re BBouvier (Schauungen & Prophezeiungen)

rauhnacht, Sonntag, 22.11.2015, 22:21 (vor 3098 Tagen) @ BBouvier (2009 Aufrufe)
bearbeitet von rauhnacht, Sonntag, 22.11.2015, 22:30

Hallo,
Also gut,
ich betätige mich auch mal als Traumdeuter, ohne Genehmigung vom Schreiber aus dem gelben Forum; Entschuldigung!:
Die Szene spielte sich in einem öffentlichen Bühnenraum ab. Es war eine Art Bühne, wie man sie in kleineren Gemeinden findet. Gemeinden, die einen Saal haben, um dort Volksfeste zu feiern. Ich war der nicht sichtbare Beobachter und blickte auf das, was auf der Bühne und davor geschah.
Typische Szene, wie sie derzeiten tatsächlich vorkommt. Gemeindesitzung in Örtlichkeit XY zur Bekanntmachung der nächsten zu eröffnenden Flüchtlingsunterbringung.
Vor der Bühne stand ein kaum bekleideter Mann: etwas hager, wenig bis keine Haare, Ende fünfzig, nackter Oberkörper und vielleicht irgendein Beinkleid, an das ich mich aber nicht genau erinnere. Vielleicht war er auch komplett nackt.
Der Mann, steht „stellvertretend“ für die letzten verbleibenden Souveränen des Bürgertums, etwas hager, wenig bis gar keine Haare, Ende fünfzig. Er hat Lebenserfahrung, aber wurde kein Sofamensch. Ob er tatsächlich noch was an hat, wird nicht deutlich. Ob er bereits nackt ist , im Sinne von „wir sehen alles“ oder bereits soooo arm, weiß er oder wir nicht mal.

Oben auf der Bühne standen einige Männer, die ich Herrschaften nennen möchte, vielleicht fünf an der Zahl. Sie wirkten ein wenig wie römische Senatoren. Ich glaube sie trugen eine Toga oder ähnliche Kleidungsstücke. Einer von ihnen stand vorn auf der Bühne und argumentierte mit dem Mann, der unten vor ihm stand.
Ja, so ist das dann vom Gefühl bei solch „Bürgerinformationsveranstaltungen“. Die „Unberührbaren“ stehen da auf der Bühne. Egal, was man sagt, sie „argumentieren“ mit Worthülsen des Senats, Schönsprech und alternativlos.
Hinter dem Senator wiederum saß ein großer, gelber Löwe. Ich möchte ihn eher Löwenmonster nennen, weil es kein typischer Löwe war. Er war grobschlächtiger und ohne Mähne, aber mit einem großen Kopf. Er oder es saß hinter dem Senator, und dahinter wiederum gruppierten sich die anderen Senatoren in einem Viertelkreis. Das Löwenmonster saß ganz frei auf der Bühne, nicht angebunden oder sonst wie gebändigt. Es konnte alles genau erfassen, was geschah. Man hätte das Löwenmonster trotz seiner Größe fast übersehen können. Ganz ruhig saß es da, während der Senator mit dem hageren, fast nackten Mann redete.
Das Löwenmonster ist da und jeder weiß es und doch ist es nicht richtig real. Es sitzt da halt rum und beherrscht die Bühne. Kein richtiger Löwe, grobschlächtig und ohne Mähne, eine Karikatur von Macht, still und trotz der Größe fast übersehen. Die Hampel im Vordergrund wissen, dass es da ist und spielen ihre Rolle. Schließlich wissen sie, dass sie im monströsen Löwenmonstertheater ihre Anstellung und ihr Auskommen haben.

Das Gespräch zwischen Senator und hagerem Mann wollte kein befriedigendes Ergebnis finden. Die beiden wurden sich nicht einig. Ich konnte keine lauten Worte hören, auch keinen heftigen Streit. Es war einfach so, dass der hagere Mann nicht zufrieden war mit dem, was ihm der Senator anbot. Und der Senator wollte dem hageren Mann keine Alternative geben. Es ging eine Weile hin und her. Der hagere, fast nackte Mann stand ganz entspannt da, sagte, was er zu sagen hatte, ohne davon abzurücken, und nahm dann zur Kenntnis, was der Senator ihm zu sagen hatte, der ebenfalls nicht von seinem Standpunkt abrücken wollte.
Der souveräne „Bürger“ teilt seinen Standpunkt mit. Er kämpft nicht ( wozu auch – falsche Bühne!), er ist entspannt, die Interpretation stoisch ( wohlwissend, aber Stellung beziehend drängt sich mir hier auf ; ein letzter Versuch ).
Die Senatorenrolle wie allseits bekannt: alternativlos.

Als klar war, dass dieses Gespräch erfolglos bleiben sollte, drehte sich der hagere, fast nackte Mann um und ging in normalem, ruhigem und bestimmtem Tempo aus meinem Blickfeld, ohne ein weiteres Wort zu sagen, mit der Haltung: "Dann eben nicht. Mehr kann ich nicht machen." Und der Senator sah dem Mann mit stoischem, emotionslosem Blick nach. So taten es auch die anderen Senatoren auf der Bühne. Es sah nach einem Ende ohne Schluss aus.
Wissen ja alle, dass dies Gespräch nur Bühne war und eben rein gar nichts bewegt.

In der nächsten Sekunde, und ohne, dass es vorher auch nur die geringste Andeutung gab, sprang dann aber plötzlich das Löwenmonster von der Bühne und bewegte sich zügig in die Richtung, in die der hagere, fast nackte Mann gerade verschwunden war.

Mit einem Schlag war allen klar, was jetzt passieren würde.
Aber das bedeutet doch, noch nicht mal sagen darf man. ( Da ist m. E .das Erschrecken des Träumers und wie ich meine auch völlig zurecht. Da wird das gutmenschlich, scheindemokratische plötzlich zur reißenden Bestie. Die ganze Zeit saß das monströse Vieh da still rum und dann agiert es plötzlich, obwohl man doch stoisch abschließend grad geht.)

Ich selbst konnte es nicht verfolgen, denn es fand außerhalb meines Bildausschnittes statt. Ich wollte es auch nicht verfolgen können, muss ich gestehen. Dafür aber sahen die Herrschaften oben auf der Bühne jedes Detail - und gaben sich empört über das, was sich ihnen da bot. Einer hielt schockiert beide Hände vor den Mund, der andere blickte nur mit erschrockenen Augen in die Richtung des unfassbaren Ereignisses. Sie alle waren scheinbar fassungslos, denn mit dem, was sie da sahen, wollte keiner von ihnen gerechnet haben. Einer hob sogar erzürnt seinen Arm in Richtung des Löwenmonsters, zeigte ihm seine Zähne und legte sein Gesicht in einen grimmigen Blick, der sagen wollte: "So geht das aber nicht! So geht das aber nicht!"

Ja, auch das werden sie dann sagen, die geblendeten Darsteller der vermeintlichen Welterweckungsbühne, manch ein etwas Hellerer vermochte da vielleicht auch noch die verkappte Komödie ausmachen, dass es sich zum Drama entpuppt und von vorne bis hinten auch in „reality soap“ genauso angelegt war, wussten die nicht und können dann um so glaubhafter, die Hände vor dem Mund zusammen schlagen. Ganz alternativlos, aber durchaus bezahlt.

Das, was sie da sahen, durfte nicht passieren. Aber es geschah. Und so standen sie denn die ganze Zeit auf der Bühne, gaben sich fassungslos, entrüstet und zornig - und schauten dem Löwenmonster bei seiner Untat zu. Bis zum Schluss sahen sie zu

Was sollten sie auch machen? Waren ja keine souveränen Menschen, wie der vor der Bühne, sondern nur bezahlte Darsteller. Wenn die merken, dass das alles nicht nur zum Geld verdienen und Imagepflege dient, sondern eigentlich tatsächlich etwas mit Verantwortung, Standhaftigkeit und wahrer Souveränität zu tun hätte, fühlt man sich wohl so, wie ein Schauspieler der urplötzlich tatsächlich erste Hilfe leisten müsste, obwohl er doch in seiner Schauspielerlaufbahn nur die entsprechenden Effekte ( Emotionsausdruck, hektisches Rumgewurschtel, wortreich Wichtig ist jetzt...; und vor allem: In der Zukunft planen wir,.....) gelernt hat.
Und darum, bis zum Schluss schauen sie zu.

So ist das halt. Und mit Russland, derzeit Putin, hat das für mich eher nur in der Vernetzung, weil er da halt auch zur Bühne gehört, zu tun.

Ich zähle eher auf die wahrhaft Souveränen und „Ersthelfer“.

Liebe Grüße, Rauhnacht


Attemptos Traum, den ich als sehr eindrücklich empfinde, mag ich da jetzt gar nicht mit reinwurschteln.


Gesamter Strang: