Tag zusammen
Dieses Forum sieht sich hauptsächlich der Zukunft verpflichtet und soll durch Seherkünste aufgewertet Blicke zulassen in Abläufe die noch nicht geschehen, jedoch vorbestimmt sein sollen. Zuckimpulse gelangen über unterschiedlich wahrnehmbar verlaufenden Zeitebenen in dafür bestimmte Behältnisse (Köpfe) und den darin auf Hochtouren Verknüpfungen und Schaltkreise stimmulierenden Wegen, die sich bündelnd Erkenntnis liefern sollen, über mögliche (weil vorherbestimmte) Zukunft.
Nun geschieht es selten, doch es kommt vor, das man kleine irdische Meldungen vernimmt der Art "Brief nach 100 Jahren angekommen". Der Brief war die ganze Zeiten vorhanden. Doch er verscholl auf dem Weg zum Empfänger, die Nachricht darin wurde hinfällig, und der Empfänger wusste überhaupt nicht, dass ihn ein Brief erreichen sollte. Nach den 100 Jahren nun bekommt ein Verwandter diesen Brief durch irgendeinen Umstand doch noch ausgehändigt. Er kann manchen Ausdrücken darin, dem Schriftbild- wie der Sprache wenig abgewinnen, denn seine Zeit ist eine andere geworden. Die Erde hat sich weitergedreht.
Oder das von dir georderte Warenpaket wird zu einer völlig anderen Adresse gesandt, und nur über Umwegen lässt sich der Irrläufer aufklären, und du erhältst verspätet deine Lieferung.
Und nun gelangt ein Seher in den Besitz von Abläufen, die schnell ausgemacht nur in die Vergangenheit gereichen, weil sie dort schon stattfanden. Auch so ein Irrläufer, entweder verspätet angekommen in der Gegenwartund aus einer Zukunft von einem Schlendrian abgesandt in mein Behältnis (Kopf), oder falsch adressiert an einen. Da fragt man sich, wer hätte die Vision statt meiner bekommen sollen? Und wer entschuldigt sich überhaupt bei einem für diese Unannehmlichkeiten. Eine Gratisvision möchte man ja nicht verlangen dürfen, sonst erzürnt man noch die Götter bzw. ihre Helfer = Verteiler auf Himmelsrädern, wie der Postbote auf dem Fahrrad in irdischem Belang.
Und so bekam ich zum Nachmittagsschläfchen unter der Woche (nicht den ersten) Irrläufer. Der war wie üblich besonders lebhaft und führte mich zunächst die Straße der Gegenwart hinauf zu einem früher dort lebenden Freund aus Kinder- wie Jugendtagen. Sein Vater schickte nach mir, ich solle ihn besuchen. Doch als ich da so vor die Haustür trat, stand überall Gerümpel an den Straßen, und, da mein Freund die Haustüre nicht öffnete, stöberte ich darin herum.
Es war hochwertiges Marterial, Briefmarkenalben mit seltenen Marken 3.Reich und BRD nach 45.
Da freute ich mich zunächst einen solch wertvollen Fund gemacht zu haben, doch gar klebrig waren sie teils zusammengepappt, meine Hände pappten von dem Siff. So fiel mein Augenmerk auf ein Fotoalbum, und dessen Inhalt waren s/w-Aufnahmen der Zeit nationaler Okkupation der deutschen Herrenmenschen um 1940 und später.
Da stand dann ein rundgesichtiger Uniformträger in einer Straße, es begannen sich die Fotografien zu bewegen und erzählten mir ihre Geschichte. Der Nazi war so freundlich zur Seite zu treten, und gab den Blick auf eine Straße frei. Die Häuser rechts verfallen, armselig alles. Armselig die Gezeichneten, ausgemerkelte Gestalten in Sträflingskleidung. Denen und Nazi-Hilfskräften war die "ehrenvolle" Aufgabe zuteil, einen halbrunden 5 m in der Breite links des Ausschnittes befindlichen Ofen mit Leichen zu befüllen. Doch der Backofen war überfüllt. Darin und davor lagen die leblosen nackten Körper auf einem Haufen, und es musste schnell gehen die Schande zu beseitigen.
Es musste die Straße in einem Getto sein, und bald begannen die Häuser auf der rechten Seite wegen Beschuss aus der Ferne über den Menschen dort zusammenzufallen, und alles an Mensch darunter zu begraben. Kein schöner Anblick war das. Immer diese Lebendigkeit bei aller Vernichtung. Und solche Bilder dürfen dann in mir fortbestehen, wo sie doch ein Irrläufer der Zeit sind und nicht mich, sondern einen aus Gewesenem erreichen sollten.
Meinen Freund sah ich dann zum Abschluss aus dem Haus treten. War mir aber gleich geworden.
Erst wird man gelockt, dann wird man geschockt...
Dies zum Samstag.
Gruß
HJH