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Eine harte Zeit (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Dienstag, 25.02.2014, 16:41 (vor 3716 Tagen) @ BBouvier (5754 Aufrufe)

Hallo!

Völlig richtig.

Die Aussage lautet auch:
"Zuerst werden die jungen Buben mit komischen Autos abgeholt (zum Militär eingezogen. Vielleicht Konflikte an Balkan, Adria). Sie singen und jauchzen noch zum Tal hinaus. Aber dann kommt eine harte Zeit."

Heißt: Die jungen werden abgeholt, dann kommt die harte Zeit. Sie werden also noch in der guten Zeit, sprich jetzt, abgeholt.

Wenn Bekhs bescheuerter Einschub in Klammern nicht wäre, käme der Leser nie auf die Idee, es wäre dann schon Krieg.
Katharina schildert im ersten Satz die Ausgangslage.

Im übrigen nennt sie den Krieg zwar am Anfang, jedoch hat sie selbst wohl nie etwas vom Krieg gesehen.

Sie nennt die größer werdende Not, den langen Weg nach unten und das hauptsächliche Vorhandensein älterer Leute, was wohl auf den demographischen Zustand anspielt.

Dann kommt plündernder Mob, bestehend aus schiachen Leuten (ich vermute einen Ausländeranteil) aus den Städten. Da hat Bekh mit seiner Anmerkung tatsächlich recht. Die in der allgemeinen Dekadenz sich auch im Ötztal findenden degenerierten Einheimischen laufen sogar mit dem Pöbel, als ob sie nur darauf gewartet hätten.

Dann nennt sie einen Glaubenskonflikt. Das mag zum einen dem überlieferten Prophezeiungsgut entnommen sein, wo es der Kirche in den letzten Tagen standardmäßig schlecht ergeht, zum anderen könnte sich hinter dieser Floskel tatsächlich ein ethnischer Konflikt (Europäer vs. moslemische Zuwanderer) verbergen.

"Die Glocken wollen sie noch von den Türmen holen, um sie einzuschmelzen, aber sie kommen nicht mehr dazu, es geht zu schnell."

Das ist keine valide Aussage zum Krieg (in den ersten beiden Weltkriegen wurden die Glocken wohl eingeschmolzen).
Zum einen sagt sie, was nicht passieren soll. Desgleichen oder ein bloßes, in den Köpfen angedachtes Vorhaben, ist nicht Teil einer Seherschau.
Ich vermute, diese Aussage ist nur eine Abwandlung des Motivs des Brotes, das für drei Tage reichen soll, weil der Krieg so kurz ist.
Gesehen hat Katharina über den Krieg nichts, sondern nur die Volkssage kopiert.

Dann kommen wieder schiache Leute und Rotfetzen (= von Mühlhiasl oder Gilge kopiert, also wieder Volkssage, nicht von Katharina selbst gesehen!). Das sind Unruhen, kein Krieg.

Am Ende kommt "eine schreckliche Zeit". Das ist aber nichts anderes, als was sie am Anfang schon gesagt hat: nur alte Leute, Not und Kämpfe, nicht mit irgendwelchen Russen, sondern den plündernden Horden, die es offenbar bis ins hintere Ötztal schaffen oder aus Italien über die Pässe kommen.

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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