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Wüstenrufer, Irlmaier, Waldviertler (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Montag, 29.12.2009, 01:43 (vor 5605 Tagen) @ Alex (7388 Aufrufe)

Hallo!

In dem Versuch, eine Quelle zu finden, der man uneingeschränkt glauben kann, geht man vermutlich fehl. Es lassen sich an der Überlieferung immer Zweifel finden, die sich auch dann nicht ausräumen ließen, indem man selbst den Seher kennt und als Urquelle fungiert. Selbst als Seher kann man sich nicht sicher sein, was die Bilder bedeuten und ob sie auch wirklich die Zukunft zeigen. Wüstenrufer war sich auch sicher, die gesehenen Szenen zeigten sein zukünftiges Leben. Seine augenblicklichen Tätigkeiten scheinen dem aber zu widersprechen.
Wüstenrufer würde ich auch nicht komplett in die Tonne treten. Er hat auf jeden Fall seherische Fähigkeiten, die sich bei ihm zumindest im Privatbereich erwiesen haben, wenn man seiner Darstellung glauben kann, wogegen es meines Erachtens - nachdem ich ihn kennenlernen durfte - keinen Anhaltspunkt gibt.
Soweit ich mich erinnere (BB korrigiere mich) hat er, als BB und ich ihn letztes Jahr im April trafen, erzählt, er sei letztens in der Stadt Linz gewesen und habe dort tatsächlich die beiden Männer auf der Straße wiedererkannt, die er in seiner Vision gesehen hat:

"Ich befand mich nun in einem Luftschutzkeller. Im hinteren Teil war irgendwas, das wie Geröll oder beiseite geschobenes Lagergut aussah. Ich glaube, es war der Keller einer Schule (Mutmaßung!). Außer mir war noch ein anderer Mann dort, er war etwa Anfang 40. Die Einstiegsluke befand sich nahe einer Wand unter der Decke, eine an der Wand befestigte Leiter führte hinauf. Plötzlich durchdrang ein Sonnenstrahl an einer Ecke die Luke, dann war die gesamte Luke plötzlich offen, und die Sonne schien herein. Wir kletterten nach oben. Der andere Mann stand nun neben mir. Hinter uns lag der Schutt eines zerstörten Gebäudes, vor uns waren einige Spuren von einem Kampf oder Bauarbeiten zu sehen, dahinter erstreckte sich eine grüne Wiese mit einigen Bäumen am Rand. Plötzlich fuhr eine schwarze Limousine langsam hinter den Trümmern vorbei. Ich fragte den anderen Mann: 'Wer ist das?' Er antwortete mit nachdenklicher Miene: 'Die, die uns haben wollten. Die, die uns nicht gekriegt haben.' Ich fragte: 'Und was machen wir jetzt?' Nachdem die Limousine verschwunden war, sagte er mit einer Kopfbewegung zu mir: 'Abhauen. Komm!' Plötzlich änderte sich meine Perspektive. Ich sah nun von irgendwo darüber die beiden Männer weggehen. Der Mann, aus dessen Perspektive ich alles erlebt hatte, war nicht ich, er war etwa 10 cm kleiner und hatte schwarze Haare, während ich blonde habe. Er war aber ein Deutscher. Ich fragte mich, wo ich sei und ob ich diesen Angriff, oder was immer es war - Ich weiß es nicht. - überstanden hatte."

Statistisch gesehen ist ein solcher Zufall wohl beinahe ausgeschlossen. Es bleibt nun die Frage, ob dabei irgendwie eine verzerrte Erinnerung beteiligt gewesen sein könnte. Leider ist die Begegnung auch zu lange her, als daß ich seinen Originalwortlaut wüßte, zudem ich mir dazu nichts notiert habe. Ich bin mir nicht mal sicher, ob meine obige Behauptung so stimmt. Kann BB noch etwas davon erinnern?
Bei Wüstenrufer will ich die Möglichkeit nicht ausschließen, daß sich echte Information über das Weltgeschehen mit einer fiktiven Rahmenhandlung gepaart hat, letzte vielleicht gespeist aus eigenen Wunschvorstellungen. Wüstenrufer ist beispielsweise national gesonnen. Folglich sieht er die Ostprovinzen an Deutschland zurückgegeben und die Deutschen als Besatzer in Moskau und im Konflikt mit China. Wenngleich mir das durchaus zusagt, deucht mir die Verlässlichkeit dieser Information eher zweifelhaft, zumal sich Wüstenrufer auch noch als Statthalter in Moskau sah. :stutz:
Dann wünscht sich Wüstenrufer eine Frau. Folglich sieht er in der Vision einen entsprechenden Lebenslauf.
Wo zieht man aber die Grenze zwischen Wunschvorstellung, Zukunftserwartung und echter Schau?
Wie ist zu werten, daß er oftmals genau in der richtigen Situation sieht, beispielsweise, als er mit mir und BB auf dem Peißenberg stand, oder eines Abends im Chat, als er zu jedem Ort, den man ihm nannte, Aussagen machen konnte?

ist es nicht möglich, dass er nur da hinzugefügt hat, wo er auch Dinge
drüber gesehen hat?

Warum sollte er dort hinzufügen, wo er selbst etwas gesehen hat? Meine Vermutung reicht dahin, daß Irlmaier wohl mehr über Seherschauungen wußte, als wir gemeinhin annehmen, nämlich zum einen von Adlmaier, zum anderen von seinen zahlreichen Besuchern, derer sich mit großer Wahrscheinlichkeit einige mit dem Thema beschäftigt und mit Irlmaier darüber gesprochen haben.

Wie steht es mit dem Waldviertler?

Mit dem Waldviertler ist es zweierlei. Einerseits bringt er ausführliche Visionsbeschreibungen, andererseits hat auch er seine Bilder interpretiert, was vor allem dort auffällt, wo kaum einer gewußt hätte, worum es sich handelt. So vermutet er beispielsweise Panzerschlachten und explodierende Atombomben in der Tschechei, wo er wahrscheinlich eher den tschechischen Impakt von seiner Heimat aus gesehen hat. An anderer Stelle sieht er Atombombenexplosionen in großer Höhe über der Adria, deren Erdstöße in Österreich zu spüren sein sollen. An sich schon ein Widerspruch. Wahrscheinlich hat er einiges, was eigentlich eine Naturkatastrophe ist, militärisch gedeutet. Wieviel er sich bei anderen Szenen, wie etwa dem Funkenregen oder der Zerstörung New Yorks selbst gedacht hat, bleibt offen.
Von seinen Gesichten ist ein kleiner Teil eingetroffen, nämlich bezüglich der in der Funkenregenvision gesehenen Gebäude, die inzwischen alle (soweit ich weiß) auch tatsächlich gebaut wurden, und der zum Zeitpunkt der Schau noch nicht geborenen Personen. In den von Bekh zitierten Briefen schildert der Waldviertler außerdem, wie er seinerzeit die Ermordung John F. Kennedys gesehen hat. In dieser Schau sah er, soweit ich weiß, in einer Wirtschaft die Fernsehnachrichten, was sich später genauso zugetragen hat. Bei Interesse suche ich morgen mal die Stelle heraus.

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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