Re: Spengler 1922 (Schauungen & Prophezeiungen)

Eyspfeil, Vorort Stuttgart, Sonntag, 27.02.2011, 23:28 (vor 4827 Tagen) @ Taurec (2736 Aufrufe)
bearbeitet von Eyspfeil, Sonntag, 27.02.2011, 23:35

Hallo Taurec!

Ossi Spengler:„Heute leben wir so widerstandslos unter der Wirkung dieser geistigen Artillerie, daß kaum jemand den inneren Abstand gewinnt, um sich das Ungeheuerliche dieses Schauspiels klarzumachen. Der Wille zur Macht in rein demokratischer Verkleidung hat sein Meisterstück damit vollendet, daß dem Freiheitsgefühl der Objekte mit der vollkommensten Knechtung, die es je gegeben hat, sogar noch geschmeichelt wird. Der liberale Bürgersinn ist stolz auf die Abschaffung der Zensur, der letzten Schranke, während der Diktator der Presse – Northcliffe! – die Sklavenschar seiner Leser unter der Peitsche seiner Leitartikel, Telegramme und Illustrationen hält. Die Demokratie hat das Buch aus dem Geistesleben der Volksmassen vollständig durch die Zeitung verdrängt. Die Bücherwelt mit ihrem Reichtum an Gesichtspunkten, die das Denken zur Auswahl und Kritik nötigte, ist nur noch für enge Kreise ein wirklicher Besitz. Das Volk liest die eine, »seine« Zeitung, die in Millionen Exemplaren täglich in alle Häuser dringt, die Geister vom frühen Morgen an in ihren Bann zieht, durch ihre Anlage die Bücher in Vergessenheit bringt, und, wenn eins oder das andre doch einmal in den Gesichtskreis tritt, seine Wirkung durch eine vorweggenommene Kritik ausschaltet…“

Wer heute regelmäßig eine Tageszeitung liest, der wird beinahe als intellektuell angesehen.
Ab dem ersten Durchgang der Imperatur in den 20ern/30ern kam dann die Tonübertragung,
also Rundfunk hinzu (Hitlers Reden); nach dem 2.Wk die Bildübertragung,
gemeinhin als Fernsehen bekannt. Genau 50 Jahre später dann das Zwischennetz
als die bisher höchste ‚Kunstform’ der Zerstreuung.
Seit dessen Einführung Mitte der 90er ist die Zahl der Leute,
die noch regelmäßig Bücher lesen, abermals stark zurückgegangen.
Wie nach jedem dieser neuen Medien Rundfunk, und TV.
Vor 40 Jahren etwa hatte der Bertelsmann-Leseclub noch
zig Millionen Mitglieder in D.

Mit der Übertragung von Bild & Ton funktioniert die Indoktrination der „Demokratie“
noch weitaus effektiver, denn was ich höre und sehe, kann doch nicht falsch sein, oder?
Während ich irgendwelches Zeitungsgeschreibsel immer noch anzweifeln kann, wenn
ich nicht auf den Kopf gefallen bin.

Und da fallen mir spontan schon Vergleiche ein mit
dem Roman von George Orwell, „1984“.
Dort werden innerhalb einer globalen Imperatur
Bild- und Toninformationen gesendet,
mit dem Konterfei des „Großen Bruders“,
der als Sinnbild steht für die für uns unsichtbare Macht,
welche bestimmt, wann wie welche Bilder übertragen werden.

Zwar wurde eine globale Imperatur in der Art von „1984“ von
niemandem so geschaut, doch habe ich schon den Eindruck,
dass es in der angelsächsischen Welt Kräfte gibt,
die uns da hinzutreiben versuchen, ähnlich einer Herde Vieh.
Ohne Begriffe wie NWO dafürzuhalten.:-D :-D :-D

Grüße,
Eyspfeil


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