zeitwissen. (Schauungen & Prophezeiungen)

detlef, Donnerstag, 24.02.2011, 23:47 (vor 4817 Tagen) @ Taurec (5486 Aufrufe)

Hallo!

wenn ich mir jetzt so ueberlege, dass zwischen 45 und der Cuba krise

jedem

deutschen bekannt war, dass die russen ohne lange vorbereitung nach

westen

stuermen konnten.
auch, dass im zuge der aliierten streitereien und der sich anbahnenden
koreakriese die gefahr eines russischen angriffes aeusserst akut war,
gehoerte damals zum westdeutschen allgemeinwissen.


Puuh. Guter Einwand.

Zwar war jedem Deutschen die beständige Möglichkeit eines Russeneinmarsch
im Hinterkopf, jedoch nicht die militärischen Details. Dazu bedarf es schon
militärischer Fachkenntnisse.

eigentlich wollte ich hier sehr scharf antworten, bis mir einfiel, dass du ja recht jung bist, und dir daher wohl nicht klar ist, wieviel militaerisches fachwissen in den ersten jahrzehnten nach dem krieg in der bevoelkerung vorhanden war.
in praktisch jeder zeitung und jeder behoerde arbeiteten ehemalige generalstaebler. an jedem stammtisch sassen erfahrene offiziere und unteroffiziere - mit ausgiebigstem militaerischem fachwissen.
uns haben die lehrer im volksschulunterricht gezeigt, wie der naechste russenangriff wohl laufen koennte.
die qualitaet der heere beider seiten und die noch nicht vollstaendig reparierte infrastruktur liessen gar nicht so viele optionen offen.

genau die "geschauten" angriffe waren so ziemlich das einzige, was die russen damals mit einiger aussicht auf erfolg haetten tun koennen. DAS WUSSTE IN DEUTSCHLAND JEDES KIND! damals.
(und davon abgehalten hat sie vorwiegend der atomare vorsprung des westens - und auch das wussten wir nachkriegskinder)

gruss,detlef


ps: welchen dienstgrad hatte irlmaier eigentlich in den beiden kriegen, die er erlebte?


Norddeutsche BW-weisheit aus den 70ern:
Kriech heisst Kriech,
weil man im Kriech viel kriecht.
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man ist, was man isst.
ich bin gegen den verzehr von insekten.


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