Hallo, Eyspfeil!

1988 habe ich noch an alles geglaubt,
was ich gedruckt zu fassen bekam.
Bis mir mein älterer Freund "H" aus München sagte,
er habe in der Bayerischen Staatsbibliothek
sich mal den original-"Blinder-Jüngling-Text" angesehen,
und dort stünde kein armes Wort von alledem,
was heutzutage da zu lesen:
Ich bin aus allen Wolken gefallen!

Die Liste der Tonnenbewohner ist mittlerweile
recht beachtlich:
Mit was für heilig-gruseligem Schauer habe ich doch
die Hepidanusfälschung gelesen, wo die feindlichen Heere
sich an der Elbe treffen, während gleichzeitig
eine Supernova in der Nördlichen Krone funkelt.
(ja, ich weiss jetzt: das war die Schlacht von Königgrätz 1866,
die Supernova von 1866, und der Text stammt auch von 1866, -
von einem gewissen Mr."X" aus Lyon in London )

Was bleibt als harter Kern?
- einige Verse in unserem Sinne interpretierten Nostradamus
- die Feldpostbriefe
- Irlmaier (abzüglich der von ihm "übernommenen" Fremdteile)
- der zweite Teil "Das Lied von der Linde" (?)
- die feste und subjektive Vorstellung, insgesamt
stimme doch wohl "alles" und "irgendwie"...

Insofern ist Tollmanns Vorgehen nicht völlig
zu verwerfen, der sich schlicht auf weniger als eine
halbe handvoll wirklich wasserdichter Aussagen beschränkt hat.

Gruss,
BB

―
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."