Hallo detlef,
Ich habe gerade Ihren letzten Kommentar gesehen, dass Sie den Beitrag des IRAN über den Vorschlag/die Anfrage nicht gesehen haben. Nichtsdestotrotz werde ich Ihnen meine vorbereitete Antwort zukommen lassen.
Zunächst muss ich klarstellen, dass IRAN nicht an meinem Forschungsprojekt beteiligt ist. Meine ersten Kontakte mit ihm fanden öffentlich in diesem Forum statt. Privat haben wir nur ein paar E-Mails ausgetauscht, wir kennen uns kaum, und er hat mir deutlich zu verstehen gegeben, dass er ausschließlich daran interessiert ist, Vorhersagen aus wissenschaftlicher Sicht zu untersuchen. Wie er mir selbst versicherte: "Wir sind nicht an Gedanken, Ideen und Schlussfolgerungen über Politik und Geschichte interessiert." Mit anderen Worten, wir sind in gewisser Weise ideologisch entgegengesetzt, denn Gedanken und Ideen sind mein Hauptanliegen.
IRAN hat lediglich großzügig angeboten, die Prophezeiung für ein deutschsprachiges Publikum zu übersetzen, obwohl er dazu nicht verpflichtet war. Er hat inzwischen eine weitere Teilnahme abgelehnt, das ist fair, mehr verlange ich nicht von ihm.
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Was meine eigene Agenda betrifft, so war es keineswegs meine Absicht, die intellektuellen Spezialisten im Forum schauungen zu umwerben oder Propaganda für die Massen zu machen. Hätte ich Ersteres gewollt, hätte ich mich an akademische Standards halten müssen. Hätte ich Letzteres gewollt, hätte ich einfach eine Collage aus sehr beeindruckenden Bildern mit Bildunterschriften, vielleicht sogar eine Diashow oder ein Informationsvideo erstellen können.
Meine Sammlung von Notizen ist als Skelett, als Grundgerüst für ein mögliches System angelegt. Wenn die Spekulationen, subjektiven Meinungen, propagandistischen Artikel und dubiosen Seher einmal weggelassen sind, wäre nichts beruhigender für mich, als wenn es von jemandem in Betracht gezogen würde, der Goethes Genie gleichkommt.
Die große Frage: Was war es, das Goethe an Spinozas System anzog? Etwas, das den zeitgenössischen Philosophen (Kant, Hegel, Fichte, Schelling) fehlte. Goethe erkannte zumindest Schelling an, außerdem Schiller und Schopenhauer.
Ich möchte meine Forschung der Nachwelt bzw. künftigen Generationen anvertrauen, nicht den Zeitgenossen. Ich habe meine Arbeit hier vorgestellt, in der Hoffnung, eine "Weltminderheit" anzusprechen, eine seltene Klasse von Erfindern, die sich vielleicht noch in dieser Gegend herumtreibt. Ich meine damit jene idealistischen Nutzer, die nicht durch den Gruppenzwang der Gelehrten vergrault wurden.
Wie Schopenhauer möchte ich meine Forschung der Nachwelt oder künftigen Generationen anvertrauen, nicht den Zeitgenossen. Ich habe meine Arbeit hier in der Hoffnung vorgestellt, eine "Weltminderheit" anzusprechen, eine seltene Klasse von Erfindern, die es vielleicht noch gibt. Ich meine jene idealistischen Nutzer, die sich nicht vom Gruppenzwang der Gelehrten abschrecken lassen.
Ich habe nichts von Stefan Berndt gelesen, aber ich kann Ihnen versichern, dass ich kein profitorientierter sensationslüstern / popularisator bin; die werden wahrscheinlich nach mir kommen. Normalerweise vermischen sensationslüstern zwei völlig unzusammenhängende Ideen, das ist das Geheimnis, um ihren Bestseller-Status zu erreichen. Aber wenn sie nicht von der Presse und der öffentlichen Meinung gestützt werden, schwindet ihr Einfluss am Ende ihres Lebens. Historisch gesehen erhalten wirklich große Schriftsteller/Künstler erst am Ende ihres Lebens oder posthum Anerkennung, selten zu Lebzeiten.
Man könnte sagen, dass ich mich mit praktischer Politik beschäftige, fast pragmatisch, aber nicht ganz.
Grüsse, Spaßvogel