hallo,

wenn es erlaubt ist, hänge ich mich hier an, weil Deine Worte die richtigen, passenden Stichworte sind:

Diese gefühlte Ausweglosigkeit, die Einsicht in eine verhängnisvolle Gemengelage, die persönliche Orientierungslosigkeit müssen sich in Diskussionen Bahn brechen, sonst würde man daran ersticken.

Müssen?
Nein.
Die Einsicht dass das geschieht, was geschehen muss, bringt weg vom "müssen".
"Müssen" ist emotionaler Plumpaquatsch. Und führt ins Nichts, in die Katastrophe.
(Wobei ich die Einsicht in eine verhängnisvolle GEmengelage, beim Einzelnen bezweifel,und an dem Punkt gehe ich dann sowieso auf emotionale Distanz.)
Wäre mehr Einsicht da, würde sich noch etwas zum Richtigen ändern. Dann könnte man sich auch noch "leidenschaftlich engagieren" (um es mal in deutsch zu sagen).

Ich persönlich verstehe das, was vor sich geht, nicht. Ich verstehe die Menschen nicht mehr und ich habe aufgegeben, sie verstehen zu wollen. Es gibt zwar ein paar Erklärungsansätze wie "Psychologie der Massen", und ich kenne auch die Bedürfnispyramide von Maslow und ich kenne die Deutsche Geschichte, aber all das ist mir kleine ausreichende Erklärung für die Passivität der Menschen da draußen.

Natürlich habe ich auch oft und über die Jahre immer wieder gesessen und bin dran fast verzweifelt, warum die Leute nicht kapieren, wie einfach es wäre, etwas zu ändern. Die letzte Verzweiflungswelle hatte mich im September erfasst, als die massive letzte Flutung unseres Vaterlandes mit Fremden begann. Das war der Anfang vom Ende, klar, und ich dachte:Warum kapieren das die Menschen nicht? Zwei Wochen hat dieses mein Entsetzen gedauert, warum die Menschen nicht verstehen, was passiert. Dann war es vorbei.

Nun, das ist halt so. Man kann es nicht ändern. Keiner tut das, was nötig ist (oder viel zu wenige). Und darüber muss man auch nicht mehr reden. Das ist Zeit- und Energieverschwendung.

Ich muss darüber auch nicht mehr reden. Es gilt, den Fokus aufs Überleben zu richten.

An dem Punkt stellt sich die gewünschte Klarheit ein. Und das ist ja der Sinn des Ganzen. Die gewünschte, in gewissem Sinne sogar fröhliche Klarheit zu erlangen.

gruß Lieselotte