von ganz unten aus der Tonne (Schauungen & Prophezeiungen)

Ulrich ⌂, München-Pasing, Samstag, 28.05.2016, 01:22 (vor 2891 Tagen) @ Harald Kiri (4931 Aufrufe)

Hallo Harald,

die Rezension, der ich hier: https://schauungen.de/forum/index.php?id=19831 das Zitat "...die Autorin der französischen Sprache nicht mächtig ist, geschweige denn der altfranzösischen..." entnahm, wurde inzwischen leider entfernt.

Der vollständige Text, aus meinem Sondermüll-Archiv:

2 von 2 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich
1.0 von 5 Sternen - "Wirre Logorrhoe eines verwirrten Menschen" 29. November 2012
Von
[Name von mir entfernt]

"Da ich selbst die Autorin über eine sehr Lange Zeit, einige Jahrzehnte, auf ihrem Lebensweg begleitet habe und auch ihr "Studium" der Verse des Nostradamus miterlebt habe weiß ich natürlich auch etwas mehr über die Hintergründe dieses Buches.

Die Autorin hat sich hier sehr zurückgehalten, weil sie ja zunächst mal ein verkaufsfähiges Produkt auf den Markt bringen will. In so fern musste es ja auf die richtige Zielgruppe zugeschnitten werden und viele der radikaleren Ideen der Autorin fanden keine Berücksichtigung.
Dass die Autorin z. B. seit den 80er Jahren eine kleine Gruppe verunsicherter Schulabgänger ohne rechte Berufsaussichten um sich versammelte und diese mit ihren ständig verfeinerten Weltuntergangsszenarien in eine psychische Abhängigkeitssituation brachte ist eben etwas, das sich in so einem Buch nicht gut darstellen lässt.

Im Laufe der Zeit rekrutierte sie noch einige wenige weitere Anhänger deren auffallende Gemeinsamkeit die hilflose Situation war in der sie sich jeweils zum Zeitpunkt der Rekrutierung befanden, aus der eine leichte Beeinflussbarkeit resultierte. Sie brachte es fertig, diese kleine Gruppe vom Rest der Gesellschaft zu isolieren (AIDS-Angst, Verschwörungstheorien u. Ä.) und zu indoktrinieren (die vom Schicksal auserwählte Gemeinschaft, religiöse Anbetung)

Seit den 80er Jahren prophezeite die Autorin ihren Anhängern zunächst in rascher Folge unmittelbar bevorstehende Weltuntergänge, die aber bedauerlicherweise und zur Enttäuschung der Autorin nicht eintraten. "Kleinere" Prophezeiungen hingegen trafen scheinbar ein und sorgten dafür, die Anhänger bei der Stange zu halten.

In den folgenden Jahren brachte die Autorin nach und nach nicht nur ihr eigenes ererbtes Vermögen, sondern auch das aller Anhänger damit durch "die überlebenswichtigen Vorbereitungen" für den jeweils bevorstehenden Weltuntergang zu treffen (Bunker, Nahrungsmittel, Werkzeuge usw., später ein ganzes landwirtsch. Anwesen). Sie trieb ausserdem ihre Anhänger zu ausserordentlichen Arbeitsleistungen an um weiteres Geld in ihre Kasse zu bringen - denn es war in ihrer Gemeinschaft selbstverständlich, dass sie allein die Entscheidungen traf was eingekauft wird.
Die psychische Abhängigkeit ihrer Anhänger war zu dieser Zeit bereits sehr fest zementiert. So fest, das sie versuchen konnte, ihre Anhänger zum Kniefall mit Verbeugung bis auf den Boden vor ihrer "erleuchteten" Person zu bringen! Aber jeden Bogen kann man überspannen.

Einerseits übte die Autorin immer wieder auf einzelne Mitglieder ihrer Schicksalsgemeinschaft einen gradezu sadistischen psychischen Druck aus. Diese psychischen Qualen führten zunächst aber nicht dazu, dass sich diese von ihr abwandten, denn die langjährige Indoktrination besagte, dass wer die Gemeinschaft verlässt dem Untergang geweiht ist. So litten diese Menschen zunächst ohne Widerspruch.

Andererseits schaffte es die Autorin in fortgeschrittenem Alter noch einmal, einen Schulabgänger bzw. Studenten nach dem oben beschriebenen Muster an sich zu binden. Diesen behandelte sie in einer besonders bevorzugten Weise und finanzierte ihm ein Musikstudium. Während die "alten" Mitglieder der Gemeinschaft weiterhin unter einer hohen Arbeitslast ächzten und mit deutlich Weniger auskommen mussten als jeder HarzIV-ler schwelgte der junge Student in der ungeteilten Aufmerksamkeit der Autorin und nutzte ungeniert ihre vielen z. T. teuren Geschenke. Geschenke, die unter Anderem der Arbeitsleistung der "alten" Anhänger entsprangen.

Diese Situation schürte nun über einige Jahre die Unzufriedenheit der "alten", bis diese offen entflammte und es zur Revolte kam.
Immerhin geht die Autorin darauf in ihrem Buch ein und gibt ihrer Enttäuschung über ihre undankbaren ehemaligen Sklaven Ausdruck. (Nein, von Sklaven redet sie natürlich nicht.)

Letztendlich ging es ihr wie der Frau des Fischers: Manntje, Manntje timpeteh, Buttje, Buttje ... mijne Fruu die Ilsebill... Wat? Se will warden as de lewe Gott? Ga man hen. Se sitt all weder in’n Pissputt.

Wenn man also, wie ich, das oben Geschilderte weiß, zeichnet das eine nicht sehr vorteilhafte Charakterstudie der Autorin. Wenn man außerdem weiß, das die Autorin der französischen Sprache nicht mächtig ist, geschweige denn der altfranzösischen, dann darf man über den Inhalt des Buches doch ruhig ein wenig lächeln, oder?

Wer also hofft, aus diesem Buch den Rat eines weisen Menschen zu extrahieren, oder gar universelle Weisheiten zu erlernen: Bitte, nur zu."

Wer jetzt nicht mehr weiß als er wissen wollte ist selbst schuld.

Gruß
Ulrich


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