Detonationswolken (Schauungen & Prophezeiungen)

nickela, Montag, 03.04.2017, 23:29 (vor 2586 Tagen) @ Taurec (1348 Aufrufe)

Hi Taurec,

ja, einige deiner Gedanken hatte ich auch...

Ich frage mich, ob die aufsteigende Wolke nicht auch Folge einer Druckwelle sein könnte, welche Frankfurt plattwalzt. Allein die Detonation eines Meteoriten kann, wie wir anhand Tunguskas sehen, schon das weitere Umland umlegen.
Die aufsteigende Wolke könnte Staub der zerbröselnden Gebäude sein, ähnlich den vergleichsweise hellen Staubwolken am 11. September:

Wenn der Meteorit als Feuerball so tief einfliegt, wie ich das in meiner Analyse ausgemalt habe, und wenn ich das mit dem Meteorit in Russland vor ein paar Jahren vergleiche, dann sprengt der mit Sicherheit alle Scheiben aus den Hochhäusern. Das entlastet aber die Gebäudestrukturen von jedem weiteren Druck, und Beton dürfte kaum gesprengt werden. Das gesammelte Glas aller gleichzeitig geplatzten Fenster schimmert vielleicht schön in der Sonne; das wurde zwar nicht beschrieben, aber vielleicht war auch der Einstrahlwinkel der Sonne falsch oder andere Effekte überdecken das. Eine Druckwelle kann ferner Papier von den Schreibtischen reißen und heraussaugen, aber das gibt sicher nicht den Eindruck einer aufsteigenden weißen Wand. Letztlich stürzen die hohen Gebäude in Anastasias Schau auch nicht ein, sondern werden nur verschleiert. Deshalb glaube ich nicht, dass Staub aus der Innenstadt diesen Eindruck vermitteln kann. Bedacht werden muss die Möglichkeit aber trotzdem, da hast du Recht.

Denkbar wäre auch, daß durch die gleichzeitige Hitzewelle das Mainwasser verdampft und den (in den ersten Sekunden) reinweißen Eindruck hervorruft:

Ja, genau den Gedanken hatte ich auch! Ich habe ihn nicht mit ins Szenario einbezogen, weil der Main von Bad Homburg aus hinter der Skyline liegt, und die dafür nötige Hitzestrahlung hätte sicher auch bis Bad Homburg einen so großen Eindruck von Hitze auf dem Gesicht hinterlassen, dass er bei der Detailtreue der Schau wohl mit durchgedrungen wäre. In Frankfurts Norden liegen dagegen keine größeren Gewässer, die verdampfen könnten. Das große Freibad reicht dafür wohl nicht aus und liegt außerdem nicht mittig genug, von Bad Homburg aus gesehen.

Berechnung der Stärke des Tunguska-Ereignisses:

"Jüngere Berechnungen gehen von einer mit 2 bis 4, maximal 5 Megatonnen TNT vergleichbaren Sprengwirkung aus. Grund dafür könnte ein mächtiger heißer Luftstrahl gewesen sein, der nach der Explosion eines Kometen in der Höhe dessen Weg zum Boden fortsetzt und dort eine stärkere Druckwelle und höhere Temperaturen hervorrufen würde."

Es scheint mir - aber diese Einschätzung ist die laienhafteste in meiner Analyse - dass ein Komet, ein "Schneeball", eher in größeren Höhen explodiert und nicht zu so klar abgegrenzten Leuchterscheinungen bis in sehr niedrige Höhen führen dürfte. Und auch wenn nach einer Explosion ein oben beschriebener heißer Luftstrahl gegen Erdboden schießt, stellt das nur eine Vorzugsrichtung einer Explosion dar, so dass aus der Ferne wohl eher ein Kegel als ein Strahl zu sehen sein sollte. Ich glaube, das Modell passt auf die Schau nicht.

Zu "Atompilze". Interessanterweise wird das Tunguskaereignis in künstlerischen Darstellungen ähnlich abgebildet:

[image][image]

Man beacht auf dem linken Bild den Blitz als Sekundärentladung aus der Explosionswolke, auf dem rechten Bild den fortgesetzten Pfad eines Fragments.

Die Pilzform ist natürlich nicht auf Atombomben beschränkt, sondern Kennzeichen jeder Art größerer Explosion innerhalb der Atmosphäre:
https://en.wikipedia.org/wiki/Mushroom_cloud#Physics

Das bedenkt natürlich niemand, weswegen wohl (unabhängig von Martins Schau) damit zu rechnen ist, daß Impakte in der Realität und in Schauungen gerne mal für Nuklearexplosionen gehalten werden. Das haben wir ja auch beim Waldviertler.

Da stimme ich zu: Je weniger Deutung die Beschreibung einer Schau enthält, desto besser für die Analyse!

Die Frage ist (eine physikalisch durchgängig korrekte Abbildung des Geschehens in den Schauungen vorausgesetzt), warum bei Anastasia keine Pilze sichtbar waren, bei Martin hingegen schon.

Der Pilz entsteht nach der Explosion relativ langsam durch die durch Konvektion aufsteigenden heißen Gase. Das kann dutzende Sekunden bis Minuten dauern. Ich denke, Anastasias Schau endet bevor Pilze entstehen können: Sobald der aus der Ferne gesehen kleine Fernsehturm hinter der Wolkenwand verschwindet, wendet sich Anastasias Gruppe zum Gehen, um sich in Sicherheit zu bringen. Bis man aus Darmstadt (doppelte Entfernung und aus gleicher Höhe betrachtet, während Bad Homburg erhöht liegt) die Wolken sieht und dazu noch als Pils deutlich über dem Horizont wahrnimmt, muss mehr Zeit vergehen. Um so wichtiger, von Martin mehr zum "Timing" seiner Schau zu erfahren.

Bei Anastasia kann ich damit rechnen, daß sie hier mitliest. :waving:

Martin habe ich mal einen Link zum Thema per Mail geschickt. Vielleicht kann er noch etwas dazu sagen.

Bin mal gespannt :)

Gruß

Nickela


Et ess wie et ess, et kütt wie et kütt onn et hat noch emmer jot jang.


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