Avatar

Die Dunkelheit und Chronologie (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Montag, 08.12.2008, 13:43 (vor 5641 Tagen) @ Stjepan (6599 Aufrufe)

Hallo, Stjepan!

Danke für Deine Gedanken.

Am Anfang der Vision Boscos heißt es:
"Es war eine dunkle Nacht. Die Leute konnten nicht mehr unterscheiden, welche Gräben die Straße halte, um zu ihren Ländern zurückzukehren. Da erschien am Himmel ein sehr glänzendes Licht wie am Mittag. Unterdessen sah man eine Menge Männer, Frauen, Greise, Mönche, Nonnen, Priester mit dem Papst an der Spitze aus dem Vatikan heraustreten, aufgestellt wie in einer Prozession.
Aber siehe! Ein wütender Sturm verdunkelte auf einen Zug jenes Licht und zwischen dem Licht und der Finsternis begann dort eine wütende Schlacht. Indes kommt man an einen kleinen Platz, bedeckt mit Toten und Verwundeten, deren Verwandten mit lauter Stimme um Hilfe baten."

Es ist bereits Nacht, als der Papst aus dem Vatikan heraustritt. Dann folgt ein Kampf zwischen Licht und Finsternis. Ich denke, das ist eher symbolisch für die Dunkelheit über der Kirche und den Kampf des Guten gegen das Böse. Diese symbolische Finsternis endet natürlich mit der Rückkehr des Papstes.
Darin mischen sich am Ende die gleichzeitig sichtbaren Folgen der realen Finsternis. Es ist aber kein Hinweis, daß deren Ende und die Papstrückkehr sich gleichzeitig ereignen.
200 Tage dauert die Abwesenheit des Papstes in Rom (die Verbannung). Die 400 Tage, die "in der Erfüllung der Dinge" vergehen, bezeichnen vermutlich die Dauer der symbolischen Dunkelheit über der Kirche, die in der Vision zu Beginn der Prozession des Papstes bereits währt, bezeichnen also die Verfolgung der Kirche, die wahrscheinlich zeitnah zum Beginn der Revolution in Italien beginnt.

Der Bauer aus Selb setzt als Beginn der Finsternis deckungsgleich mit Nostradamus Oktober an, genauer die zweite Woche:
"Es ist morgens um neun Uhr etwa zweite Oktoberwoche (das erkennt er am Sonnenstand über dem Waldrand, und über welchem Waldstück die Sonne steht): Von Westen her wälzt sich rasend schnell eine braunviolette Wolkenwand, die von der Erde bis weit hoch in den Himmel reicht, wie ein Brecher über das Land. Es wird finster. Als es wieder hell wird, ist von Horizont zu Horizont die Gegend ein bis zwei Meter hoch verschüttet mit Geröll. Mein Dorf ist weg, als ob da nie eines gestanden hätte. Die Horizontlinie der Berge der Tschechei hat sich jedoch nicht verändert."

Damit läßt sich die Unschärfe durch zwei eventuell benutzte Kalender beseitigen.
Mit Jahennys Angabe kann man dann eine Chronologie schaffen (siehe hier): Der Kampf in Rom dauere 5 Monate (ca. 150 Tage). Davor komme ein Zeitraum (die erste Epoche) unbekannter Länge, in dem sich das Ausmaß der Übel über der Kirche bilde.
Der Chronologie liegen folgende Hypothesen zugrunde:
1. Die erste Epoche Jahennys entspricht der Zeit vom Beginn der 400 Tage Boscos bis zur Papstflucht.
2. Der Beginn des 5 Monate dauernde Kampfes in Rom bei Jahenny ist der ungefähre Zeitpunkt der Papstflucht.
3. Der 5-monatige Kampf endet mit der Finsternis. Ergo kehrt der Papst etwa 50 Tage, bzw. 1,5 Monate nach der Finsternis nach Rom zurück. Dazu paßt die Schilderung der Verwüstung bei Bosco und nicht etwa der Katastrophe selbst.

Den Ausgangspunkt der Berechnung bildet die Angabe beim Bauern aus Selb.
Vorjahr:
Ende Oktober/Anfang November: Beginn der Kirchenverfolgung und/oder Revolution in Italien
Jahr X:
Mitte Mai: Papstflucht
7. bis 14. Oktober (zweite Woche laut Bauern aus Selb): Finsternis
Ende November/Anfang Dezember: Rückkehr des Papstes

Nebenbei wurde der gregorianische Kalender erst 16 Jahre nach Nostradamus Tod eingeführt. Der von Nostradamus noch benutzte julianische Kalender hängt unserem um mittlerweile 13 Tage nach. Was heute Mitte Oktober ist, war bei Nostradamus also noch Anfang Oktober. Das paßt gerade noch, um keine Probleme zu schaffen.

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


Gesamter Strang: