu der tatsächlichen Bebauung New York's und der prägenden Charakteristik der jeweiligen Stadtteile.

Er kommt zum Schluss, daß es sich bei diesem Bild Dürer's vom "Untergang Babylon's" um das gleiche Phänomen der Darstellung eines zukünftigen Ereignisses handeln würde, wie es auch mehrfach bei Jules Verne (dem er ebenfalls ein Kapitel widmete) in Bezug zur Raumfahrt zu finden ist, und erweitert die Analogie New York = 'Babylon' mit einigen historischen Betrachtungen, z.B. "Manhattan Project" als Namensgebung für das Forschungsprojekt zur Atombombe.

Von sich selbst als auch von Familienmitgliedern behauptete Gygax, regelmäßig hellsichtig gewesen zu sein in Bezug auf zukünftige Wohnungswechsel, wobei er sich darüber wunderte, daß er Fassaden seitenverkehrt vorausschaute.

Es wird noch schräger:

Auf der letzten Seite - in der Bibliographie - nennt Gygax dann drei Titel eigener Manuskripte, das erste davon mit dem Titel "Deutschland, dein Höllensturz".

Über dessen Inhalt erwähnt er auszugsweise, daß "ein Dichter in einem Park auf dem Kreuzberg eine Vision" hatte, und die Abbildung des Illustrators der daraus entstandenen Erzählung - analog zu Dürer's "Untergang von Babylon" in Bezug zum Stadtplan New York's - das Phänomen aufweisen würde, daß darin die "liniengetreue Darstellung der deutschen Staatsgrenzen von 1946" zu erkennen wären, über dessen östliche Grenze von Osten kommend ein Ritter in Rüstung reitet, der eine westlich stehende Frau würgt, wobei die Fläche östlich Deutschlands sowie der Norden Deutschlands "rot eingefärbt" wäre. Im weiteren Text folgt eine Bemerkung über die "Darstellung Böhmen's" in einer Illustration in Zusammenhang mit dem "apokalyptischen Sternenfall", wobei mir nicht verständlich war, ob damit der gleiche Dichter, die gleiche Erzählung, der gleiche Illustrator gemeint war.

Ich besitze das Buch "Das Weltende in Kürze" nicht mehr, die Zitate waren daher nicht wörtlich, aber vermutlich inhaltlich korrekt.

Das Manuskript Gygax's wurde meines Wissens nie veröffentlicht.
Weiss jemand, um welche Erzählung welchen Dichters mit Zeichnungen welchen Illustrators es sich handeln könnte?

Mit freundlichem Gruß
Ulrich


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