Dreitägiges aus Irland (Schauungen & Prophezeiungen)

Jayef, Montag, 22.09.2014, 03:18 vor 3527 Tagen (3029 Aufrufe)

Hallo!

Ich weiß nicht ob es hier schon bekannt war:

In der alte Irische Text „Immacallam in dá Thuarad" („Die Unterredung der beiden Weisen“), um 800 entstanden und rund 1160 verfasst (Book of Leinster), wird geredet von einer Vision einer „Schreckenszeit“.

https://de.wikipedia.org/wiki/Immacallam_in_d%C3%A1_Thuarad
https://en.wikipedia.org/wiki/Immacallam_in_d%C3%A1_Thuarad

Man vermutet bei Wikipedia dass es die Raubzüge der Wikinger betrifft, es ist aber u.a. die Rede von Sittenverderbnis, Klimawandel, Seuchen und dreitägige Finsternis.

Text selbst (Englisch):
http://www.angelfire.com/realm/grovefc/myths/sages.html

(...)
Ein jeder wird eine Sklave sein
Danach furchtbare Seuchen: plötzliche schreckliche Stürme:
(...)
Winter belaubt, Sommer düster, Herbst ohne Getreide, Frühling ohne Blumen.
Sterben durch Hungersnot.
Krankheiten beim Vieh
(...)
Ein drei Tage und drei Nächte langer Tod über ein drittel der Menschheit.
Ein Drittel aller Seuchen über die Tiere von Wald und Meer.
(...)


Dreitägige Finsternis also. Mit danach 14 Jahre (2 x 7) schwierige Zeiten.

MfG,
Jayef

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Christliche Einflüsse

Taurec ⌂, München, Montag, 22.09.2014, 10:21 vor 3526 Tagen @ Jayef (2584 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Montag, 22.09.2014, 10:27

Danke, Jayef!

Schön, daß Du noch da bist. :-)

=> Interessant. Womöglich eine der ältesten Quellen (oder die älteste), in denen überhaupt von der Finsternis die Rede ist.

Der Text ist offenbar von der christlichen Prophetie beeinflußt. Davon zeugt nicht nur der "Antichrist" im Text. Die Christianisierung Irlands fand auch drei Jahrhunderte vor Entstehung des Textes statt.

Estrays without profit,
hoards without treasure,
goods without consumers,
extinction of champions,
failure of crops,
prejudice,
angry judgements,
death for three days and three nights
on a third of all humanity,
a third of all plagues on beasts of forest and sea.

Das ist vermutlich an diese Stelle aus der Offenbarung angelehnt (8,5-12):

"5 Dann füllte der Engel das Räucherfass mit Glut vom Altar und schleuderte es auf die Erde. Da donnerte und dröhnte es heftig, es blitzte und die Erde bebte. 6 Jetzt machten sich die sieben Engel bereit, die sieben Posaunen zu blasen. 7 Nachdem der erste Engel die Posaune geblasen hatte, prasselten Hagel und Feuer mit Blut vermischt auf die Erde. Ein Drittel der Erdoberfläche und ein Drittel aller Bäume und alles Gras verbrannten. 8 Nachdem der zweite Engel die Posaune geblasen hatte, wurde etwas ins Meer gestürzt, das wie ein großer brennender Berg aussah. Ein Drittel des Meeres wurde zu Blut. 9 Ein Drittel aller Lebewesen im Meer starb und ein Drittel aller Schiffe wurde zerstört. 10 Nachdem der dritte Engel die Posaune geblasen hatte, stürzte ein großer Stern vom Himmel herab, der wie eine Fackel brannte. Er fiel auf ein Drittel aller Flüsse und auf die Quellen. 11 Der Stern hieß Wermut und machte ein Drittel von allem Süßwasser bitter. Viele Menschen starben an diesem verseuchten Wasser. 12 Nachdem der vierte Engel die Posaune geblasen hatte, wurde ein Drittel der Sonne, des Mondes und der Sterne getroffen, sodass ein Drittel des Tages und ein Drittel der Nacht kein Licht mehr schien."
Und 9,13-18:
"13 Und der sechste Engel posaunte, und ich hörte eine Stimme aus den vier Hörnern des goldenen Altars, der vor Gott steht, 14 die sprach zu dem sechsten Engel, der die Posaune hatte: Löse die vier Engel, die am großen Strom Euphrat gebunden sind! 15 Und die vier Engel wurden losgebunden, die auf Stunde und Tag und Monat und Jahr bereitstanden, den dritten Teil der Menschen zu töten. 16 Und die Zahl des Reiterheeres war zweimal zehntausendmal zehntausend; ich hörte ihre Zahl. 17 Und so sah ich im Gesicht die Pferde und die darauf saßen: sie hatten feurige und violette und schwefelgelbe Panzer, und die Köpfe der Pferde waren wie Löwenköpfe; und aus ihren Mäulern geht Feuer und Rauch und Schwefel hervor. 18 Durch diese drei Plagen wurde der dritte Teil der Menschen getötet, durch das Feuer und den Rauch und den Schwefel, die aus ihren Mäulern gingen."

Und das hier (wie die ganze Passage, aus der das Zitat stammt) erinnert an die ebenfalls bereits christlich angehauchte Edda:

all will be bound by sureties,
neighbours betray each other,
brother against brother,
drinking companions slay each other,
neither truth, nor honour nor soul in any.
Niggards will reduce everyone to their level,
usurpers will satirize each other
with storms of dark cursing,

Völuspá:
"Brüder befehden sich und fällen einander,
Geschwister sieht man die Sippe brechen.
Der Grund erdröhnt, üble Disen fliegen;
Der eine schont des andern nicht mehr.
Unerhörtes ereignet sich, großer Ehbruch.
Beilalter, Schwertalter, wo Schilde krachen,
Windzeit, Wolfszeit eh die Welt zerstürzt."

Geht u. a. auf Jesu Warnung an die Jünger vor kommenden Verfolgungen zurück (Matthaeus 10,21):
"21 Es wird aber ein Bruder den andern zum Tod überantworten und der Vater den Sohn, und die Kinder werden sich empören wider die Eltern und ihnen zum Tode helfen."
Oder 24,6-10:
"6 Ihr werdet hören Kriege und Geschrei von Kriegen; sehet zu und erschreckt euch nicht. Das muß zum ersten alles geschehen; aber es ist noch nicht das Ende da. 7 Denn es wird sich empören ein Volk wider das andere und ein Königreich gegen das andere, und werden sein Pestilenz und teure Zeit und Erdbeben hin und wieder. 8Da wird sich allererst die Not anheben.
9 Alsdann werden sie euch überantworten in Trübsal und werden euch töten. Und ihr müßt gehaßt werden um meines Namens willen von allen Völkern. 10 Dann werden sich viele ärgern und werden untereinander verraten und werden sich untereinander hassen."

Dreitägige Finsternis also. Mit danach 14 Jahre (2 x 7) schwierige Zeiten.

Entsprechend dem religiösen Hintergrund handelt es sich wohl um Zahlensymbolik.
Die Sieben, eine heilige Zahl, die u. a. als Kombination der Trinität mit den vier Elementen gedeutet wird, d. h. Geist und Materie, "alles was es gibt", den ganzen Kosmos. Und hier wird die ganze Welt in ihren Grundfesten erschüttert, für zwei mal sieben Jahre. => Botschaft: Ganz schön heftig.
Die Drei ist eine männliche Zahl, steht also für Aktivität, Wandlung und Neuschöpfung auf höherer, geistiger Ebene. Insofern steht sie auch für Prüfung und Initiation. Daher wird immer der dritte Teil von allem getroffen und es dauert drei Tage und drei Nächte. => Botschaft: Die alte Welt muß zerschlagen werden, um der neuen Platz zu schaffen. Die Dinge werden auf ihre Tauglichkeit geprüft.

Daher hat es eigentlich keinen Sinn, mit tatsächlichen drei Tagen zu rechnen und sieben (oder vierzehn) Jahren Trübsal. Das sind Symbole, was aber nicht gegen einen realen Kern der Überlieferung spricht.

Insbesondere das hier ist merkwürdig:
Lands will hold to many people,
districts be stretched,

Klingt hier die heutige Überbevölkerung der Welt und die Auflösung der Nationen in überstaatlichen Gebilden durch?

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

1/3

Steffomio, Dienstag, 23.09.2014, 15:02 vor 3525 Tagen @ Taurec (2248 Aufrufe)

Hallo Taurec,
ich würde jetzt nicht 1/3 direkt als Zahl von Menschen betrachten, sondern als Zahl von menschlichen Merkmalen wie Charakter, Neigungen, Verhaltensweisen etc..
Das wegnehmen der unerwünschten (verwerflichen) Merkmale kann nun so gemeint sein, dass es entweder in der Summe 1/3 sind, wozu sie aber vorab bekannt sein müssten oder es wird so viel weggenommen bis 1/3 zusammen ist.
Wie viele Menschen das nun in der Zahl sind, lässt sich nicht sagen, es sei denn man kennt sowohl die Menschen alle als auch im einzelnen die unerwünschten Merkmale.

Das ist vermutlich an diese Stelle aus der Offenbarung angelehnt (8,5-12):

"5 Dann füllte der Engel das Räucherfass mit Glut vom Altar und schleuderte es auf die Erde. Da donnerte und dröhnte es heftig, es blitzte und die Erde bebte. 6 Jetzt machten sich die sieben Engel bereit, die sieben Posaunen zu blasen. 7 Nachdem der erste Engel die Posaune geblasen hatte, prasselten Hagel und Feuer mit Blut vermischt auf die Erde. Ein Drittel der Erdoberfläche und ein Drittel aller Bäume und alles Gras verbrannten. 8 Nachdem der zweite Engel die Posaune geblasen hatte, wurde etwas ins Meer gestürzt, das wie ein großer brennender Berg aussah. Ein Drittel des Meeres wurde zu Blut. 9 Ein Drittel aller Lebewesen im Meer starb und ein Drittel aller Schiffe wurde zerstört. 10 Nachdem der dritte Engel die Posaune geblasen hatte, stürzte ein großer Stern vom Himmel herab, der wie eine Fackel brannte. Er fiel auf ein Drittel aller Flüsse und auf die Quellen. 11 Der Stern hieß Wermut und machte ein Drittel von allem Süßwasser bitter. Viele Menschen starben an diesem verseuchten Wasser. 12 Nachdem der vierte Engel die Posaune geblasen hatte, wurde ein Drittel der Sonne, des Mondes und der Sterne getroffen, sodass ein Drittel des Tages und ein Drittel der Nacht kein Licht mehr schien."
Und 9,13-18:
"13 Und der sechste Engel posaunte, und ich hörte eine Stimme aus den vier Hörnern des goldenen Altars, der vor Gott steht, 14 die sprach zu dem sechsten Engel, der die Posaune hatte: Löse die vier Engel, die am großen Strom Euphrat gebunden sind! 15 Und die vier Engel wurden losgebunden, die auf Stunde und Tag und Monat und Jahr bereitstanden, den dritten Teil der Menschen zu töten. 16 Und die Zahl des Reiterheeres war zweimal zehntausendmal zehntausend; ich hörte ihre Zahl. 17 Und so sah ich im Gesicht die Pferde und die darauf saßen: sie hatten feurige und violette und schwefelgelbe Panzer, und die Köpfe der Pferde waren wie Löwenköpfe; und aus ihren Mäulern geht Feuer und Rauch und Schwefel hervor. 18 Durch diese drei Plagen wurde der dritte Teil der Menschen getötet, durch das Feuer und den Rauch und den Schwefel, die aus ihren Mäulern gingen."

Gruß
Steffomio

think pink

remi, Dienstag, 23.09.2014, 15:35 vor 3525 Tagen @ Steffomio (2103 Aufrufe)

Hallo Steffomio,
ich würde dir so gerne zustimmen. Leider ist es aber so, dass sich die Wirklichkeit nicht nach unseren Wünschen richtet. Ich glaube, dass der Drops gegessen ist. Trotzdem freut es mich sehr ,dass es noch solche Optimisten wie dich gibt.
LG
remi

--
"Per aspera ad astra."

black

Steffomio, Dienstag, 23.09.2014, 15:49 vor 3525 Tagen @ remi (2050 Aufrufe)

Hallo remi,
und wenn nun 1/3 der Merkmale auf vielleicht 80% oder mehr der heute lebenden Menschen zutrifft?
Dann ist das überhaupt nicht mehr pink, sondern übelst black.

Gruß
Steffomio

Sehr gute Quelle

Mirans, Baden-Württemberg, Dienstag, 23.09.2014, 23:21 vor 3525 Tagen @ Jayef (2216 Aufrufe)

Hallo Jayef,

In der alte Irische Text „Immacallam in dá Thuarad" („Die Unterredung der beiden Weisen“), um 800 entstanden und rund 1160 verfasst (Book of Leinster), wird geredet von einer Vision einer „Schreckenszeit“.

"In dem alten irischen Text"

Sollte in die Quellensammlung aufgenommen werden.

Gruß

Mirans

--
"Die Herrschaft der Dummen ist unüberwindlich, weil es so viele sind, und ihre Stimmen zählen genau wie unsere." - Albert Einstein
http://psiram.com/index.php?lang=de

"Christliche Einflüsse", also Tonne ......

Tannenbaum, Mittwoch, 10.12.2014, 19:18 vor 3447 Tagen @ Taurec (1707 Aufrufe)

Der Text ist offenbar von der christlichen Prophetie beeinflußt. Davon zeugt nicht nur der "Antichrist" im Text. Die Christianisierung Irlands fand auch drei Jahrhunderte vor Entstehung des Textes statt.

Hallo Taurec,

nur mal ein kleiner Hinweis von mir, der nicht persönlich aufgefaßt werden sollte. Ich stelle immer wieder fest, daß manche Leute manche Schauungen für "unzuverlässig" halten, nur weil sie mit der Bibel übereinstimmen und "wohl unbewußt von der Bibel abgekupfert" wurden. Vielleicht sollte man sich -- auch wenn die Konsequenzen sehr unangenehm sind -- mit dem Gedanken anfreunden, daß die Bibel tatsächlich wahr ist und diese Schauenden von heute nur deshalb ähnliches wie die Bibel berichten, weil es aus derselben Quelle (Gott) kommt. Zumal die große Mehrheit der BRD-Einwohner heute völlig 'entchristianisiert' (will sagen glaubenslos) ist und von der Bibel gar nichts weiß. Irli hat recht: "Dann folgt ein Glaubensabfall wie noch nie zuvor." Eine weitere Konsequenz wäre, das Bunkern von Lebensmitteln und das "Vorbereiten" aufzugeben und sich um seine Seele zu kümmern, die, falls die Bibel doch recht hat, bei Glaubenslosen zur Hölle geht. Das soll nur als Denkanregung dienen, nicht zur Mission oder nicht für einen ellenlangen Megathread über Glaubensfragen.

Danke
Tanni

P.S. Auch das immer wiederkommende Pseudoargument, daß das Buch des Propheten Daniel nicht wahr sein könne, weil dessen Prophetien tatsächlich eingetreten sind, und es also "später geschrieben" sein muß, klingt irgendwie absurd in einem Forum, wo es um Schauungen geht. :-)

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Eine Frage des Gottesbildes

Taurec ⌂, München, Mittwoch, 10.12.2014, 21:23 vor 3447 Tagen @ Tannenbaum (1878 Aufrufe)

Hallo!

der nicht persönlich aufgefaßt werden sollte

Gewiß nicht.

Das soll nur als Denkanregung dienen, nicht zur Mission oder nicht für einen ellenlangen Megathread über Glaubensfragen.

Der läßt sich bei solche Fragestellungen wahrscheinlich nicht vermeiden.

Zunächst ist festzustellen, daß die Bibel ein willkürlich nach den Vorstellungen der frühen Kirchenfürsten zusammengestelltes Konglomerat von Texten aus verschiedenen Zeiten ist, deren ursprüngliche Quellen ausnahmslos im Dunkeln liegen oder deren Autorschaft mindestens zweifelhaft ist. Die Behauptung, sie stamme von Gott, läßt sich nur aufrecht erhalten, wenn man alle berechtigte Skepsis fallen läßt, die man gegenüber jeden anderen historischen Schriftstücks walten zu lassen gewillt ist.

Dann stellt sich mir die Frage, wie dieser Gott beschaffen sein soll, wenn er einem Bücher diktiert. In meinem Bild der Welt wirkt ein solcher Gott viel zu flach und vermenschlicht. Man zieht in einfach auf das eigene Niveau herab, um ihn einerseits begreifbarer zu machen, andererseits sich selbst ihm ähnlicher. Gott steht über der Welt und ist die Quelle, aus der die Urkraft strömt, die alles durchwirkt und die Gesetze bestimmt, nach denen sich hier alles ordnet. Er ist nicht personal. Er (besser wäre "Es") würde niemals auf solch platte Weise in seine Schöpfung eingreifen.
Natürlich gibt es andere Quellen aus höheren Ebenen, die Offenbarungen übermitteln können. Hier stellt sich aber die Frage nach deren Qualität, der Qualität der Übermittlung und der Qualität der Dokumentation, wie bei jeder Seherschau oder wie z. B. bei Lorber, Jahenny, Lueken und anderen Empfängern von Botschaften.
Nicht zuletzt, weil die Bibel ein Konglomerat mit verschiedenen dunklen Ursprüngen und Einflüssen ist, meine ich aber, daß die meisten Texte gar nicht höheren Ursprungs sind.

Ich behaupte: Ein Buch von Gott kann es gar nicht geben! Nun steinigt mich. ;-)
Mir scheint, das ist eine fixe Idee, die das Abendland von den magischen Religionen des nahen Ostens übernommen hat, die aber gänzlich unfaustisch ist. Gott ist größer als das, nämlich der Inbegriff der Unendlichkeit und Ewigkeit, das überpersönliche Gegenstück zum persönlichen "Ich" des faustischen Menschen, der seit seinem Erwachen mit Gott, der Welt und dem Schicksal hadert. Aber selbst dieses gewaltige Gottesbild wird ihm nicht gerecht. Daher kann "er" auch keine Bücher diktieren. Jede Quelle einer Offenbarung läßt sich zwischen dem Ich und der unbegreiflichen Ewigkeit Gottes verorten. Wenn man sagen kann, "das stammt 'aus' Gott" oder "das ist Gott", dann ist er es eben nicht. Wer vom "Wort Gottes" redet, pfeift Glaubensdogmen nach, ohne sie je tief reflektiert zu haben.

Prophezeiungen sind nicht über Zweifel erhaben, wenn sie der Bibel ähneln. Vielmehr sind solche Ähnlichkeiten Hinweise auf religiöse und kulturelle Einflüsse oder ganz banal auf Abschreiben.

Mit diesen Zeilen werde ich wahrscheinlich einige schriftgläubige Christen auf die Palme bringen.
Ich bin jedoch weit davon entfernt die Bibel in die Tonne zu stopfen. Sie muß aber, wie alles von Menschen gemachte oder überlieferte differenziert betrachtet werden. Nicht zuletzt sind ihr bedeutende Aussagen zu entnehmen. Allerdings dürfte einiges wegbrechen, wenn der Nimbus des Gotteswortes verweht.

Das führt übrigens zu ganz anderen Problemen, wenn es um die Frage der Reconquista und der Renaissance des Abendlandes geht. Das grundsätzliche Problem der Prophezeiungen über einen Wiederaufstieg der Kirche liegt darin, daß die kirchliche Lehre (zurecht) derart diskreditiert und die Fundamente so in Zweifel gezogen sind, daß sie in der vorliegenden Form niemals wieder genügend Menschen begeistern können, um religiöse Grundlage der europäischen Völker zu werden. Die Herrschaft des Verstandes, der auch in mir und uns hier mächtig ist, hat tief Fuß gefaßt und alles Zweifelhafte der Überlieferung erkennbar gemacht. Ein Rückschritt ist ebensowenig möglich wie ein Greis sich in den Zustand eines Jünglings zurückversetzen und alle Lebenserfahrungen vergessen machen kann.
Zudem machen sich die Kirchen, katholisch wie protestantisch, gerade für alle Zukunft als Institutionen, auf die man bauen kann, unmöglich, indem sie sich dem linken Zeitgeist andienen und ihre Traditionen fallen lassen. Das europäische Christentum ist reif für einen Totalabbruch. Ein Neubau ist nicht möglich durch neue menschengemachte Ideen, die als solche ebenfalls angezweifelt werden können, mögen sie auch noch so richtig sein. Im Grunde bedarf es tatsächlich einer gottgleichen Erscheinung oder einer heilenden Injektion aus dem Urgeistigen, etwas das über jeden Zweifel erhaben ist und dauerhaft alle erfaßt.
Ein Staat ist mit dem, was wir im Augenblick haben, nicht mehr zu machen. Selbst wenn uns die Verjüngung gelänge, bliebe das Dubiose der alten religiösen Fundamente erhalten.

Auch das immer wiederkommende Pseudoargument, daß das Buch des Propheten Daniel nicht wahr sein könne, weil dessen Prophetien tatsächlich eingetreten sind, und es also "später geschrieben" sein muß, klingt irgendwie absurd in einem Forum, wo es um Schauungen geht.

Deine Behauptung ist eine völlige Tautologie: "Das Buch ist wahr, weil es eingetreten ist." Oder andersherum: "Es ist eingetreten, weil es wahr ist." Die Möglichkeit, daß es anders sein könnte, wir noch nicht mal in Betracht gezogen. Für einen logisch denkenden und nach Erkenntnis strebenden Menschen ist das einfach inakzeptabel.
Wenn man voraussetzt, daß die Bibel Gotteswort ist, kann man natürlich nur zu solchen Schlußfolgerungen gelangen, während man, wenn man sie als Menschenwerk erachtet, noch die Möglichkeiten sieht, daß Teile falsch sind, andere richtig, daß Teile gefälscht sind, andere authentisch und daß, auch wenn der Ursprung dubios ist, der Inhalt bisweilen Zustimmung verdient hat. Man ist nicht genötigt, auch den Unsinn zu glauben, weil es geschrieben steht, was letztlich ja auch unbiblisch wäre. => "Prüft alles! Das Gute behaltet!" (1 Thess 5,21)

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

lourd heißt schwer

neuhamsterdam, Mittwoch, 10.12.2014, 21:24 vor 3447 Tagen @ Tannenbaum (1689 Aufrufe)

Hallo,

Der Text ist offenbar von der christlichen Prophetie beeinflußt.

wer Tonne erwähnt, sollte sich die Bedeutung von lourd (schwer) bildlich erwogen haben.

das Bunkern von Lebensmitteln

Blechdosen sind auch kleine Tonnen.

Denkanregung dienen

Passt bei Nachdenken eigenartig und überraschend gut zusammen.


Gruß neuhamsterdam

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Die Danielfälschung - wieder mal im hiesigen Programm

BBouvier @, Donnerstag, 11.12.2014, 01:57 vor 3447 Tagen @ Tannenbaum (1674 Aufrufe)

Hallo, Tannenbaum!

<" ... das immer wiederkommende Pseudoargument,
daß das Buch des Propheten Daniel nicht wahr sein könne,
weil dessen Prophetien tatsächlich eingetreten sind ...
">


Dazu bitte hier lang:
=>
https://schauungen.de/forum/index.php?id=25832

Mit freundlichen Grüßen,
BB

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