Was machen mit alten Konserven? (Freie Themen)

Joe, Freitag, 04.03.2016, 07:45 vor 2983 Tagen (2435 Aufrufe)

Hallo Leute,

mich würde, nachdem ich gestern abend angefangen habe meine seit Jahren abgelaufenen Charge Dosen Rindfleisch (corned beef) auf zu essen, mit euren 'alten' Vorräten?

Schön wäre es wenn ein Hausschwein die Entsorgung übernehmen könnte, aber als Städter bleibt ja fast nur selber essen?
Nahrungsmittel wegwerfen ist für mich persönlich nicht machbar, widerspricht meinen ethischen Selbstbild. Der Nährwert passt, aber der Geschmack ist ggü frischen Nahrungsmitteln nicht vergleichbar und ob 'Bedürftige' das MHD deutlich überschrittene Datum annehmen halte ich für sehr sehr fragwürdig. Zumal ich keine persönlich kenne und ob Sozialhilfe-Träger die Dosen (überlagert und von privat) weiterreichen dürfen?

Gruss, Joe

Alte Konserven?

Wizard, Berne, Freitag, 04.03.2016, 16:57 vor 2982 Tagen @ Joe (2341 Aufrufe)

Moin Joe,

was genau verstehst du unter alten Konserven?

Wenn Konserven(dosen) vernünftig gelagert werden, sind sie (in der Regel) noch Jahre und bisweilen Jahrzehnte nach Ablauf des MHD noch problemlos essbar.

Wichtig ist, dass die Dosen nicht beschädigt sind (kein Rost, keine Dellen, kein Ausbeulen etc.). Wenn es nach dem Öffnen noch essbar riecht, kann man eine Geschmacksprobe nehmen. Fällt diese zufriedenstellend aus, kann man es essen.

Aus vielen Dingen steht überhaupt nur deshalb ein MHD drauf, weil sie dazu verpflichtet sind.
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Bis denne

Wizard

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Anführer = Erster unter Gleichen, jemand der den Anderen als Vorbild DIENT, den Anderen also voran geht und nicht jemand der die Anderen voran peitscht.

alt ist relativ

Joe, Montag, 07.03.2016, 10:32 vor 2980 Tagen @ Wizard (2107 Aufrufe)

Hallo Wizard,

sind 3-5 Jahre über MHD, Dosen sind im einwandfreien Zustand. Nur ist das leicht metallische Rindfleisch aus der Dose im direkten Vergleich zu einem frischen Braten/Steak kein Genuss, egal ob innerhalb MHD oder nach MHD.

Da ich mir eine neue Charge gekauft habe will ich die 'alten' Dosen aufbrauchen und werde sie sehr wahrscheinlich einem Hundbesitzer schenken.

Meine alten EPAs (15 Jahre und mehr) habe ich alle noch selbst aufgegessen, bei den französischen EPAs waren aber die 'feuchten' Dosensüssigkeiten (Pudding, Griesbrei oder so ähnlich) von der Konsistenz her sehr ungewohnt unappeitlich so dass ich darauf meist verzichtet habe. Die Hauptmahlzeiten, trockenen Süssigkeiten und Kekse jedoch einwandfrei.

Gruss, Joe

re: alte Dosen - alte Conserven generell

Oberberger, Montag, 07.03.2016, 23:47 vor 2979 Tagen @ Joe (2157 Aufrufe)

Hallo Joe, hallo allerseits!

Was die Haltbarkeit von Conserven generell angeht, möchte ich auf folgendes hinweisen:

Heute sind fast alles Dosen innen mit einem Kunststoffe beschichtet, was insofern nicht gerade besonders gesund ist, als dort Weichmacher enthalten sind, die nach und nach in den Inhalt difundieren (können); ohne diese Beschichtung sind aber die Metallübergänge in die Inhalte auch nicht gerade der "Hit":kotz: und auch nicht gerade gesundheitsfördernd, weswegen Speisen, die metallisch schmecken, als ungenießbar (belastend oder sogar giftig!) zu classificieren sind!

Bei Gläsern (sogenannte "Weck-Gläser", denn Schraubdeckelgläser fallen wegen ihres Deckels unter die gleiche Classificierung wie Dosen) gilt eigentlich eine fast unbegrenzte Haltbarkeit des Eingekochten, solange sie dicht bleiben, insbesondere bei Obst aber auch bei Gemüse und Sauergemüse. Lediglich der Nährwerth der lebensnothwendigen Stoffe, wie Vitamine und secundäre Pflanzenstoffe, nimmt stark ab und tendiert irgendwann gegen Null.

Anders sieht die Sache bei fetthaltigen Speisen aus, da Fett mit der Zeit ranzig wird - auch bei fehlendem Sauerstoff zerfällt es - und wird dann ungenießbar, respective sogar gefährlich belastend, besonders für die Leber! Also Wurstwaaren, Fleischgerichte und dergleichen mehr sind dann nicht mehr eßbar! Giftiges oder verdorbenes Essen ist aber kein Nahrungs- und schon gar kein Lebensmittel mehr und muß vernichtet werden; das hat mit unmoralischem Verhalten absolut nichts zu thun!:no:
"Mutter Natur" produciert keine Nahrungsmittel - wir machen lediglich die Theile, die wir essen können, um daraus Energie und lebensnothwendige Stoffe zu ziehen, dazu.
Kein Obstbaum läßt Früchte wachsen, damit der Mensch sie esse. Es sind seine Gameten (Nachwuchscellen), die wir zufällig (und einige Thiere auch) essen können. Äße der Mensch (oder ein anderes Thier) sie nicht, fielen sie auf den Boden und 99% von ihnen verfaulten; der Rest ergäbe neue Bäume...:ok:

Gruß, der Oberberger

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Hallo, Joe!

BBouvier @, Sonntag, 13.03.2016, 22:27 vor 2973 Tagen @ Joe (2100 Aufrufe)

Corned-beef&Co dürften 30 bis 50 Jahre halten.
Bekannt ist, daß Ölsardinen erst nach 20 bis 40 Jahren
ihr volles Aroma entwickelt haben.

Andere Dosen:
Nach 15 Jahren ist mir mal eine Dose Pfirsiche
durchgerostet, und die Pfirsiche in der Schwesterdose
waren nicht mehr so richtig "knackig" im Biß:
Und das war´s schon.

Grundsätzlich tendiere ich eh mehr zu Getreide,
Reis, Zucker, Honig, Sirup, und Co.:
Das hält sich ewig und unterscheidet sich vorteilhaft
von 80% "eingedostem Wasser" mit Gemüsebeilage.

Grüße!
BB

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- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

Haltbarkeit ist nicht meine Sorge

Joe, Montag, 14.03.2016, 09:07 vor 2973 Tagen @ BBouvier (2096 Aufrufe)

Hallo BB,

die Haltbarkeit ist nicht meine Sorge. Ich frage mich wie die anderen ihren Vorräte 'rollieren'?

Ich kann kaum glauben dass alle nur horten.

Selbst bei Getreide, Reis, Zucker hätte ich meine Probleme denn Reis/Zucker/Getreide habe ich (fast) gar nicht auf dem Speiseplan bzw für den Notfall nur als BP5-Riegel im Vorrat (und die sind, da langfristig wertstabil, per Testament an die Nachkommen vererbt im Falle meines Ablebens).

Gruss, Jeo

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Reis/Zucker/Getreide

BBouvier @, Montag, 14.03.2016, 22:43 vor 2972 Tagen @ Joe (2342 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Montag, 14.03.2016, 22:52

<"Reis/Zucker/Getreide habe ich (fast) gar nicht auf dem Speiseplan">

Hallo, Joe!

Auch ich (jetzt) nicht.
Aber rate mal, was meine Mutter von 1948-1955 in das erlaubte monatliche
Paket gepackt hat, das sie meinem Vater zum Überleben in das
russische Konzentrationslager schicken durfte.
=>
- Schmalz (!)
- Zucker (!)
- Nudeln (<= "Getreide")

... und keine Mohrrüben, Äpfel, Spinat, Magermilch,
fettarme Margarine, Petersilie, Quark-Magerstufe etc.
Denn "mager", das war mein Vater schon von ganz alleine. *gg*

Grüße!
BB

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rollieren

Wizard, Berne, Dienstag, 15.03.2016, 01:19 vor 2972 Tagen @ Joe (2127 Aufrufe)

Moin Joe

Ich frage mich wie die anderen ihren Vorräte 'rollieren'?

Ganz einfach:

Was man braucht nimmt man vorne weg, alles Andere rückt um diesen Platz nach vorne. Neue Sachen stellt man hinten an. Geht beispielsweise bei Konserven besonders einfach, wenn man diese in Regalen lagert und die Regalböden leicht schräg montiert sind (vorne mit Kante). Je nach Schräge und Oberfläche der Böden rutschen da die Dosen schon mehr oder weniger von selber nach vorne.

Ein Bekannter von mir hatte sich sogar ein Lagersystem aus PVC-Rohren mit passendem Innendurchmesser gebaut. Neue Dosen werden einfach hinten reingeschoben und rutschen automatisch nach vorne, wenn vorne eine Dose entnommen wird. Sehr praktisch, verbraucht aber etwas mehr Platz als einfache Regale an der Wand.

Bis denne

Wizard

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Frage: Dosenfisch frisch auf den Tisch?

Fenrizwolf, Samstag, 19.03.2016, 10:41 vor 2968 Tagen @ Wizard (2245 Aufrufe)

Hallo liebe Leute!

Die obligatorischen Ölsardinen sind selbstredend ein nicht unwesentlicher
Bestandteil meiner bisher noch bescheiden Vorräte; stehen sie doch im Ruf,
im Laufe der Zeit doch noch eher an Qualität zuzulegen, anstatt derer einzubüßen.

Obwohl ich selbst meist wohlwollend als kleiner Fisch gehandelt werde, gehören
jene gewohnheitsmäßig nicht zu meinem üblichen Speiseplan.

Daher stellt sich mir die dringende Frage, ob denn andere Fischkonserven wie der
beliebte Hering in Tomatensoße, ähnliche Vorzüge genießen, oder ob diese einst
zum Verhängnis werden könnten?

Setze ich voraus, daß Konserven aus Weißblech bestehen - also eher aus eisenhaltigem
anstatt aluminiumhaltigem Metall, sollte nach langer Zeit kein großes Unheil drohen.

Tomaten wie Senf etc. sind sauer und sollten Mikrobenbildung entgegenwirken, und
bei etwaiger Undichtigkeit der Dosen, hülfe wohl nichts mehr, und anstatt tödlichem
Botulismus würden aufgrund des Aasgestankes wohl eher noch die Haie über Land laufen.

Außerdem sind alle mir bekannten Dosenfischsorten, mit Ausnahme von Thunfisch in
Eigensaft, dermaßen voller Sonnenblumenöl, daß ja quasi noch ein Konservierung
innerhalb der Konserve selbst gegeben ist.

In einem obigen Beitrag heiß es, Fette und Öle würden selbst im Vakuum einer
Oxidation bzw. Denaturierung unterliegen.
Falls Ölsardinen das sind, als was sie gelten, dann würden sie doch diese Theorie
exemplarisch widerlegen, oder?

In Skandinavien gibt es meines Wissens nach sogar ein Museum, welches als Exponate
Fischkonserven aus unser Urgroßväter Zeit ausstellt, die immer noch recht
lecker für geneigte Gaumen sein sollen.

Meines Wissens nach sind Konserven so lange genießbar, so lange sie dicht sind.
Eingedostes Öl in Konserven sollte demnach genießbar sein, so fern die Konserve
intakt ist, und keinen Sauerstoff hineinläßt.

Für UV-dicht verpacktes Speiseöl in Blechbehältnissen dürfte das ebenso gelten.

Kann mir da jemand weiterhelfen? Ich bin seit Jahren in dem Punkt nicht weitergekommen.

Und insbesondere die Lagerbarkeit von Ölen ist mir überaus wichtig.
Immerhin sind sie die dichtesten Energieträger, und sind zum Braten und der Behandlung
von Kochgeschirr unerläßlich.

Weiterhin sind einige Vitamine allein fettlöslich, und Öle würden noch viele weitere
unersetzliche Verwendungsmöglichkeiten haben, und sei es nur als Brandbeschleuniger.

Sind Öle in Dosen also prinzipiell über Jahrzehnte lagerfähig?
Und sind es andere säurereichere Fischkonserven dann ebenfalls?

Mir ist klar, daß gesättigte Fettsäuren reaktionsunfreudiger sind als beispielsweise Butterschmalz.

Hartes Kokosfett (Palmin etc.) wird im Kaufhaus in der Kühlung gelagert, aber sollte doch
in einer völlig luftdichten Verpackung fast unvergänglich sein.

Da ich von Chemie nicht viel weiß, hoffe ich, daß mir hier einer mal den Kopf waschen kann.

Mit herzlich Dank und Gruß

Fenrizwolf

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Mondlandungsgulasch

Fenrizwolf, Samstag, 19.03.2016, 11:40 vor 2968 Tagen @ Fenrizwolf (2128 Aufrufe)

Hallo!

ich dem einstigen Versprechen, daß die EPA's der Bundeswehr nahezu unbegrenzt
haltbar seien,
habe ich mir im Jahre 1999 mal ein antiquarisches Gulasch von 1969 gegönnt.

Es hatte etwas Andächtiges, etwas zu verzehren, daß einige Jahre vor meiner Geburt
den weg in eine Aluminiumschale gefunden hat.

Der Geschmack war unverdächtig, gar nicht fad, und insgesamt war es mehr als
als nur essbar - das hat geschmeckt.

Daß mich Monate später eine Lebensbedrohliche Krankheit heimsuchte, möchte ich
damit nicht in Verbindung bringen.

Außerdem hätte mein Körper im Vergiftungsfalle wohl Abwehrmaßnahmen eingesetzt,
die unmißverständlich gewesen währen.

So frage ich mich, ob diese einst quadratischen EPAs irgendwelche Zusätze enthielten,
die extrem konservierend wirken, oder ob man
mit vergleichbaren Zivilprodukten ähnlich verfahren kann.

Mit besten Grüßen

Fenrizwolf

Re: Dosenfisch frisch auf den Tisch?

Leserzuschrift @, Dienstag, 22.03.2016, 07:15 vor 2965 Tagen @ Fenrizwolf (2177 Aufrufe)

Hallo,

alle Fischdosen mit einer Soße als Bestandteil sind nach einigen Jahren aufgebläht und explodiert, egal ob Tomatensoße, Senf, Chili, usw.
Nur Fisch im eigenen Aufguß oder in Öl hat bisher überlebt (8 Jahre) ohne sich zu verändern, das gilt sogar für diese Aufziehdosen, die sonst im Verdacht stehen nicht solange zu halten.

Gruß Chris

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