Zweifelhaftes erkennen und ausklammern (Schauungen & Prophezeiungen)

Baldur, Sonntag, 06.12.2015, 13:02 (vor 3070 Tagen) @ Eyspfeil (2059 Aufrufe)

Willst Du denn behaupten, sämtliche Schauungen und Visionen
der letzten sagen wir mal hundert Jahre wären bloße Rücklichter
vergangenen Geschehens?

Hallo, Eyspfeil,

nein, nicht sämtliche, aber viele, offenbar sehr viele.

Ich erinnere an den angeblichen Kugelbeer, der lediglich festhielt, was 1923 wohl im Wirtshaus Gesprächsthema gewesen sein mag.
Oder an die vielen Echos des Irlmaiers. Oder an die teils wörtlichen Übereinstimmungen von behaupteten Schauungen durch Ellerhorst, der Jahenny als deren Quelle kennen musste.

Jetzt bricht sogar noch der "bunte Fremdling" weg, weil damals halt klar anders festgelegt.

Was bleibt da überhaupt noch übrig?

Es hat in der Weltgeschichte noch nie eine Periode des Friedens
gegeben, die wesentlich länger als siebzig Jahre angedauert hatte.

Frieden, nun ja, es wurden keine Bomben mehr auf unsere Dächer geworfen, aber der Aufbau von krimninellen Parallelgesellschaften, die Verschleuderung von Volksvermögen, die Ausbeutung der Leistungsträger, den Ausverkauf der wirtschaftlichen Basis, die Verblödung der Jugend, die Verlotterung der Infrastruktur zugunsten von aberwitzigen Kapitaltransfers ins Ausland würde ich nicht gerade als Friedenszustand bezeichnen.
Der Krieg war nie beendet, es gibt bekanntlich nur einen Waffenstillstand konventioneller Mittel.


Yin wandelt sich in Yang um - und umgekehrt.
Frieden erzeugt Krieg - und umgekehrt.
Es ist doch irgendwie klar, daß sich die Kältewelle von
1816 mal wiederholen könnte,

ja, natürlich, das stelle ich ja nicht in Abrede. Im Gegenteil, wie Du sagst, es ist vielmehr zu erwarten, wie auch ein Impakt.


Alle Visionen über Papstfluchten Rücklichter

von 1849 sind?

Hier meine ich eindeutig, ja. Absolut. Wobei ich natürlich nicht beweisen kann, dass der Papst einstmals nicht verjagt wird.

Man sieht doch an dem ganzen Durcheinander in Nahost bzw.
an der weltweiten Flüchlings-Welle, die auch uns in D betrifft,
daß der ewige Frieden eine Illusion ist?

Ich halte auch kriegerische Ereignisse in unseren Gefilden für möglich.
Aber ich bezweifle mittlerweile die meisten der Aussagen, die uns als Schauungen zu diesem Thema verkauft wurden.

Trockenheit, Wasserknappheit, Überbevölkerung, das Festhalten
der Eliten am Status Quo, mangelnde Verdienstmöglichkeiten,
der Wandel der Arbeitswelt, Automatisierung, Beschleunigung,
Umweltverschmutzung, immer weniger Autharkie, wachsende
Überwachung - alles Faktoren, die die Unzufriedenheit und
den Terrorismus in ärmeren Ländern wachsen läßt.

Nicht nur da - Du hast alles perfekt zusammengefasst, was einem Sorgenfalten ins Gesicht treibt.
Das ergibt das blosse Nachdenken, dazu braucht es keine Schauung.

Hier geht es aber darum, die (als halbwegs ernstzunehmend verbliebenen) Schauungen abzuklopfen.


Also grob gesagt Frieden - im Frieden Umbrüche - Hunger/Aufstände/Krieg.
Und hinterher wieder eine Zeitlang Frieden, der auf dem vorherigen
Krieg beruht. Der Krieg ist der Vater aller Dinge.;-)


Wem sagst Du das. Meine Ahnenforschung lässt mich staunen, dass es mich heute überhaupt gibt, bei all dem, was meine Vorfahren durchstehen mussten.
Interessanterweise reisst unser/mein Familienzweig erst bei mir ab (ich habe keine Kinder), zu einer Zeit des höchsten je erreichten Wohlstandes.

Geradeeben durchleben wir die Phase des größten Umbruches seit
der Zeit der Reformation, auch was den Zustand der seelische Unruhe
in uns tief drin anbelangt.


Beschissen von der Obrigkeit wurden und werden wir zu allen Zeiten, aber damals wussten das alle, heute hat man ihnen eingeflüstert, alles sei zu ihrem Besten.


Klar geht es viel länger abwärts als wir zunächst meinten, aber bis
hin zur Phase vom FR bis zur 3tf gehts uns nur noch schlechter
als schon zum gegenwärtigen Zeitpunkt, also warum dann ungeduldig
werden, wann's denn endlich chlöpfen wird?

Ich werde sicher nicht ungeduldig, aber natürlich beeinflusst die Zukunftserwartung meine beruflichen und privaten Entscheidungen (was tun, wo leben, investieren oder flexibel bleiben). Die Zeit verfliegt im Expresstempo, das Leben verstreicht "nutzlos".

Bei dieser Entscheidungsfindung auf falschen "Rat" hereingefallen zu sein, wäre ein Eingeständnis, grobe Fehler begangen zu haben....

Beste Grüsse vom Baldur


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