Danke, Guerrero, für Deine ausführliche Antwort!

Ulrich hat die Stadt richtig genannt (@Ulrich: danke, ist voll OK!), aber man muss vorsichtig bleiben - das ist ähnlich wie im Falle von Landau bei der Schauung von NeuOrest.

Ich wollte den Namen der Stadt nicht gleich nennen, weil ich Angst hatte, dass jemand dann sofort einwirft: was sollten die Russen denn dort, militärisch gesehen, wollen!?

Das Problem mit Russen in Freudenstadt (wenn es denn Freudenstadt überhaupt ist ...) ist ein tiefer liegendes. Den Schauungen von Adolf Schwär könnte man entnehmen, dass im Raum Freiburg Russen auftauchen und in Kämpfe verwickelt sind. Es gibt bei Schwär aber noch ganz andere Andeutungen: dass da nämlich eine gewisse Zeit lang irgend so etwas wie eine "rote Regierung" besteht.

Doch erst zurück zu Freudenstadt. Dort ist der bekannte, aus Moskau stammende Russland-Journalist Klaus Mehnert gestorben. Nicht weit davon, in Badenweiler, starb Tschechow, einer der großen russischen Schriftsteller. In Baden-Baden hat Dostojewski sein Geld verspielt, es ist heute wieder einer der Orte, wo sich die neureichen Russen treffen. Viele wertvolle Immobilien und Geschäfte sind bereits in russischer Hand. Worauf will ich hinaus? Die Russen, wenn sie tatsächlich hier wieder politisch-militärisch auftauchen sollten, müssen nicht unbedingt mit Panzern bei uns einbrechen. Es gibt genug Beispiele (fast eine Tradition ...) deutsch-russischer Kooperation, auch im militärischen Bereich, und das seit Jahrhunderten. Es ist ja das Interessante an Deinem Traum, dass genau das ebenfalls angesprochen wird: die Russen sind aufgrund einer Absprache hier ! Dass es Bevölkerungsgruppen und politische Lager bei uns hier gibt, die gegen solch eine Situation eingestellt sind, ist doch klar. Aber offensichtlich können sich die Russengegner zu gewissen Zeiten und in gewissen Regionen nicht so richtig durchsetzen.

Ich habe im Bericht meiner eigenen Schau zu russischen Soldaten (an meinem eigenen Wohnort) ein Detail ausgelassen, das ebenfalls hierher passt. Einer der Offiziere betonte im Gespräch, dass er eine Tochter mit einer deutschen Frau habe. Damit wollte er unterstreichen (so hab ich's wenigstens aufgefasst), dass seine Leute eigentlich "im Guten" hier seien. Ihr Ziel wäre Frankreich (sprich der Durchmarsch bis Paris und an den Atlantik).

Auf dieser sehr kuriosen Linie liegen ja auch die Schauungen zu "fremden Besatzungen" in Berlin, München, "Mitteldeutschland" (?), eigentlich auch die merkwürdige Aussage des Antonius von Aachen, dass Russen und Preussen am Rhein gegen Franzosen kämpfen. Oder die Aussage des "Mannes aus dem Stuttgarter Raum" (BB 2004), dass Teile der Bundeswehr kapitulieren und überlaufen.

Das ganze Thema ist eine offene Frage. Ich rechne für Deutschland mit einem Zerfall der Bundesstruktur und mit politischen Polarisierungen/Chaos auf regionaler Ebene. Ich kann mir vorstellen, dass dann selbst Kreise, von denen wir es jetzt nicht erwarten würden, sich auf Gespräche mit Russland einlassen werden. Der Durchmarschversuch der Russen ist der letzte Baustein. Dann kommt der (unerwartete?) Widerstand der Franzosen. Auf deutschem Boden ausgefochten. Dann noch einmal die Natur.

Guerrero, Dein Traum hat noch zwei andere wichtige Themen, die ich gerne kommentieren würde. Bin leider gerade knapp mit der Zeit. Es kann ein paar Tage dauern.