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Kommentare zur These (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Freitag, 19.06.2015, 11:00 (vor 3246 Tagen) @ weltenwendler (3136 Aufrufe)

Hallo, Weltenwendler!

Ich möchte daher folgende These zur Präkognition aufstellen:
Präkognition ist das Ergebnis unzähliger komplizierter Interpolationen unseres Unterbewusstseins, welches auf Basis aller jemals im Unterbewusstsein gespeicherten Informationen (Zeitungen, Erlebnisse, Gespräche, Filme, Gedanken, ...) von unserem Gehirn erschaffen wird, um uns bestmöglich auf die Zukunft vorzubereiten und damit unser Überleben zu sichern.

Das Unterbewusstsein nimmt bekanntlich sehr viel mehr Informationen auf als unser Bewusstsein. Nahezu alle Erlebnisse werden langfristig abgespeichert, auch wenn uns diese später oftmals gedanklich nur noch über Wege der Hypnose zugänglich sind.

Daß manche Visionen eine derartige Grundlage haben könnten, will ich nicht ausschließen.

Eine These sollte aber, wenn sie eine verallgemeinerbare Aussage über Präkognition an sich machen will, Voraussagen beachten, die Informationen enthalten, die man nie und nimmer wissen konnte, weil sie zu speziell sind.

Zum Beispiel sah ITOma in ihrer Schau über München-Pasing Gebäude, die sie nicht kennen konnte, als sie die Schau hatte, weil sie zu diesem Zeitpunkt noch nie in Pasing gewesen war und die Gebäude noch gar nicht errichtet waren.

In den Feldpostbriefen, gegen deren Echtheit es keinen Anhaltspunkt gibt, sind nahezu treffend das dritte Reich und der zweite Weltkrieg mit Jahreszahlen vorausgesagt, was man 1914 auch nicht unbewußt wissen konnte.

Das betrifft auch persönliche Erlebnisse, wie hier von NeuOrest, der bereits Monate zuvor eine Szene träumte, die sich später 1:1 zutrug. Eine solche Deckung läßt sich nicht extrapolieren, denn Extrapolationen wären im Grunde nur Prognosen, die bestenfalls annäherungsweise, aber nicht mit unvorhersehbaren Details zutreffen.

- je mehr Schauungen wir zur Verfügung haben, desto valider ist das Ergebnis

Ja, aber nicht, weil mehr Gehirne besser extrapolieren können, sondern weil bei Schauungen zum selben Ereignis von verschiedenen Sehern gerade den Einfluß/Verfälschungen durch das einzelne Gehirn herausnivellieren.

- jeder Mensch kann im Traum oder in Trance Schauungen erleben

Wahrscheinlich. Nur ist die Fähigkeit bei den meisten Menschen verschüttet, weil das Großhirn im Bewußtsein dominant ist. Durch Hypnose (wie von Cristina Perincioli durchexerziert) scheint es möglich zu sein, Visionen zu provozieren, die durchaus Zukünftiges (z. B. diffuse Bilder über die Weltenwende und den Himmelskörper) enthalten, wobei gerade das Gehirn/Unterbewußtsein Verzerrungen hervorruft.

- Schauungen sind umso valider, je mehr (wahrheitsgemäße) Informationen das Unterbewusstsein eines Menschen aufgenommen hat

Sie sind meines Erachtens um so valider, je weniger der verzerrende Einfluß des Verstandes zur Geltung kommt.

- Schauungen treffen umso häufiger ein, je mehr sich jemand die Frage stellt: was wird in Zukunft passieren, wie wird meine Zukunft und die Zukunft der Menschheit aussehen? (=> wandert ins Unterbewusstsein, um dort gelöst zu werden)

- Schauungen sind nicht übernatürlich

Sie sind sogar höchstgradig natürlich. Man darf sich die Natur jedoch nicht auf die physikalische Welt beschränkt denken. Zieht man die Materie ab sowie die Zeit, die nur eine Ableitung der Materie ist, quasi die Funktion materieller Zustände, kommt man ins Unvermessene, Ausdehnungslose, wo alles gleichzeitig, besser zeitlos ist. Dort sind die platonischen Ideen beheimatet. Wir hingegen sehen nur die Schatten, während in unserem Rücken das Feuer brennt.
Schauungen zeigen, was Gestalt hat, noch ehe es in unseren raum-zeitlichen, grobstofflich-sinnlichen Gesichtsbereich tritt.

- Schauungen ändern sich! (wenn sich die Informationslage ändert oder erweitert)

Mag sein. Sie ändern sich aber meines Erachtens, weil sie mit Annäherung an das Ereignis genauer werden, bzw. weil Informationen zugänglich werden, die zuvor nicht gesehen werden konnten. Zum Beispiel konnte eine neuerliche Besetzung Mitteldeutschlands, bzw. ein Abfall Mitteldeutschlands rein logisch gar nicht gesehen werden, solange die DDR existierte und besetzt war.
Zudem sollte man beachten, daß vieles in älteren Texten, was wir als "Schauung" bezeichnen, womöglich gar keine Schauung war, sondern Erfindung - z. B. bei Irlmaier.

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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