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Anton Angerer und Umgang mit Religiösem (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Dienstag, 22.12.2015, 11:39 (vor 3054 Tagen) @ Tribun (1895 Aufrufe)

Hallo!

Nun meine Frage: Warum wird gerade dieses Buch hier eingestellt, es widerspricht sich doch eindeutig mit der Forumssatzung ?

Die Forumssatzung habe ich deswegen so formuliert, um die religiösen Grabenkämpfe auszuschließen ("Mein Gott ist besser als Deiner.", "Ich weiß, was Gott will.", usw.), welche die Vorgängerforen geprägt und sukzessive zerstört haben.
(Daher ist sie auch recht lang und so bürokratisch formuliert wie die Satzung eines Dackelzüchtervereins. ;-) )

Das bedeutet nicht, daß religiöse Inhalte von der Diskussion ausgeschlossen wären. Dann müßte ich ja die allermeisten Prophezeiungen von der Tafel verbannen.

Es soll damit eine gewisse Denk- und Diskussionsweise (und folglich auch Menschen, die gar nicht anders können) ausgeschlossen und das Forum zu mehr Sachlichkeit bewegt werden.
Das bedeutet eben, daß die Bibel nicht als Gottes Wort, sondern ein von Menschen verfaßtes, fehlerbehaftetes Schriftstück zu betrachten ist. Das gleiche gilt natürlich für alle Prophezeiungen, die den Anspruch erheben, eine Offenbarung, göttliche Durchgabe etc. zu sein. Das ist die Voraussetzung, um die Dinge überhaupt kritisch durchleuchten zu können. Andernfalls läuft man Gefahr, menschengemachte Fälschungen als vermeintliches Gotteswort auf eine höhere Stufe zu stellen. (Auch Ulrichs Abdrushinkritik paßt da prinzipiell sehr gut hinein.)

Nun meine Frage: Warum wird gerade dieses Buch hier eingestellt, es widerspricht sich doch eindeutig mit der Forumssatzung ?

Angerers Buch ist deswegen verlinkt, weil es eine Reihe Prophezeiungstexte enthält, auf die man sich gelegentlich bezieht.

Unabhängig vom Niveau der religiösen/weltanschaulichen Aussagen darin, ist Angerers Buch quellenkundlich relevant. Man kann es nicht einfach aussparen und eine Lücke in der Überlieferungskette lassen. Wenn sich irgendjemand auf Angerer bezieht, soll die Angabe durch Vorhandensein des Buches leicht überprüfbar sein.
Darüber hinaus läßt sich aus Angerers (der schon in den Achtzigern unter seinem Realnamen Josef Stocker Prophezeiungsbücher schrieb) Hintergrund durchaus eine Einschätzung über die Qualität seiner Quellenarbeit ableiten. So wäre es möglich, daß er zugunsten religiöser Wahrheiten auch dubiose Quellen als echte Prophezeiung verkaufen will, wie es wohl bei Katharina aus dem Ötztal geschah.

Nicht die Inhalte, bzw. "Forschungsgegenstände" sollen ausgeschlossen werden, sondern bestimmte Umgangsweisen mit diesen Gegenständen, nämlich die kritiklosen, naiv-leichtgläubigen. Ein religiöser Text soll hier keine Behauptung einer religiösen Wahrheit sein, sondern im Gegenteil zur Diskussion stehen — allerdings ohne das Forumsthema Schauungen/Analyse/Zukunft aus den Augen zu verlieren, sonst entstehen gleich wieder religiöse Grabenkämpfe, wenn der Wahrheitsgehalt religiöser Behauptungen im Zentrum steht. Die Fragen sind eher: Wie stark ist z. B. ein Prophezeiungstext religiös geprägt, welche konfessionsunabhängigen und potentiell visionären/schauungsmäßigen Aussagen enthält er?

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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