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Gruppen, Gruppenmenschen, Schwächlinge (Freie Themen)

Taurec ⌂, München, Donnerstag, 22.12.2016, 21:11 (vor 2682 Tagen) @ Steffomio (3889 Aufrufe)

Hallo!

Generell würde ich so weit gehen zu sagen, dass alle Religions- und Vereinmenschen Schwächlinge sind, die die Stütze der anderen brauchen um nicht umzufallen. Ich vergleiche das immer gerne mit Bäumen, die im Wald (Verein) und jenen die vereinzelt (Einzelkämpfer) auf der freien Wiese stehen. Von der Krone bis zur Wurzel lässt sich dieses Bild auf den Menschen übertragen.

Derartige Verallgemeinerungen sind durchaus nicht zutreffend. Eine Art, die allein aus Einzelgängern besteht, ist schlichtweg nicht lebensfähig, da ein Einzelner Gefahren von außen viel schutzloser ausgesetzt ist und ihnen schließlich erliegen wird. Eine Gruppe, hierarchisch strukturiert und zielgerichtet geführt, erhöht die Widerstandskraft und Überlebenstauglichkeit erheblich. Naturgemäß gibt es stets Typen, die zum Führen taugen, sowie andere, die zu den Geführten zählen, wobei letztere zahlenmäßig die Masse ausmachen. Das liegt in der Natur der Dinge und ist gut so.

Schwach ist ein Einzelgänger, der sich nicht in eine Gruppe eingliedern kann, wenn es ihm nutzt. Stark ist, wer in der Gruppe agieren kann, ohne sein Selbstbild vom Urteil vermeintlich Höherrangiger abhängig zu machen, der also eigenständig bleibt, sich aber einer über ihn hinaus reichenden Sache freiwillig unterordnen oder opfern kann.
Selbst ein in Gruppe Agierender, dessen Selbstbild vom Urteil der Gruppe abhängig ist, der also nicht in sich selbst ruht, sondern äußerlich stabilisiert wird, kann vergleichsweise stark sein, wenn die Gruppe stark ist.

Ob die Gruppe selbst einen starken oder schwachen Eindruck macht, ist letztlich von der Führung abhängig, welche die ganze Struktur von oben her durchbildet. Man sollte also nicht bei den vermeintlich oder tatsächlich Schwachen ansetzen, sondern bei den Führungskräften und deren Fähigkeit/Unfähigkeit, das Potential ihrer Untergebenen zu entwickeln, so daß aus orientierungslosen/schwachen Geführten starke Geführte werden.
Ein Führer, der innerlich uneigenständig ist, weil er seine Eigenbeurteilung von dem abhängig macht, was die Untergebenen von ihm denken, ist ein schwacher Führer. Er taugt als Vorbild nicht, weil er nicht nach oben, sondern nach unten orientiert ist. Sollten in der Gruppe eigenständig Denkende vorhanden sein, die sich für einen höheren Zweck unterordnen, werden diese wohl über kurz oder lang den Ton angeben, selbst wenn die Hierarchie äußerlich unverändert bleibt.

Kurzum: "Verein" ist nicht gleich "Verein" und hängt von einem Gemenge verschiedener Faktoren ab. Daß wir heutzutage im Abendland überwiegend schwache "Vereine" sehen, liegt im Wesentlichen an der Schwäche/dem Fehlen des männlichen Elements, das auf eine höhere Natur gerichtet ist und in der Welt als in sich ruhender Angelpunkt stehen sollte, um den sich alles ordnet. Das spricht aber nicht gegen "Vereine" an sich.

Die Grundlage jeglicher Kultur ist eine solche organische Gesellschaftsform zunächst der Selbstzucht der Starken und fürder der Zucht/Veredelung der Führungsbedürftigen, die in der Struktur ihre Orientierung bekommen und das ihrer Natur gemäße Potential entwickeln können. Dadurch werden sie transzendiert, über sich selbst hinausgehoben und durch die Orientierung auf etwas über ihnen liegendes zu mehr als das, was sie als atomisierte Individuen wären.

Letztlich ist ein alleinstehender Baum zeitlich lediglich ein Ausschnitt. Solche sind die Vorhut, die einen Pfahl im Boden darstellt, der die Richtung anzeigt. Um sie sammeln sich Sprößlinge, die schließlich zum Wald werden, aus dem die Urriesen als Reinform ihrer Gattung übergroß herauragen. Wo die Grundlagen des Lebens im Überfluß vorhanden sind, ist die Form des Lebens nicht der einsame Baum, sondern der Wald. Dem widerspricht nicht die Existenz Einsamer. Man kann auch in Gesellschaft einsam sein. Und die an der Spitze sind es in der Regel.

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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